„Sturm der Liebe“: Dieter Bach verdankt seiner Rolle viel

„Sturm der Liebe“ geht in eine neue Runde. Was die Zuschauer erwartet, erklärt Schauspieler Dieter Bach im Interview. Dabei verrät er auch, wie viel von seinem Seriencharakter, Millionär Christoph Saalfeld, in ihm steckt.

Am heutigen Montag startet die 14. Staffel der erfolgreichen Telenovela „Sturm der Liebe“ (wochentags, 15:10 Uhr, das Erste). Eine der drei neuen Hauptfiguren spielt der Kölner Künstler Dieter Bach (53), der auch schon in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ zu sehen war. Im Interview verrät er, was er seiner Rolle – er spielt den durchsetzungsstarken Millionär Christoph Saalfeld – im wahren Leben verdankt. Doch zuerst erklärt er, was die Zuschauer im kommenden Jahr erwartet.

Was erwartet die Zuschauer in der neuen Staffel?

Dieter Bach: Die Zuschauer erwarten viel Liebe, Sehnsucht, Intrigen und Eifersucht. In kurz: grosse Gefühle. Es geht um eine dramatische Dreiecksgeschichte zwischen einer Frau und zwei Männern. Das Besondere in dieser Staffel ist, dass es sich bei den beiden Kontrahenten um Vater und Sohn handelt. Die beiden sind sehr ungleiche Konkurrenten. Auf der einen Seite steht der Vater, ein erfolgreicher Millionär, und auf der anderen Seite der Sohn, ein Naturbursche und gelernter Pferdewirt, der in der Vergangenheit vom rechten Pfad abgekommen ist. Das ist unter anderem der Grund, wieso ihr Verhältnis äusserst schwierig ist… Ein spannender und sicher nicht alltäglicher Plot, aber auch etwas, das vermutlich gar nicht so selten passiert. Der Zuschauer kann sich also in die Freuden, Hoffnungen und Nöte der Charaktere hineinfühlen.

Was ist neu, soweit Sie es schon überblicken können?

Bach: Neu ist vor allem ein Teil des Casts: Larissa Marolt, die meine Verlobte spielt, meine beiden Söhne, gespielt von Florian Frowein und Sebastian Fischer, und ich sind ja schon seit ein paar Monaten als „die Neuen“ dabei. Es kommen aber noch Alicias Bruder Paul und zwei junge Kolleginnen dazu, die alle in die Geschehnisse rund um den „Fürstenhof“ und die Saalfelds verwickelt werden. Ausserdem erwarten wir noch eine geheimnisvolle Frau aus der Vergangenheit der „neuen“ Saalfelds. Das alles ist spannender Zuwachs, der den Geschichten von „Sturm der Liebe“ wieder völlig neue Möglichkeiten gibt.

Was mögen Sie an Ihrer Rolle ganz besonders?

Bach: Christoph ist sehr zielstrebig. Er lässt sein Umfeld dabei nicht im Unklaren, wer er ist und was er bereit ist zu tun, um seine Ziele zu erreichen. Das hat eine gewisse Geradlinigkeit, die ich keineswegs unsympathisch und manchmal sogar fast bewundernswert finde. Einmal habe ich in einer Drehpause privat mit einer Firma telefoniert, die im Zusammenhang mit meinem Umzug Mist gebaut hatte. In drei Minuten war das Problem zu meiner Zufriedenheit gelöst. Ich dachte danach: Das war Christoph, der das Gespräch geführt hat. Die Leute am anderen Ende der Leitung reagierten sofort, da ich wohl eine solche Souveränität ausgestrahlt hatte. Christoph sei Dank. (lacht)

Und worin ähnelt sie Ihnen tatsächlich?

Bach: Die grösste Gemeinsamkeit zwischen Christoph und mir ist, dass ich für Menschen, die mir wirklich nahestehen, durchs Feuer gehen würde. Sie haben meine absolute Loyalität. Das macht mich zwar verletzlich und hat mir auch immer wieder Enttäuschungen eingebracht, aber so bin ich eben. Ein grosser Vertrauensbruch kann bei mir allerdings auch das Ende bedeuten. Denn ähnlich wie Christoph kann ich nur schwer verzeihen. Der grösste Unterschied bei uns beiden ist dagegen, dass ich nicht so unerbittlich und skrupellos bin, wenn es darum geht, meine Ziele zu erreichen. Aber ich gebe zu, dass es Spass macht, diese Seite an mir zu erforschen, wenn ich die Rolle spiele.

Das Arbeitspensum für eine tägliche Serie ist hoch. Wo und wie lernen Sie Ihre Texte am besten?

Bach: Bei „Sturm der Liebe“ absolviere ich das grösste Pensum, das ich je hatte – wir drehen eine Folge am Tag. Da lässt einen die Rolle oft im Feierabend nicht mehr los, weil es so viel vorzubereiten gilt. Nach Möglichkeit versuche ich die Texte möglichst lange im Voraus zu „verinnerlichen“ – ich mag dieses Wort lieber als „auswendig lernen“. Es ist ja kein stupides „in-den-Kopf-Hämmern“, sondern ein sehr kreativer Prozess, diese Texte mit Leben, Erfahrungen und Gefühlen zu füllen. Erst wenn mir das gelungen ist, beherrsche ich den Text auch im wahrsten Sinne des Wortes in- und auswendig.

Was ist Ihr liebster Freizeitausgleich?

Bach: Mein liebster Freizeitausgleich sind Wanderungen oder Spaziergänge in der Natur mit meiner Labradoodle-Hündin Pria. Da habe ich in München natürlich Glück. Darüber hinaus versuche ich mich mit Sport fit zu halten. Ich liebe Joggen und Nordic-Walking. Das ist praktisch, da kann mein Hund auch immer mit. Und im Sommer ist kein Gewässer vor uns beiden sicher. Als Neu- und Teilzeit-Münchner bin ich dann ständig am Eisbach zu finden. Gleichzeitig bin ich aber auch eine bekennende Coachpotatoe und ein Serien-Junkie.

Sie sind jetzt schon seit einiger Zeit dabei. Werden Sie von den Fans schon erkannt? Was waren die lustigsten Reaktionen?

Bach: Die Fans erkennen mich mittlerweile fast überall. Allerdings reicht oft schon ein Basecap und der Wiedererkennungswert sinkt stark. Das liegt vermutlich daran, dass ich bei „Sturm der Liebe“ fast immer einen Anzug trage. Privat bin ich eher lässiger unterwegs. Oft müssen Leute erst kurz überlegen, wenn sie mich sehen. Denn viele Zuschauer kennen mich noch aus anderen Formaten. Wenn es sich allerdings um „Sturm der Liebe“-Fans handelt, folgt dem kurzen Nachdenken oft ein kleines Erschrecken, als würden sie dem echten Christoph Saalfeld gegenüber stehen und mit nichts Gutem rechnen. Die meisten müssen dann aber sofort über sich selber lachen. Ich finde die Abfolge dieser Reaktionen sehr komisch und häufig kommt man dann auch noch ins Gespräch.

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