So ist der „Tatort: Dein Name sei Harbinger“ aus Berlin

Im „Tatort: Dein Name sei Harbinger“ bekommen es die Kommissare Rubin und Karow mit einem Serienmörder zu tun. Lohnt sich das Einschalten beim neuen Berlin-Krimi?

Der „Tatort: Dein Name sei Harbinger“ (10.12., 20:15 Uhr, das Erste) erzählt eine Geschichte zwischen Wahn und Wirklichkeit. Die Berliner Kommissare Nina Rubin (Meret Becker, 48) und Robert Karow (Mark Waschke, 45) werden den Fall lösen, doch es wird ziemlich knapp. Worum es geht und ob sich das Einschalten dieses Mal lohnt, erfährst du hier.

Worum geht’s im „Tatort“?

Die Berliner Ermittler Nina Rubin und Robert Karow werden in ihrem sechsten Fall zu einem ausgebrannten Transporter mit Leiche darin gerufen. Drei ähnliche ältere Fälle wurden nie aufgeklärt. Handelt es sich um einen Serienmörder? Die Gemeinsamkeit zwischen den Opfern: Sie wurden mit Hilfe einer In-Vitro-Fertilisation in einer Kinderwunsch-Klinik in Berlin-Wannsee gezeugt. Der Sohn von Klinikleiterin Dr. Irene Wohlleben (Almut Zilcher) und ihrer Lebenspartnerin Hanneke Tietzsche (Eleonore Weisgerber) kam in den 1980er-Jahren als eines der ersten Retortenbabys Deutschlands zur Welt.

Bei ihren Ermittlungen stossen die Kommissare auch auf den Einzelgänger Werner Lothar (Christoph Bach), genannt „Harbinger“. Als 16-Jähriger verübte er einen Anschlag auf Irene Wohlleben. Nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie arbeitet er heute als Inhaber eines Schlüsseldienstes in der U-Bahn-Station Alexanderplatz. Er lebt in seiner eigenen Welt und glaubt an eine Weltverschwörung. Nach Aussage seines Psychiaters leidet er an einem Borderline-Syndrom. Robert Karow versucht das Vertrauen des verschrobenen Mannes zu gewinnen und ihn aus der Reserve zu locken…

Lohnt sich das Einschalten?

Ja, doch, schon, aber… Dieser Krimi mischt viele spannende Zutaten, die in faszinierenden Bildern und mit überraschenden Schnitten schnell erzählt werden: Unter anderem geht es um die Geschichte eines lesbischen Vorreiterpaares, das durch In-vitro-Fertilisation in einer Kinderwunschklinik bereits vor vielen Jahren Eltern wurde. Ausserdem wird ein psychisch labiler Mensch, der in einer Art Paralleluniversum lebt, massiv manipuliert; Stalking ist ebenfalls Thema. Dennoch ist die Methode, mit der der Verdächtige vom Kommissar überführt werden soll, eher albern. Und auch das Mordmotiv ist enttäuschend nieder, um nicht zu sagen unglaubwürdig.

Interessant sind einige Personalien: Da ist zum einen der Künstler, der optisch stark an den Berliner Rapper Romano aus Köpenick erinnert, der sich im Berliner Untergrund die Seele aus dem Leid trommelt. Und dann gibt es da noch den Schauspieler Jonas Hämmerle (19), der einst als „Wickie“-Kinderdarsteller (2009) in Michael „Bully“ Herbigs (49) Kino-Adaption der erfolgreichen Zeichentrickserie bekannt wurde. Im Berlin-„Tatort“ macht er als rebellischer älterer Sohn Kommissarin Rubin das Leben zusätzlich schwer.

Gedreht wurde übrigens von Mitte April bis Mitte Mai 2017 tatsächlich in und unter den Berliner U-Bahnhöfen Alexanderplatz und Schlossstrasse, in der ehemaligen Tabakfabrik Reemtsma in Wilmersdorf, im Rocket Tower in Mitte, in einem Heizverteiler am Tempelhofer Feld sowie im früheren Eisenwerk in Wittenau, das in diesem „Tatort“ zu ersten Mal als Filmkulisse diente.

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