„The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ geht unter die Haut

The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ wurde im Januar mit dem Golden Globe für die „Beste Dramaserie“ ausgezeichnet und mit Lob überschüttet. Ist die Serie wirklich so gut?

Nicht der weltweite Hit „Game of Thrones“ oder die hochgelobten Netflix-Shows „The Crown“ oder „Stranger Things“ erhielten im Januar 2018 den Golden Globe als „Beste Dramaserie“. „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ wurde mit dem prestigeträchtigen Award ausgezeichnet – und das obwohl die neue Serie erst 2017 in den USA Premiere gefeiert hat. Am 15. März kommt Staffel eins von „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ hierzulande auf Blu-ray und DVD heraus. Wir beantworten die wichtigsten Fragen: Worum geht es eigentlich, wer spielt mit und lohnt sich das Ansehen?

Eine neue Welt

Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Atwood (78) aus dem Jahr 1985. Die Handlung spielt in einer dystopischen Zukunft. Die Welt ist durch atomare Katastrophen nicht mehr die gleiche. In Amerika wurde die Regierung gestürzt und durch ein totalitäres, christlich-fundamentalistisches Regime ersetzt. Der Staat nennt sich jetzt Gilead.

Frauen haben keinerlei Rechte mehr, sie dürfen weder arbeiten noch lesen und hauptsächlich einen biologischen Zweck erfüllen: Kinder zu gebären. Fruchtbarkeit ist selten auf der Welt, weswegen in Gilead alle noch fruchtbaren Frauen zusammengesucht wurden. Sie gehen als Mägde in den Besitz ranghoher Regimemitglieder über, um dort schwanger zu werden. Zudem bekommen sie neue Namen: Aus der Vorsilbe „Des“ und dem Vornamen des Mannes, dem sie zugeteilt werden.

Im Mittelpunkt von „The Handmaid’s Tale“ steht Desfred, eine fruchtbare Magd, die von Golden-Globe- und Emmy-Gewinnerin Elisabeth Moss (35, „Mad Men“) gespielt wird. Sie hiess früher June und wohnt nun im Haus von Commander Fred Waterford (Joseph Fiennes, 47) und seiner unfruchtbaren Frau Serena (Yvonne Strahovski, 35). In Flashbacks wird Desfreds Vergangenheit aufgearbeitet, ihre Ehe, ihre Liebe zu ihrer kleinen Tochter sowie ihre Freundschaft zu Moira (Samira Wiley, 30), die ebenfalls vom Regime eingesammelt wurde.

In einer Gastrolle als Desglen glänzt „Gilmore Girls“-Star Alexis Bledel (36), die für ihre Performance mit dem Emmy ausgezeichnet wurde. Ann Dowd (62, „The Leftovers“), die ebenfalls einen Emmy für ihre Darbietung erhalten hat, züchtigt als Tante Lydia die Mägde, während Max Minghella (32, „The Social Network“) als Chauffeur Nick undurchschaubar bleibt. Ein wahrlich starkes Schauspielensemble.

Eine aussergewöhnliche Serie

„The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ fesselt und geht unter die Haut. Die Story ist nicht leicht zu verdauen, davor sei gewarnt. Viele Szenen sind gar grausam, doch das Ausschalten fällt schwer. Die Serie macht süchtig, obwohl es manchmal weh tut, hinzusehen. Eine seltsame Faszination, gepaart mit Fassungslosigkeit und der Hoffnung, dass dergleichen nicht in Wirklichkeit passiert. Vor allem in Zeiten von „Me Too“ und „Time’s Up“ fällt es schwer, Frauen all ihrer Rechte beraubt zu sehen. Ist der Wille der fruchtbaren Frauen für immer gebrochen?

Mit jeder Folge erfährt der Zuschauer mehr über die Umstände dieser neuen Ordnung sowie die Figuren selbst. Und bei den Figuren liegt der Schlüssel. Die Performances der Darsteller sind ausserordentlich. Allen voran Elisabeth Moss, in deren Gesicht sich die unterschiedlichsten Emotionen widerspiegeln. Ob ihr Schmerz, ihre Hoffnungsschimmer, ihre Fassungslosigkeit oder ihre Aufmüpfigkeit – der Zuschauer fühlt und leidet in jeder Sekunde mit ihr. Eine emotionale Achterbahnfahrt.

Ebenso beeindruckend ist es, was Alexis Bledel in einigen Szenen nur mit ihren Augen ausdrücken kann. Ann Dowd wiederum lehrt einen im wahrsten Sinne des Wortes das Fürchten. Diese Ladys haben jeden Preis der Welt verdient. Die Darbietungen werden von der Umsetzung der Serie unterstrichen. Die Kamera ist stets dran am Geschehen, Detail- sowie Nahaufnahmen und eindringliche Musik verleihen dem Ganzen zusätzlich Emotionalität.

Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel

Trotz der Schwere der Story erhellen auch schöne Momente den Plot, was kaum zu glauben ist. Das bewerkstelligen die Flashbacks. Hinzukommt, dass jede Figur so facettenreich ist. Niemand ist wirklich zu durchschauen, nichts ist wie es zu sein scheint, jeder hat Geheimnisse und ist gleichzeitig gewillt, auf die eine oder andere Weise die strikten Regeln zu brechen. Wann wird gelogen? Wann wird die Wahrheit erzählt? Wer wird als nächstes klein gekriegt? Ein gefährliches wie perfides Katz-und-Maus-Spiel.

Staffel eins endet mit mehr als einem Cliffhanger, so viel sei verraten. Am 25. April 2018 startet in den USA die zweite Staffel beim Videoportal Hulu. Der Trailer lässt vermuten, dass es düster weitergeht – doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Ein schauderhaftes Meisterwerk. Eine Serie, die niemand verpassen sollte. Seit 15. März ist Staffel eins auf Blu-ray und DVD erhältlich.

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