So wird der neue „Polizeiruf 110“ aus Magdeburg

Matthias Matschke und Claudia Michelsen gehen in Magdeburg zum dritten Mal gemeinsam auf Verbrecherjagd. Doch lohnt sich „Polizeiruf 110: Starke Schultern“ überhaupt? Die Antwort fällt leider zweischneidig aus…

In Magdeburg gehen die Kommissare Doreen Brasch alias Claudia Michelsen (49, „Aus der Haut“) und Dirk Köhler alias Matthias Matschke (49, „Professor T.“) am Sonntagabend im Ersten ab 20:15 Uhr zum dritten Mal gemeinsam auf Verbrecher-Jagd. In „Polizeiruf 110: Starke Schultern“ sollen sie einen Mordanschlag auf einen seltsamen Bauunternehmer aufklären. Regie bei der MDR-Produktion führte Maris Pfeiffer, die bereits im „Tatort“ ihr Krimi-Gespür unter Beweis stellen konnte. Das Drehbuch verfasste Josef Rusnak, erneut nach einer Idee von Stefan Rogall.

Darum geht’s

Brasch und Köhler ermitteln im Fall eines Brandanschlags auf einen Bauunternehmer. Je tiefer die Kommissare in das Geflecht aus persönlichen und beruflichen Abhängigkeiten eindringen, desto rätselhafter scheint der Fall zu sein. Dass Lemp ausgerechnet in dieser Situation seinem Team Supervision vorschlägt, stört Brasch. Während Köhler das Angebot annimmt, lehnt seine Kollegin das Gespräch mit dem Polizeipsychologen Wilke ab. Das Anschlagsopfer, Rene Ottmann, hat den nächtlichen Brandanschlag auf seine Villa nur knapp überlebt.

In Magdeburg hat Ottmann jede Menge Feinde, allen voran seinen ehemaligen Freund und späteren Konkurrenten Paul Wettiger, dessen Baufirma er vor kurzem übernommen hat. Wollte Wettiger sich an Ottmann rächen? Auch Uwe Schneider, ein früherer Mitarbeiter Wettigers, hätte ein Motiv und er ist bei einem Streit bereits einmal mit einem Messer auf Ottmann losgegangen. Als die Kommissare Schneider zu Hause aufsuchen, entwendet er Köhlers Dienstwaffe und flieht…

Lohnt sich das Einschalten?

Ja, auch wenn der Film deutliche Schwächen hat. Zunächst zum Positiven: Die Geschichte ist schnelllebig und spannend bis zum Schluss erzählt. Auch wenn die Macher nun nicht das Krimi-Rad neu erfunden haben, sieht man bei „Starke Schultern“ gerne hin und fiebert mit. Dabei verliessen sich die Drehbuchautoren auf einen bewährten Krimi-Stoff, der seit Jahrzehnten gerne genommen wird: Lügen, Affären und Intrigen inmitten der besseren Gesellschaft. Hat schon immer funktioniert und funktioniert auch 2018 noch. Aber:

Auch wenn die beiden Hauptcharaktere von Claudia Michelsen und Matthias Matschke hervorragend gespielt wurden, tragen die Autoren bezüglich der internen Fehde der beiden etwas zu dick auf. Der Konflikt der Kollegen steht in weiten Strecken des Films zu sehr im Mittelpunkt des Geschehens und man verliert teilweise die eigentliche Handlung aus den Augen. Ausserdem: Irgendwie weiss man gar nicht, warum die beiden eigentlich ein Problem miteinander haben. Man will ihnen ständig zurufen: „Geht ein Bier miteinander trinken und alles ist gut.“ Zu sehr konstruiert das Ganze und damit unglaubwürdig…

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