Apu-Debatte bei den „Simpsons“: Al Jean sucht die richtige Antwort

Die Apu-Debatte bei den „Simpsons“ ist noch nicht ausgestanden. Jetzt hat sich Showrunner Al Jean zu Wort gemeldet und versprochen, die „richtige“ Antwort zu finden.

„Die Simpsons“-Showrunner Al Jean (57) nimmt das Feedback der Fans offenbar ernst. In der Episode, die am vergangenen Sonntag in den USA lief, ging es um die Kontroverse um Kwik-E-Mart-Besitzer Apu Nahasapeemapetilon. Die Folge wurde teilweise scharf kritisiert. „Ich schätze wirklich alle Reaktionen pro und contra“, twitterte Al Jean nun. Er werde weiterhin versuchen, „eine Antwort zu finden, die beliebt und noch wichtiger richtig ist“.

Apu ist in der Serie als indischstämmiger US-Amerikaner und Besitzer des kleinen Kaufmannsladens „Kwik-E-Mart“ zu sehen. Apus Darstellung empfindet der ebenfalls aus Indien stammende US-Komiker Hari Kondabolu (35) als rassistisch. Dadurch würden Stereotype gefördert und Inder auf negative Weise gezeigt, so das Ergebnis seiner Dokumentation „The Problem with Apu“.

„Was soll man da machen?“

Die Serienschöpfer reagierten in der jüngsten „Simpsons“-Folge auf diese Kritik. Darin liest Mama Marge ihrer Tochter Lisa aus einem alten Buch vor und merkt dabei, dass dieses rassistische Andeutungen enthält, die sie früher gar nicht wahrgenommen hatte. Lisa sagt dazu: „Etwas, das vor Jahrzehnten noch bejubelt wurde und nicht als beleidigend galt, ist jetzt politisch inkorrekt. Was soll man da machen?“ Mit manchen Dingen müsse man sich zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigen, erwidert Marge. Darauf Lisa: „Wenn überhaupt.“ Viele Fans zeigten sich von dieser Reaktion auf die Kritik enttäuscht.

Zahlreiche Social-Media-User drückten aber auch ihr Unverständnis darüber aus, warum die Serie überhaupt kritisiert werde. Showrunner Jean selbst hat viele Kommentare von Leuten retweeted, die gut fanden, wie „Die Simpsons“-Macher das Problem behandelten. Zudem schrieb er unter anderem auf Twitter: „Für diejenigen, die sich fragen, warum Lisa Apu verteidigt: Er ist ihr Freund. Er brachte ihr bei, vegan zu leben. Sie bewundert ihn.“

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