„Sex Education“: So heiss ist die neue Serie mit Gillian Anderson

Verwirrende Pubertät, rohe Sexualität und die High School: Die neue Netflix-Serie „Sex Education“ klingt erstmal wie jede andere „Coming of Age“-Geschichte – ist sie aber nicht.

Zunächst muss eines gesagt sein: Diese Serie ist nichts für einen kurzen Stream in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Denn in „Sex Education“ geht es – wie der Titel schon andeutet – um rohen Sex. Bildschirmfüllende, deutlich erkennbare Geschlechtsteile, die nicht wie in den „Shades of Grey“-Verfilmungen halb hinter einer dunklen Silhouette verschwinden. Wem das alleine schon die Schamesröte ins Gesicht treibt, macht besser einen Bogen um die Serie. Doch wer mutig genug ist, wird mit einem tollen Plot überrascht.

Darum geht’s

Zu verklemmt, um zu masturbieren: Jungfrau Otis (Asa Butterfield, „Hugo Cabret“) hat es nicht leicht als einziges Kind der offenherzigen Sex-Therapeuten Jean („Akte-X“-Ikone Gillian Anderson) und Remi (James Purefoy). Doch gerade weil die Eltern in Sachen Sexualität kein Blatt vor den Mund nehmen, hat der unerfahrene Nerd ein grandioses Fachwissen. Kurzerhand gründet Otis mit Rebellin Maeve (Newcomerin Emma Mackey) und seinem besten Freund Eric (Ncuti Gatwa) eine geheime Untergrund-Sex-Praxis an der Moordale High-School.

Dort bekommt er trotz guter Gage so einiges zu hören und zu sehen: Riesenpenisse nach Viagra-Einnahme, Geschichten über wild wucherndes Schamhaar oder fatale Sexsucht. Dabei möchte Otis doch eigentlich nichts anderes, als irgendwie ohne grösseren Schaden seine Schule abschliessen, seine Unschuld verlieren und endlich Erfolg bei Maeve haben. Doch wo bleiben die Gefühle bei dem ganzen Sex-Stress?

„Sex sells“ könnte in diesem Fall funktionieren

Die erste Folge von „Sex Education“ wirkt, abgesehen von den reichlich nackten Tatsachen, noch geradezu beliebig. Doch je länger die Folgen voranschreiten, umso besser wird die achtteilige Serie von Autorin Laurie Nunn. Und das ist zu grossen Teilen dem grossartigen Cast zu verdanken.

Mit seinen riesigen blauen Augen und dem verplanten Blick hat noch nie jemand so überzeugend wie Asa Butterfield eine schüchterne Jungfrau gespielt. Als heisser Sexguru ohne Hemmungen stiehlt sich ausserdem Gillian Anderson direkt in unser Herz. Eigentlich ist „Sex Education“ selbst wie eine kleine Therapiesitzung. Es werden einige Fragen beantwortet, die man eben nie bei Dr. Sommer gelesen hat.

Die acht Folgen von „Sex Education“ werden am 11. Januar auf Netflix veröffentlicht.

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