So wird der neue „Polizeiruf 110: Zehn Rosen“ aus Magdeburg

Im „Polizeiruf 110: Zehn Rosen“ müssen die Kommissare Brasch und Köhler den Mord an einer jungen Frau aufklären. Lohnt sich das Einschalten?

Im „Polizeiruf 110: Zehn Rosen“ (10.2., 20:15 Uhr, das Erste) haben es die Kommissare Doreen Brasch (Claudia Michelsen, 50) und Dirk Köhler (Matthias Matschke, 50) möglicherweise mit einem Serienmörder zu tun. Doch welche Rolle spielt die ungewöhnliche Frau im Blumenladen? Ob sich das Einschalten beim neuen Fall aus Magdeburg lohnt, erfährst du hier.

Das ist die Story

In einem verlassenen Magdeburger Hinterhof wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Das Mordopfer, Kim Pohlmann (Susanne Strach), ist an den Füssen gefesselt. Hauptkommissarin Brasch vermutet einen Serientäter und so forscht Kollege Köhler in der Datenbank nach vergleichbaren Fällen. Mit Hilfe ihres Vorgesetzten, Kriminalrat Uwe Lemp (Felix Vörtler), stossen die Ermittler auf den Mord an der Prostituierten Jessica Peschke (Svenja Ipsen), deren Leiche auf dieselbe Weise gefesselt war.

Verdächtigt wurde damals der mit Jessica befreundete Paul Schilling, aus Mangel an Beweisen wurde er aber wieder freigelassen. Pauline (Alessija Lause), wie die Transfrau nach einer Geschlechtsangleichung nun heisst, gerät erneut unter Verdacht. Doch nicht nur sie kommt infrage. Welche Rolle spielt der Ex-Freund der toten Kim, Jan Freise (Sven Schelker)?

Lohn sich das Einschalten?

Ja. Damit ist aber nicht unbedingt nur der Kriminalfall gemeint, der schon durchaus spannend ist. Ungewöhnlich eindringlich sind tatsächlich aber jene Szenen, in denen es um dramatische Situationen im Leben von Transfrau Pauline geht. „Ihr Leben wäre einfacher, wenn Sie ein Alibi hätten. Nicht einfach, aber einfacher“, sagt Kommissar Köhler an einer Stelle zu ihr sehr treffend. Erzählt wird von Vorurteilen, Liebeskummer, Eifersucht und Operationen. Schauspielerin Alessija Lause (38) verkörpert die vielschichtige Person sehr einfühlsam und nie übertrieben.

Eine durch und durch harmoniestiftende Figur und der Ruhepol im diesmal recht gemässigten Ermittlerwahnsinn ist dagegen der sanfte Psychologe Wilke, gespielt von Steven Scharf (44). Einerseits ist er der Geliebte der Kommissarin, andererseits soll er im Konfliktfall zwischen Brasch und ihrem nicht minder extremen Kollegen Köhler neutral vermitteln. Normalerweise keine ganz so leichte Aufgabe.

Ein sehr passender Kommentar zu einigen Passagen des Krimis stammt zudem von Kommissarin Brasch: „Das ist mir zu theatralisch.“ Zwar ist er im Film auf eine andere Situation bezogen, dennoch passt er eigentlich auch ganz gut auf den Nebenhandlungsstrang, in dem sich der Chef einfach nicht entscheiden kann, ob er gehen soll oder bleiben will: „Ich habe meinen Schatten verloren.“ Diese Szenen wirken etwas konstruiert – gleiches gilt für die titelgebenden zehn Rosen… Alles in allem ein solider Sonntagskrimi.

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