„The Walking Dead“: Angst vor dem Wolf im Zombie-Pelz

Entlaufene Ex-Schurken und Untote mit Grips: In der zweiten Hälfte von Staffel neun sieht es nicht gut für die Figuren von „The Walking Dead“ aus.

Es gibt die Lebenden, die Toten und die Untoten. Rund neuneinhalb Staffeln lang war das der Status Quo für die Charaktere der Serie „The Walking Dead“. Seit dem vergangenen Halbstaffelfinale wissen wir aber: Es gibt auch noch die lebenden Untoten! Mit den „Whisperer“ („Die Flüsterer“) führt die AMC-Produktion die bislang unglaubwürdigste Feindgruppe ein. Und das will nach den Schrottplatz-Menschen – von den Zombies ganz zu schweigen – schon was heissen! Achtung, die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler zum Auftakt der zweiten Staffelhälfte.

Die unsichtbare Gefahr

Zwar ist die Heldentruppe um Michonne (Danai Jekesai Gurira) ohne weitere Verluste davongekommen, die Geschehnisse auf dem Friedhof im Midseason-Finale bereiten aber ausnahmslos allen noch schlaflose Nächte. Wer sind die seltsamen Menschen, die sich als Zombies tarnen und denen als erstes Opfer ausgerechnet Hilltop-Anführer Jesus (Tom Payne) anheim fiel? Lange dauert es nicht, ehe ihnen einer der Wölfe im Zombie-Pelz in die Falle geht. Doch siehe da – unter der widerlichen Maskerade steckt eine um Gnade flehende, junge Frau!

Wohl auch deshalb bringt es Daryl (Norman Reedus), das Raubein mit dem Herz aus Gold, nicht fertig, sie am nächstgelegenen Baum aufzuknüpfen, wie es die Bewohner der Hilltop-Siedlung fordern. Wirklich viele Informationen bekommt er aber auch nicht aus der Gefangenen heraus. Dass ihre Gruppe nur aus zehn Leuten bestehen soll, will er ihr aber nicht ansatzweise glauben. Und natürlich wird er Recht behalten.

Ein Negan steht im Walde

Immer wieder wird diese Haupthandlung unterbrochen, um Negan (Jeffrey Dean Morgan) bei seiner Freiheit seit unzähligen Jahren zu begleiten. Nachdem er in der vorangegangenen Folge ausbüxen konnte und ihn die junge Judith nun ziehen lässt, „geniesst“ er seine Zeit ausserhalb der Gefängniszelle in Alexandria. Doch sein einstiges Zuhause ist verwaist, seine letzten Gefolgsleute streunen als Zombies durch die Gegend und um ein Haar fällt der Oberschurke der vergangenen Staffeln einem Rudel wilder Hunde zum Opfer.

Die Welt scheint in seinen Augen noch etwas härter und er selbst wesentlich weicher geworden zu sein. Freiwillig und fast schon reumütig tritt er daraufhin seine Rückkehr in die Gefangenschaft an. Denn aufregend sei sein Leben in drei auf drei Metern zwar nicht, es fühle sich aber zumindest wie sein Zuhause an.

Cliffhanger und neues von der Soap-Front

Für die Endzeit-Dailysoap sind derweil Eugene (Josh McDermitt) und Rosita (Christian Serratos) zuständig. Er gesteht ihr endlich seine grosse Liebe, nur um mit anzusehen, wie sie mit Würgereiz aus dem Zimmer flieht. Noch schlimmer: Seine Angebetete ist nach einem kurzen Techtelmechtel mit Arzt Siddiq (Avi Nash) auch noch schwanger. Am schlimmsten: Dieses Geständnis vor offenem Fenster bekommt der aufgelöste Eugene auch noch mit! Diskret geht anders…

Dient der Grossteil der recht trägen Folge dazu, den neuen Gegnern ein (menschliches) Gesicht zu geben, sorgt das Ende dann doch noch für ein wenig Drive. Denn Alden (Callan McAuliffe) und Luke (Dan Fogler, „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“) gehen bei einem gemeinsamen Erkundungsausflug den Whisperern in die Falle. Zugegeben, nicht die wichtigsten Figuren, aber zwei der inzwischen sehr rar gesäten Sympathieträger der Serie.

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