„Tatort: Bombengeschäft“: Lohnt sich das Einschalten?

Im „Tatort: Bombengeschäft“ müssen die Kommissare Ballauf und Schenk den Tod eines Sprengmeisters aufklären. Lohnt sich das Einschalten beim Krimi aus Köln?

Im „Tatort: Bombengeschäft“ (31. März, 20:15 Uhr, das Erste) geht es um andere Waffen, als man vielleicht meinen könnte. Doch nicht nur das macht den neuen Krimi aus Köln so interessant. Darum geht es für die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) diesmal genau…

Darum geht’s

Sein Beruf war riskant. Doch die Umstände, unter denen Peter Krämer (Beat Mati) ums Leben gekommen ist, werfen für die Kommissare Ballauf und Schenk Fragen auf. Einen Unfall schätzen die Kollegen des erfahrenen Sprengmeisters als sehr unwahrscheinlich ein. Doch wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, dass ihm etwas zustösst?

Tatsächlich gibt es Anzeichen dafür, dass bei ihm zuletzt nicht alles rund lief: Seine Witwe Alena Krämer (Alessija Lause) gibt zwar an, dass sie eine glückliche Ehe geführt hätten. Sie bereiteten sogar den Umzug in ein neues Haus vor. Trotzdem gibt es Gerüchte, dass Peter Krämer und seine Arbeitskollegin Katharina Vostell (Isabel Thierauch) sich besonders nahestanden.

Zudem wollte Alexander Haug (Sascha Alexander Gersak), ein Ex-Kollege, nur wenige Stunden vor der Explosion dringend persönlich mit Krämer sprechen. Derweil entdeckt Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth (Joe Bausch) Hinweise darauf, was die Detonation wirklich auslöste…

Lohnt sich das Einschalten?

Ja, mit Abstrichen. Streckenweise sind zwar ein bisschen viele Verdächtige im Spiel, was wohl Absicht war, denn: „Es ging mir darum, die Geschichte so zu erzählen, dass die Zuschauer keinen Informationsvorsprung vor den Kommissaren haben“, erklärt Regisseur und Drehbuchautor Thomas Stiller (57, „Tatort: Macht und Ohnmacht“). Das Vater-Sohn-Drama wirkt etwas konstruiert und im Grunde genommen das Motiv auch.

Trotzdem ist es ein sehenswerter und spannender Whodunit-Krimi mit einer interessanten Grundidee und starken Inszenierung. „Wer gerne Graphic Novels liest, wird vielleicht Anleihen an die Stilmittel des Comics erkennen: Wenn man bei ‚Bombengeschäft‘ auf die Bildausschnitte achtet, sind zum Beispiel auch mal Gesichter nur zu Hälfte zu sehen. Immer wieder mal eine andere als die klassische Perspektive einzunehmen, darum geht es dabei“, so der Regisseur, dem ein brillanter Cast zur Verfügung stand. Alle Schauspieler verkörpern ihre Rollen überaus glaubhaft.

Blindgänger und Sprengmaterial

Darüber hinaus sind Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg und der dafür zuständige Kampfmittelbeseitigungsdienst durchaus nicht nur in Bosnien heute noch ein Thema. „Köln ist noch voll von diesen Dingern, ganz Nordrhein-Westfalen“, heisst es an einer Stelle im Krimi über die gefährlichen Bomben, die nach wie vor im Boden liegen und regelmässig bei Bauarbeiten auftauchen und entschärft werden müssen.

„Schätzungsweise 675’000 Tonnen Sprengmaterial sind während des Zweiten Weltkrieges auf NRW niedergegangen. Eine ganze Menge davon ist nicht hochgegangen und schlummert in unserem Boden – auf dem wir leben, wohnen, schlafen. Diese traurige Gewissheit macht diese Geschichte aus“, weiss auch Schauspieler Klaus J. Behrendt. Köln ist besonders stark betroffen, da die Stadt im Krieg oft und heftig bombardiert wurde.

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