„The Walking Dead“: Auch bei der Zombieserie ist Winter

In guter „Game of Thrones“-Manier gewährt das Staffelfinale von „The Walking Dead“ etwas Zeit zum Durchatmen. Auch dringend notwendig nach dem Schocker der Folge zuvor. Achtung, Spoiler voraus!

Wenn die erschütternde Folge zuvor „Die Ruhe davor“ war, wie heftig würde dann erst das Staffelfinale von „The Walking Dead“ ausfallen? Das fragten sich viele Fans nach dem Schocker der letzten Woche. Schliesslich trägt das Finale den Titel „Der Sturm“. Der Name kann durchaus wörtlich genommen werden – und ist dennoch eine willkommene Gelegenheit zum Durchatmen. Wie bei HBOs Serien-Flaggschiff „Game of Thrones“ ist auch in der Zombie-Apokalypse von AMC der Winter ausgebrochen. Aber nicht nur das. Vorsicht, die folgenden Abschnitte enthalten massive Spoiler auf den Abschluss der neunten Staffel.

Der „Grenzzaun“ hat seine Wirkung nicht verfehlt

Der einzige Überlebende von Alphas (Samantha Morton) Massaker, Siddiq (Avi Nash), hatte eigentlich eine aufrüttelnde Rede darüber gehalten, wie deren Opfer bis zum Schluss mutig füreinander einstanden. Doch davon ist in der neuen Episode nichts mehr zu spüren. Stattdessen gehen einige der Charaktere unverhohlen auf andere los, etwa Ezekiel (Khary Payton). Der giftet gegen Daryl (Norman Reedus) und macht den Fanliebling für den Tod seines Ziehsohnes Henry (Matt Lintz) mitverantwortlich.

Der eigentlich gutmütige Alden (Callan McAuliffe) nimmt sich derweil die bemitleidenswerte Lydia (Cassady McClincy) zur Brust. Obwohl die nichts für die grausamen Taten ihrer Mutter kann, hat er sie nach dem Verlust seiner Liebsten Enid (Katelyn Nacon) als Sündenbock auserkoren. Erst als Daryl einschreitet, lässt er von ihr ab – doch der Schaden ist bereits angerichtet: Lydia stellt sich mit der Absicht vor einen Untoten, von ihm gebissen zu werden. In letzter Sekunde eilt ausgerechnet Carol (Melissa Suzanne McBride) zur Hilfe, die eigentlich selbst nicht so gut auf die junge Frau zu sprechen sein sollte.

Das Königreich ist gefallen

Dass die Truppe sich überhaupt in die gefährliche Wildnis wagen muss, ist dem eisigen Winter geschuldet. Der hat dem ohnehin angeschlagenen Königreich von Ezekiel und Carol den Rest gegeben. Um nicht zu erfrieren, machen sich die Überlebenden daher auf, Obhut in der Hilltop-Siedlung zu finden. Doch was eigentlich keine grosse Reise wäre, wird durch die jüngsten Geschehnisse zum Selbstmord-Kommando.

Nur indem sie das Hoheitsgebiet der erbarmungslosen Alpha durchqueren, können sie an ihr Ziel gelangen. Dass die damit überhaupt nicht einverstanden ist, bewiesen zuletzt zehn mitunter prominente Köpfe am Ende eines Spiesses. Dennoch wagen sich die verzweifelten Recken durch das unwegsame Gelände und bekommen es neben dem Schneesturm auch noch mit gefrorenen Zombies zu tun, die sich als recht schwierig zu „töten“ herausstellen. Dennoch gelingt ihnen der Marsch wie durch ein Wunder ohne den Verlust einer weiteren liebgewonnenen Figur.

Derweil in Alexandria

Auch in Michonnes (Danai Jekesai Gurira) Siedlung sorgt der Winter für einige Probleme. Da wäre etwa der einstige Oberschurke Negan (Jeffrey Dean Morgan), der aus seiner Gefängniszelle ausgelagert werden muss. Dabei bekommt er sogleich die Gelegenheit, sich weiter als geläuteter Antiheld zu bewähren. Ausgerechnet er ist es, der die junge Judith (Cailey Fleming) vor dem sicheren Erfrieren rettet. Also wieder einige Karma-Punkte gutgemacht.

Zu guter Letzt noch ein verhältnismässig kleiner Cliffhanger, mit der die Vorfreude auf Staffel zehn geschürt werden soll. Kurz nachdem Ezekiel und Judith via Funkanlage miteinander geplaudert haben, ist über den Empfänger plötzlich eine unbekannte Frauenstimme zu hören. Wer das sein kann? Darüber dürfen die Fans nun bis zum Oktober dieses Jahres munter spekulieren.

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