Deswegen spielte der Frankfurt-„Tatort“ in Kassel

Im neuen Frankfurter „Tatort: Das Monster von Kassel“ verschlug es die Kommissare Janneke und Brix in den Norden Hessens. Was hat es mit dieser Besonderheit auf sich und warum entschieden sich die Macher für diesen Schritt?

Ungewöhnlicherweise verlegten die Macher des Krimis „Das Monster von Kassel“ den Handlungsort in die nordhessische Stadt, weg von der eigentlichen Zentrale von Janneke und Brix in Frankfurt am Main. Immerhin knapp 200 Kilometer trennen also den Schauplatz des „Tatorts“ vom eigentlichen Einsatzort der beiden Kommissare. Eher widerwillig schleppt sich Brix zunächst in die Stadt mit immerhin rund 200’000 Einwohnern. Doch warum überhaupt?

Wie der „Hessische Rundfunk“ berichtet, wurde damit ein Versprechen des ehemaligen hr-Intendanten Helmut Reitze eingelöst, der einst in Aussicht gestellt hatte einen „Tatort“ in Kassel spielen zu lassen. Doch zwischen Frankfurt und dem Norden Hessens gibt es seit jeher eine (natürlich nur scherzhaft gemeinte) gegenseitige Abneigung. Im Film fällt unter anderem auch der Begriff „Hessisch-Sibirien“, in das sich die Frankfurter Ermittler begeben müssen.

Gab es schon einmal einen Ausflug von Janneke und Brix?

Vielen Einheimischen ist der Begriff durchaus geläufig. Damit ist das nordhessische Gebiet rund um Kassel gemeint. Der Ausdruck wird abfällig verwendet und soll die Trostlosigkeit der Region wiederspiegel. Auch das angeblich schlechte Wetter in und um Kassel ist Teil dieser traditionellen Frotzelei zwischen Süd- und Nord-Hessen. Deswegen bekommt Brix auch einen Regenschirm von seiner Vermieterin Fanny Flora in die Hand gedrückt, um sich vor dem harten Wetter dort zu schützen. Vor Ort bestätigen sich dann die Vorurteile aber natürlich nicht.

Übrigens war es für Janneke und Brix der erste echte Ausflug, bislang gingen sie ausschliesslich in Frankfurt und umliegenden Gemeinden auf Verbrecher-Jagd. Allerdings machten die beiden schon einmal einen Ausflug anderer Art, nämlich zu ihrem hessischen Kollegen Murot. In dem Krimi „Wer bin ich?“ aus dem Jahre 2015 spielten Wolfram Koch und Margarita Broich ebenfalls mit. In der Film-in-Film-Geschichte verkörperten sie sich selbst, wie sie sich als Schauspieler gerade auf ihre Kommissars-Rollen vorbereiten.

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