Grosses Finale: Drei Theorien, wie „Game of Thrones“ zu Ende geht

Nach dem feurigen Showdown der Königinnen rätseln „Game of Thrones“-Fans weltweit, wie die Serie nun zu Ende geht. Verschiedene Theorien und Prophezeiungen werden gewälzt. Ein mögliches Ende jedoch dürfte wirklich überraschen. Vorsicht Spoiler!

Ratespass in Westeros: Seit Daenerys Targaryen (Emilia Clarke, 32) in Folge fünf der finalen Staffel von „Game of Thrones“ Königsmund in einen Aschehaufen verwandelt hat, über den sie nun zu herrschen gedenkt, kreisen die Gedanken der Fans um eine Frage: Wie, ja wie, wird die Serie nur zu Ende gehen? Für alle, die die aktuelle Folge noch nicht gesehen haben, gilt ab hier eine Spoiler-Warnung.

Viele der Theorien zum möglichen Ende kreisen um Prophezeiungen, die bereits vor vielen Staffeln getätigt wurden. Nun ist das mit Prophezeiungen so eine Sache: sie können ganz oder nur teilweise, oft auch gar nicht in Erfüllung gehen. Aber: es sind in „Game of Thrones“ bereits Zukunftsvisionen wahr geworden. So hatte Bran (Isaac Hempstead-Wright, 20) etwa das Vergnügen, in Folge fünf der vierten Staffel, der Vernichtung von Köngismund beizuwohnen, lange bevor Daenerys überhaupt in Westeros angekommen war. Damals sah er den Schatten eines Drachen über die Hauptstadt fliegen.

Eine der beliebtesten Theorien zum Ausgang des Fantasy-Epos‘ lautet: Arya Stark (Maise Williams, 22) wird die wahnsinnige Königin Daenerys töten. Aus der Luft gegriffen ist das keineswegs. Schon der Teaser-Trailer zum Finale lässt die Vermutung zu, dass Arya einen Dolch ins Herz der Drachenkönigin treiben wird. Und dieses Ende ist in einer Prophezeiung angelegt.

Braune Augen, blaue Augen, grüne Augen

Die rote Priesterin Melisandre (Carice van Houten, 42) weissagte der jüngsten Stark-Tochter einst, sie werde drei Augenpaare für immer schliessen: Braune Augen, blaue Augen und grüne Augen. Die braunen Augen gehörten Walder Frey (David Bradley, 77), seines Zeichens Gastgeber der roten Hochzeit. Damals, am Ende der dritten Staffel, liess Frey fast die gesamte Stark-Familie töten. Arya verfütterte dafür im Gegenzug erst Freys Söhne an ihn, bevor sie ihm die Kehle durchschnitt – und braune Augen für immer schloss.

Die blauen Augen gehörten dem Nachtkönig, der in Folge drei der finalen Staffel Bekanntschaft mit Aryas Drachenglasdolch machte. Der dunkle König zersprang in tausend Scherben – und blaue Augen waren für immer geschlossen. Übrig bleiben grüne Augen. Fans der Serie sind sicher, dass diese der Drachenkönigin gehören – und sich Melisandres Prophezeiung erfüllen wird, in dem Arya Daenerys tötet.

Biblischer Bezug

Dazu passt die letzte Szene der fünften Folge. Arya findet in den Ruinen von Königsmund ein weisses Pferd, auf dem sie davonreitet. Dieses Tier ist mit biblischer Symbolik aufgeladen. Im Buch Offenbarung heisst es im sechsten Kapitel, Vers acht: „Und ich sah: Und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf sass, dessen Name ist ‚Tod‘; und die Hölle folgte ihm nach“. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Bezüge zwischen „GoT“ und der Bibel herstellen lassen, man denke zum Beispiel an Theons (Alfie Owen-Allen, 32) Taufe, mit der er dem Kult des ertrunkenen Gottes beitrat.

Diese Theorie hat nur ein Problem – Daenerys‘ Augen sind nicht grün. In den Büchern wird die Augenfarbe der Targaryen-Tochter als lila beschrieben. Zwar hat Daenerys-Darstellerin Emilia Clarke grüne Augen. Autor George R.R. Martin (70) hat jedoch wiederholt davon gesprochen, das Ende der Bücher und das Ende der Serie würden sich im Grossen und Ganzen nicht voneinander unterscheiden. Es werde lediglich bei einigen Nebenfiguren Abweichungen geben. Und Daenerys ist keine Nebenfigur.

Damit ist zwar nicht ausgeschlossen, dass es am Ende doch Arya ist, die die Drachenmutter tötet – doch Melisandres Prophezeiung hätte sich nicht erfüllt.

Daenerys wird sterben

Der Tod der wahnsinnigen Königin scheint unterdessen ausgemacht. Von einem moralischen Standpunkt her betrachtet, hat Daenerys mit dem Massenmord an Unschuldigen zu viel Schuld auf sich geladen, um als Siegerin aus dem Spiel um die Macht hervorzugehen. Ausserdem ist ihr Tod im Finale der zweiten Staffel prophezeit worden. Im Haus der Unsterblichen hatte sie damals eine Vision, in der sie in einem zerstörten Thronsaal zu sehen war, in den es Asche regnete.

Den Thronsaal hat sie in der vergangenen Folge mit Drache Drogon zerstört, den Ascheregen sahen Fans dann im Teaser zur finalen Folge. In ihrer Vision besteigt Daenerys nicht den Thron, sie berührt ihn nicht einmal. Stattdessen tritt sie durch ein Tor hinaus in einen Schneesturm, wo sie ein Dothraki-Zelt betritt. Darin wartet Khal Drogo (Jason Momoa, 39) mit ihrem gemeinsamen Sohn. Die sind beide bereits seit langem tot – die einzige Möglichkeit, wie Daenerys beide also wiedersehen könnte, liegt im Jenseits.

Die Prophezeiung von Azor Ahai

Sollte es nicht Arya sein, die diese Prophezeiung erfüllt, wer dann? Am wahrscheinlichsten ist, dass Jon Schnee (Kit Harrington, 32) seine geliebte Tante tötet. Es würde erstens in Daenerys‘ Vision passen – sie tritt hinaus in den Schneesturm – und zweitens auch am ehesten zum von „GoT“-Autor George R.R. Martin angekündigten „bittersüssen“ Ende. Denn was ist schon schaurig-schöner als ein Liebender, der seine wahnsinnig-gewordene Geliebte tötet? Wo er doch bis zuletzt solche Hoffnungen in das Gute in ihr gesetzt hatte.

In dieser Theorie geht zudem eine berühmte Melisandre-Prophezeiung in Erfüllung: die von Azor Ahai, dem „Prinz, der verheissen wurde“. Die geht vereinfacht gesagt so: nach dem langen Sommer wird ein Prinz geboren, der Drachen aus dem Stein erweckt, ein brennendes Schwert aus dem Feuer zieht, ein Opfer bringen muss und gleichzeitig ein Abkomme der Targaryens ist. Dieser Prinz werde die Dunkelheit vertreiben.

Die Drachen aus dem Stein könnten das Drachenglas sein, dass der Targaryen Jon Schnee abbauen liess, um damit die Weissen Wanderer zu bekämpfen. Das brennende Schwert könnte sein Schwert Langklaue sein – die berühmte Klinge brennt zwar nicht, ist aber zumindest aus valyrischem Stahl.

Das Opfer hat Jon bereits erbracht – statt bei seiner geliebten Ygritte (Rose Leslie, 32) zu bleiben, ging er zurück zur Nachtwache. Beim Angriff des Freien Volkes auf die Schwarze Festung in Staffel vier starb Ygritte dann in seinen Armen. Zudem gab Jon sein eigenes Leben und wurde wiedererweckt – auch das ginge als Opfer durch. Trifft beides nicht zu, dann bliebe immer noch Daenerys‘ Tod als das Opfer, das der Prinz, der verheissen wurde, bringen muss. Gleichzeitig hätte er damit auch die Dunkelheit vertrieben, die mit der wahnsinnigen Königin über Westeros heraufzieht.

Die Giftmord-Theorie

Neben diesen beiden Theorien gibt es noch eine weitere, vielleicht sogar die spannendste von allen: Varys tötet Daenerys. Die Spinne im Netz musste zwar in der fünften Folge für ihren Verrat an der Königin den Feuertod sterben. Zuvor hatte der Meisterspion aber noch einen letzten Auftritt. In diesem verschickte er (mutmasslich und Off-Screen) mehrere Briefe, in denen er das Geheimnis um Jon Schnees Herkunft verriet. Diese Briefe, sollte es sie geben, dürften die Herrscher von Westeros gegen ihre neue Königin aufbringen.

Ausserdem hatte er ein letztes Gespräch mit Martha (Bronte Carmichael, 8), einem seiner kleinen Vögelchen. Darin sagte das Mädchen zu ihm: „Sie isst nichts“, woraufhin Varys antwortete: „Wir probieren es beim Abendessen erneut.“ Als Martha ihm mitteilt, sie befürchte, Daenerys‘ Soldaten würden sie beobachten, fragt Varys sie, was er ihr beigebracht habe. Martha antwortet pflichtschuldig: „Je grösser das Risiko, desto grösser der Gewinn“, woraufhin Varys sie zurück in die Küche schickt.

Was könnten beide probiert haben? Einen Giftmord an der Königin. Auf deren geistige Gesundheit mochte Varys schon am Ende von Folge vier nicht mehr recht bauen. Er erkor deshalb Jon zu dem König aus, der in seinen Augen über die Sieben Königslande herrschen sollte und entschloss sich zum Verrat.

Giftmorde, zumal mit einem Gift, das erst nach Stunden oder Tagen wirkt, haben gute Tradition in Westeros. Die Lennister-Kinder Joffrey (Jack Gleeson, 26) und Myrcella Baratheon (Nell Tiger Free, 19) können davon ihr ganz eigenes Lied singen. Nicht auszuschliessen, dass Varys es geschafft hat, Daenerys ein solches Gift zu verabreichen. Das Risiko ist hoch, der Gewinn gigantisch. Und wenn er es nicht selbst vollbracht hat, dann sind da ja immer noch seine Vögel.

Am Ende kann natürlich immer noch alles anders kommen. Daenerys könnte siegen – auch das wäre angesichts der moralischen Tragweite und der Implikationen für das Schicksal der noch lebenden Figuren ein wahrlich „bittersüsses“ Ende. Alle, Tyrion (Peter Dinklage, 49) Sansa (Sophie Turner, 23), Ser Davos (Liam Cunningham, 57) und Jon Schnee, haben Daenerys verraten – und werden das mit ihrem Leben bezahlen müssen, sollten sie die Drachenmutter nicht aufhalten können.

In der Geschichte, insbesondere in den Visionen und Prophezeiungen, von „Game of Thrones“ scheint aber eines der drei oben genannten Enden eher angelegt, als dieses doch sehr düstere „Die Bösen gewinnen“-Szenario. Auf der anderen Seite: wer war in „Game of Thrones“ schon wirklich jemals gut? Und wann war in der Serie je etwas vorhersehbar?

Am 20. Mai lüftet sich der Schleier, der über der Zukunft liegt. Dann läuft das Finale parallel zur US-Ausstrahlung (ca. 3 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag) auf Sky.

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