„Tatort: Die ewige Welle“: Gibt es in München wirklich Surfer?

Im „Tatort: Die ewige Welle“ wird eine Surf-Szene mitten in München gezeigt, die in einem Fluss ihrem Hobby nachgeht. Gibt es diese Subkultur in der bayerischen Landeshauptstadt wirklich?

Im neuesten „Tatort: Die ewige Welle“ aus München trifft Kommissar Franz Leitmayr auf einen alten Freund aus jungen Jahren. In den 1980ern verbrachte er mit Mikesch Seifert und einer gemeinsamen Freundin einen Sommer surfend am Strand in Portugal. Jetzt, fast 40 Jahre später, holt ihn diese Geschichte wieder ein, nachdem Mikesch von einem vermeintlichen Fremden niedergestochen wurde. Das Opfer ging kurz zuvor seinem Hobby nach, dem Wellenreiten. Mit Surfbrett am Fahrrad radelt er durch die bayerische Landeshauptstadt und wird vom Täter wenig später überfallen.

Eine ausgewachsene Surfer-Szene? Mitten in München? Hunderte Kilometer vom Meer entfernt? Gibt es das wirklich oder ist hier möglicherweise die Fantasie mit den Drehbuchautoren ein wenig durchgegangen? Nein, diese Welle und die dazugehörige Subkultur ist tatsächlich Realität und existiert wirklich. Für Münchner ist es daher keine absurde Szenerie, wenn – auch im Winter bei Minusgraden – Surfer in Neoprenanzügen und Brett am Rad durch die Stadt fahren.

Der Grund ist eine stehende Welle, die auch im „Tatort“ mehrfach zu sehen ist. Am Eisbach, eine Ableitung der Isar, die von Süden kommend durch den berühmten Englischen Garten fliesst, befindet sich an der Prinzregentenstrasse in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und der bekannten Promi-Disko P1 (steht für die Adresse Prinzregentenstrasse 1) diese Welle tatsächlich.

Auch Jack Johnson surfte schon in München

Tag für Tag treffen sich dort Wellenreiter, um diese zu meistern. Rund um die Welle und auf der Brücke darüber gesellen sich an schönen Tagen schonmal Hunderte von Schaulustigen und viele Touristen, die den Surfern bei ihrem Hobby zusehen.

In Insider-Kreisen geniesst die sogenannte Eisbach-Welle internationalen Ruhm. Auch prominente Surfer, wie der Ex-Profisurfer und Singer-Songwriter Jack Johnson (44, „In Between Dreams“), versuchten sich dort schon. Der Surfspot gilt als sehr anspruchsvoll und auch sehr gefährlich, da sich direkt dahinter mehrere grosse Steine im Flussbett befinden, die vor allem bei Stürzen von unerfahrenen Surfern Verletzungen bewirken können.

Im Jahr 2010 kam sogar der mehrfach prämierte Dokumentarfilm „Keep Surfing“ über die Eisbach-Welle in die Kinos. Die Weltpremiere fand auf dem von Hollywood-Star Robert de Niro (75) ins Leben gerufenen Tribeca Film Festival in New York City statt. Darin werden die bekanntesten Gesichter der leidenschaftlichen Münchner Surfszene vorgestellt, die sich mitten in einer deutschen Grossstadt über Jahrzehnte hinweg gebildet hat.

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