Britt Hagedorn und Co.: Was machen die Talkshow-Legenden heute?

Britt Hagedorn (l.) und Vera Int-Veen sind nur zwei von vielen legendären deutschen Talkshow-Legenden aus den 90er und 2000er Jahren.

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Auch die Kategorie Talkshow mischt nun bei der aktuellen Nostalgie-Welle im deutschen Fernsehen mit. Britt Hagedorn, Vera Int-Veen und Co. gaben in den 90er und 2000er Jahren das Mittagsprogramm vor. Was machen die Talkshow-Legenden heute?

Die Nostalgie-Welle in der deutschen Fernsehlandschaft hält weiter an. Neben diversen Game- und Gerichtsshows scheint nun auch die Kategorie Talkshow mitzumischen. So könnte etwa „Britt – der Talk um eins“ demnächst ein Comeback feiern. Laut „Bild“-Zeitung kehrt die Sendung mit Britt Hagedorn (50), die sich in den 2000er Jahren grosser Beliebtheit erfreute, am 10. Oktober mit neuen Folgen in Sat.1 zurück. Was ist aus der Talkmasterin und ihren damaligen Kolleginnen und Kollegen geworden?

Britt Hagedorn

Von 2001 bis 2013 stand die Talkshow „Britt – der Talk um eins“ bei vielen Menschen auf dem Mittagsprogramm. Die Sendung lief in der Regel von Montag bis Freitag um 13 Uhr in Sat.1 – und war sowohl bei den erwachsenen Zuschauern als auch bei vielen Jugendlichen beliebt. Für Moderatorin Britt Hagedorn war die Show der erste grosse Erfolg. In den 2000er und 2010er Jahren war die gebürtige Hamburgerin kaum aus der deutschen TV-Welt wegzudenken und auch im Anschluss verschwand sie nie gänzlich von der Bildfläche.

Zwischen 2010 und 2012 moderierte Hagedorn zudem die Sat.1-Gameshow „Mein Mann kann“ und von 2017 bis 2018 das Ratgeberformat „Total gesund!“. Aber auch als Frühaufsteherin konnte die Talkmasterin überzeugen: So sprang sie 2003 vier Monate lang als Elternzeitvertretung im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ ein. Zwischen 2006 und 2007 moderierte sie ausserdem „Weck Up“.

Ihre Morningshow-Erfahrungen kamen ihr unlängst wieder zugute. Seit Ende Mai moderiert Hagedorn das „Frühstücksfernsehen am Sonntag“ in Sat.1 – und feierte damit neun Jahre nach dem Ende von „Britt – der Talk um eins“ ein Comeback bei dem Privatsender.

Zwischenzeitlich wechselte Hagedorn in die Modebranche und entwarf für den Teleshopping-Sender HSE eine eigene Linie. Im Juni 2006 liess sie sich zudem für das Männer-Magazin „Playboy“ ablichten.

Vera Int-Veen

Mit ihrem täglichen Talkformat „Vera am Mittag“ feierte Vera Int-Veen (54) in den 90ern ihren Erfolg als Talkmasterin. Von 1996 bis 2006 flimmerten etwa 2.064 Folgen ihrer Sendung über die TV-Bildschirme. Anschliessend sah man sie noch in der Rateshow „Was bin ich?“ (2000-2004) und in der Sendung „Glück-Wunsch! – Vera macht Träume wahr“, ehe sie sich als Kupplerin versuchte.

Von 2007 bis 2021 half Int-Veen in der RTL-Doku-Soap „Schwiegertochter gesucht“ verzweifelten Single-Männern, die zumeist noch mit ihren Müttern zusammenlebten, bei der Suche nach der grossen Liebe. Parallel führte sie auch durch die Sendung „Helfer mit Herz“. Im März 2022 dann der grosse Schock für viele TV-Fans: Int-Veen verkündete das Ende ihrer Fernsehkarriere. Auf Instagram erklärte sie aber, sich nicht auf die faule Haut legen zu wollen. Die Moderatorin und ihre Ehefrau Christine hätten „genug zu tun“, es gebe „immer neue Projekte“.

Hans Meiser

Mit ihm fing der Talkshow-Hype damals an: Hans Meiser (75) und seine gleichnamige Sendung waren ab September 1992 täglich ab 16 Uhr bei RTL zu sehen. Die Talkshow erzielte damals bis zu 40 Prozent Marktanteil. Meiser führte von 1984 bis 1992 ausserdem durch die Nachrichtensendung „7 vor 7“, die 1988 in „RTL aktuell“ umbenannt wurde. Bis 2010 moderierte er mit Birgit Schrowange (64) zudem die Pannenshow „Life! Dumm gelaufen“. Ein Job als Quizmaster folgte mit der Show „Einundzwanzig“ zu Beginn der 2000er. Ab 2010 wurden seine Verträge bei RTL jedoch nicht mehr verlängert. Was ist aus dem Talkmaster geworden?

Ab 2015 trat Meiser zunächst noch in Jan Böhmermanns (41) „Neo Magazin Royale“ auf, ehe er 2017 vor die Tür gesetzt wurde. Der Grund: Meiser war für die Webseite „watergate.tv“ tätig – ein Portal für Verschwörungstheoretiker. Der Moderator musste sich im Anschluss mit viel öffentlicher Kritik auseinandersetzen. Heute ist Meiser vornehmlich als Produzent tätig und arbeitet auch als TV- und Medientrainer.

Sonja Zietlow

Sie kennt man heute als das Gesicht des RTL-Dschungelcamps. Die Karriere von Sonja Zietlow (54) begann jedoch als Talkmasterin in Sat.1. Ihre Talkshow „Sonja“ lief von 1997 bis 2001 – und verbuchte teils höhere Quoten als die Show von Hans Meiser. Die Sendung wurde zu Beginn der 2000er durch ihren Wechsel zu RTL abgesetzt.

Seit 2004 reist die Moderatorin immer zu Jahresbeginn nach Australien, wo sie durch das Kult-Reality-Format „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ führt – anfangs noch an der Seite von Dirk Bach (1961-2012), anschliessend mit Daniel Hartwich (43) und ab kommendem Jahr mit Jan Köppen (39).

Zietlow blieb über die Jahre jedoch offen für weitere Formate, so war sie unter anderem das Gesicht der Rankingshow „Die 25…“ bei RTL. Zudem scheute sie sich nicht, selbst als Kandidatin bei TV-Wettbewerben wie „The Masked Singer“ oder „Schlag den Star“ anzutreten.

Ricky Harris

Obwohl seine Sendung „Ricky!“ nur ein Jahr in Sat.1 lief, machte sich Ricky Harris (60) in den 90ern als Talkmaster beliebt. Nach Ende seines Formats wurde es jedoch ruhig um den gebürtigen US-Amerikaner.

Er arbeitete zunächst fünf Jahre als Rettungsschwimmer in der Therme Bad Wörishofen. 2016 mischte er im RTL-Dschungelcamp mit und bekam so wieder mehr Medienpräsenz. Mit „Totale Eskalation“ und „Ich schenk dir ein Einhorn“ brachte Harris ausserdem zwei Singles heraus. Übrigens: Sein 1997 geborener Sohn Malik Harris (24) vertrat 2022 Deutschland beim ESC.

Oliver Geissen

Er ist bei RTL nicht mehr wegzudenken. Die Karriere von Oliver Geissen (52) fand Ende der 90er aber vorerst mit der täglichen Talkshow „Die Oliver Geissen Show“ ihren Anfang. Mit den besten Voraussetzungen, was Geduld und Rhetorik anbelangt, qualifizierte er sich anschliessend für den Moderationsposten bei „Big Brother“.

Seit 2003 hat seine „Ultimative Chartshow“ einen festen Platz im RTL-Programm, ebenso wie die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, die Geissen von 2015 bis 2019 und noch einmal 2021 moderiert hat. Ausserdem führte er vier Jahre durch den „RTL Comedy Grand Prix“.

Jörg Pilawa

Die Liste von Jörg Pilawas (56) Moderationsjobs nimmt kaum ein Ende. Seine Karriere kam 1994 zunächst mit dem Talkformat „2 gegen 2“ bei ProSieben ins Rollen. Doch noch im selben Jahr wechselte er mit seiner eigenen Talkshow sowie mit „Die Quiz Show“ zu Sat.1. 2001 heuerte Pilawa schliesslich bei der ARD an, wo er zunächst in der Flirtshow „Herzblatt“ die Rolle des Kupplers übernahm.

Lange Jahre blieb er den Öffentlich-Rechtlichen treu und präsentierte vor allem diverse Quizformate, unter anderem „Quizduell“, „Quiz ohne Grenzen“ oder die „NDR Quizshow“. Anfang 2022 dann die grosse Nachricht: Pilawa wechselt wieder zurück zu Sat.1. Bei dem Privatsender hat er den Posten als Quizmaster seither aber weiterhin inne.

Arabella Kiesbauer

In den 90er Jahren war sie kaum aus der deutschen Fernsehlandschaft wegzudenken: Arabella Kiesbauer (53) moderierte von 1994 bis 2004 ihre Talkshow „Arabella“ auf ProSieben. Ein voller Erfolg für die gebürtige Österreicherin. Ab 1996 bekam sie sogar eine Late-Night-Show: die „Arabella Night“. Was ihr durch den Kopf geht, wenn sie alte Folgen von sich ansieht? „Ich lächle und denke ebenfalls an die guten, alten Zeiten“, sagte sie im Interview mit spot on news.

Bis heute zieht die Wienerin erfolgreiche Moderationsjobs an Land. Seit 2014 moderiert Kiesbauer die österreichische Version von „Bauer sucht Frau“ und „The Masked Singer“. 2015 führte sie durch den „Eurovision Song Contest“.

Seit September 2021 ist Kiesbauer wieder im deutschen Fernsehen zu sehen- mit gleich zwei Krimi-Sendungen beim Kabelsender TLC. In „Arabellas Crime Time – Verbrechen im Visier“ geht es um Originalaufnahmen und Zeugenberichte von wahren Verbrechen, die gezeigt und von Kiesbauer eingeordnet werden. „Arabellas Crime Time – Chaos vor Gericht“ befasst sich mit den teils extremen Vorkommnissen in amerikanischen Gerichtssälen.

Bärbel Schäfer

In den 90ern und frühen 2000ern gehörte Bärbel Schäfer (58) ebenfalls zu den bekanntesten Talkmasterinnen des Landes. In ihrer Talkshow „Bärbel Schäfer“ stand sie ihren Gästen sieben Jahre lang regelmässig mit Rat und Tat zur Seite. 1996 bekam sie dafür die Goldene Kamera verliehen.

Nach dem Ende der Sendung widmete sich Schäfer weiteren Shows, vor allem für öffentlich-rechtliche Sender. Darunter „Wellness TV“ im Ersten und „Ein roter Teppich für…“ im WDR. Danach machte sich die 58-Jährige auch einen Namen als Buchautorin und veröffentlichte seit 2005 insgesamt neun Werke.

Heute bekommt man Schäfer mehr zu hören als zu sehen. Seit 2009 moderiert sie regelmässig ihre eigene Radioshow beim Sender hr3. Dort spricht sie unter anderem regelmässig mit Stars wie Judith Rakers (46) über ihren Alltag.

Andreas Türck

Auch in Andreas Türcks (53) gleichnamiger Talkshow wurde es von 1998 bis 2002 oft emotional. Nur zwei Jahre später wurde der Talkmaster jedoch der Vergewaltigung bezichtigt und angeklagt, 2005 jedoch freigesprochen. Die Anschuldigungen veränderten Türcks Leben, weshalb er sich für mehrere Jahre zurückzog.

2012 kehrte er noch einmal zurück auf den TV-Bildschirm und moderierte die Sendung „Abenteuer Leben“ bei kabel eins. Anschliessend widmete sich Türck seinen Firmen pilot Entertainment GmbH und BuzzBird GmbH. Seither sieht man ihm nur noch selten im Fernsehen.

Privat engagiert sich Türck für den Umweltschutz und ist eines der Gründungsmitglieder der Organisation Orange Ocean. Ausserdem hat er die Musik für sich entdeckt und nimmt seine Instagram-Follower im Alltag regelmässig mit.

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