„Bachelorette“ Stella Stegmann: Mit Frauen ist sie noch unerfahren

Stella Stegmann ist ab dem 26. August als neue "Bachelorette" zu sehen.

Quelle: RTL

Stella Stegmann ist die neue „Bachelorette“. Erstmals wird sie in der Datingshow Männer und Frauen daten. Im Interview spricht sie über diese neue Rolle und plaudert in Sachen Liebe und Sexualität aus dem Nähkästchen.

Stella Stegmann (27) sorgt bei „Die Bachelorette“ für eine Premiere: Sie ist die erste Protagonistin der RTL-Datingshow, die sowohl Männer als auch Frauen kennenlernt. Aus 20 Kandidaten und Kandidatinnen will sie den oder die Richtige fürs Leben finden. Darin hat die Influencerin Erfahrung, sie nahm bereits bei „Too Hot To Handle“ teil. Ab dem 26. August beginnt die Influencern auf RTL+ (danach immer montags) ihr neues Dating-Abenteuer.

Für Stegmann, die auf Instagram mit ihren rund 385.000 Followern offen über ihre Sexualität spricht, ist der Job als „Bachelorette“ eine grosse Ehre. Sichtbarkeit ist ihr ein wichtiges Anliegen, wie sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät. Ausserdem spricht sie über ihre Angst vor Fremdflirts bei der „Bachelorette“, ihr Beziehungskonzept und darüber, was das Daten von Männern und Frauen für sie so unterschiedlich macht.

Sie sind die erste „Bachelorette“, die Männer und Frauen datet. Für Sie wurde das alteingesessene Konzept „Bachelorette“ also aus den Angeln gehoben – was ist das für ein Gefühl?

Stella Stegmann: Ich finde es richtig cool, dass RTL jetzt auch diesen Schritt wagt, weg von dem klassischen Konzept, das ja auch viele an der „Bachelorette“ und dem „Bachelor“ feiern. Ich freue mich, dass ich die Erste sein darf, um einfach zu zeigen, dass es in der Liebe eben keine Norm gibt.

Das Verhältnis der Teilnehmenden ist dennoch sehr unausgeglichen. 15 Männer sind dabei, aber nur fünf Frauen …

Stegmann: Gerade mit dem Aspekt, dass es eben nicht auf das Geschlecht ankommt, sondern auf den Menschen, sind mir diese Zahlen egal. Ich finde, es sollte auch allen anderen egal sein, denn die Message ist ja, dass es eben gerade nicht darauf ankommt, welches Geschlecht jemand hat, um mich zu daten.

Hatten Sie Angst, dass Ihre Kandidatinnen und Kandidaten untereinander etwas miteinander anfangen?

Stegmann: Klar habe ich mir davor Gedanken darüber gemacht und hatte schon ein bisschen Angst. Ich dachte mir aber auch: Falls sich da etwas entwickeln sollte, ist es auch okay, denn es kann ja einfach passieren, dass eine Person nicht an mir interessiert ist. Das ist auch völlig in Ordnung. Ich habe nur gehofft, dass es nicht bei einer Person passiert, an der ich grosses Interesse habe und ich am Ende verletzt werde. Es war auf jeden Fall in meinem Kopf sehr präsent.

Was sind für Sie die Unterschiede beim Daten von Männern und Frauen?

Stegmann: Ich habe sehr viel mehr Erfahrungen mit Männern. Da weiss ich mehr, was ich mache, und bin da in meiner Komfortzone. Das erste Mal, dass ich eine Frau gedatet habe, war erst letztes Jahr und deswegen bin ich mit Frauen noch ein bisschen unsicherer. Ich weiss noch nicht, wie ich mich verhalten soll, bin vielleicht auch ein bisschen akward (lacht). Da fühle ich mich so, als wäre ich gerade neu im Dating. Bei mir persönlich ist also die Erfahrung der Unterschied – ansonsten kommt es bei beiden Geschlechtern einfach darauf an, dass man von der emotionalen sowie der körperlichen Anziehung sehr gut matcht.

Die Altersrange bei den Kandidaten und Kandidatinnen ist sehr gross – von 21 bis 36 ist alles dabei. Ist das Alter für Sie ein Ausschlusskriterium?

Stegmann: Ausschlusskriterium auf jeden Fall gar nicht. Natürlich macht man sich trotzdem Gedanken, dass ein 36-Jähriger schon in einem anderen Lebensabschnitt ist oder eine 21-Jährige noch nicht da ist, wo ich gerade bin. Ich wollte mit 21 zum Beispiel noch etwas anderes im Leben. Es hängt aber natürlich von der individuellen Persönlichkeit ab: Eine 21-Jährige kann genauso reif sein wie ich. Meine Eltern haben 20 Jahre zwischen sich, deshalb habe ich da ein Vorbild, das mir zeigt, es klappt auch mit grossem Altersunterschied. Trotzdem ist es nichts, was ich mir wünschen würde, weil es ja auch viele Komplikationen mit sich bringt. Die Liebe fällt aber dahin, wo sie hinfällt – deswegen ist es auch kein Ausschlusskriterium.

Sie bringen durch „Too Hot to Handle“ schon Datingshow-Erfahrung mit. Sind Sie diesmal anders an die Sache rangegangen?

Stegmann: Es ist komplett anders. Ich habe gemerkt: Damals war „Too Hot to Handle“ das Format, das zu mir gepasst hat und heutzutage ist „Bachelorette“ das Format, das mega zu mir passt. Ich habe mich in den zweieinhalb Jahren seit „Too Hot to Handle“ ja auch verändert. Meine Wahrnehmung von Beziehungen hat sich geändert, ich bin einfach ein bisschen erwachsener geworden. Ich habe das Gefühl, dass „Too Hot to Handle“ sehr oberflächlich war. Dort hat man natürlich nicht so viel von mir erfahren und das wird sich jetzt total ändern. Hier geht es um mich – darum, dass ich die Liebe finde. Dadurch lernt man mich sehr facettenreich kennen, man lernt kennen, wer Stella wirklich ist. Ich finde es mega, dass ich diese Chance bekomme und hoffe, dass die Menschen danach sagen: Ach, so ist Stella also! Und dass sie nicht nur denken: Stella ist die, die superoffen ist und mal gesagt hat, sie hat Bock mit allen rumzumachen.

Nach „Too Hot To Handle“ sind Sie mit Kandidatin Anna eine Beziehung eingegangen. Die haben Sie sehr öffentlich gelebt und auch private Details verraten. Jetzt suchen Sie wieder öffentlich nach der Liebe – werden Sie Ihre neue Beziehung wieder so im Rampenlicht leben?

Stegmann: Ja. Da ich über alles offen rede und es für mich keine Tabus gibt – auch auf Social Media, weil ich denke, das kann sehr vielen Menschen helfen – habe ich auch kein Problem damit, eine Beziehung öffentlich zu teilen. Das gehört dann auch zu mir und dann würde ich auch hoffen, dass ich damit anderen etwas mitgeben und inspirieren kann.

Anna und Sie haben eine polygame Beziehung geführt. Ist das immer noch Ihr Beziehungskonzept?

Stegmann: Da hat sich auf jeden Fall etwas verändert. Ich habe in meinem Leben jetzt schon viele Beziehungsformen ausprobiert. Ich schliesse keine Beziehungsform aus – man muss mit seinem Partner oder seiner Partnerin feststellen, was das Richtige für uns als Pärchen ist. Das kann sowohl eine monogame als auch eine offene Beziehung sein. Was ich aber in der Beziehung mit Anna festgestellt habe, ist, dass ich mich schon auf eine Person fokussieren möchte. Ich suche den Partner oder die Partnerin für meinen nächsten Lebensabschnitt. Die Definition von poly ist, dass man mehrere Beziehungen führt, und das kann ich mir tatsächlich nicht vorstellen – momentan.

Als „Bachelorette“ sind Sie ja sowieso offener als die anderen, bei Ihnen gibt es keine Tabus. Im Trailer sagen Sie ganz deutlich, dass es bei einem Date zum Sex kam – was andere „Bachelorettes“ lieber verschweigen.

Stegmann: Ich glaube, diese Offenheit ist bei mir grösstenteils intrinsisch. Aber ich denke natürlich auch darüber nach und beschliesse, dass ich ein offenes Buch sein möchte, damit die Menschen merken: Man muss nicht um den heissen Brei herumreden. Man kann Sachen einfach so sagen, wie sie sind. Es wird immer Menschen geben, die das dann verurteilen – aber ganz viele wird es auch inspirieren, dasselbe zu tun.

Also gab es bei Ihnen gar keine Hemmungen, zu den Vorkommnissen in der Villa zu stehen?

Stegmann: Nein, jeder kann es sich ja eh schon denken. Wenn man dann sagt „Man schweigt und geniesst“, denke ich mir immer, sag es doch einfach! Wenn Menschen über sexuelle Themen reden, finde ich es immer so schade, dass sie sich nicht trauen, die richtigen Begriffe zu verwenden. Deshalb habe ich mir gesagt: Ne, ich spreche das so aus, wie es ist.

Sie haben zuletzt auf Instagram über Ihre Abtreibung gesprochen. Was hat Sie dazu bewogen, mit diesem Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen?

Stegmann: Das war die beste Entscheidung seit Langem. Ich habe daraufhin von Hunderten von Frauen Nachrichten bekommen, die sich bedankt, mir von ihrer Geschichte erzählt und zum Beispiel auch geschrieben haben: ‚Du bist die erste Person, der ich das erzähle, weil ich mich nicht traue, da offen drüber zur reden, weil ich Angst habe, verurteilt zu werden.‘ Ich habe wirklich gemerkt, dass es so notwendig war, dass da mal jemand offen drüber redet und das auch mehr Raum bekommt, damit Frauen sich mehr trauen, darüber zur sprechen. Wenn man das für sich behält und verschweigt, ist das mental so viel anstrengender, als wenn man jemanden hat, mit dem man das teilen kann. Und diese Hoffnung hatte ich, dass es ganz vielen Frauen da draussen hilft. Ich verurteile auch niemanden, der da eine andere Meinung hat, aber ich hoffe, dass es die Gesellschaft etwas sensibilisiert, dass sie Frauen, die sowas machen, nicht verurteilt, sondern dafür Verständnis zeigt. Für die Frauen, die diese Erfahrung durchgemacht haben, gerade durchmachen oder in Zukunft durchmachen, soll es ein Safe Space sein.

Offenheit und Ehrlichkeit ist Ihnen in einer Beziehung also ganz besonders wichtig. Was sind weitere Voraussetzungen?

Stegmann: Auf jeden Fall natürlich ganz klassisch Humor, dass man zusammen lachen kann und eine schöne Zeit zusammen hat. Gemeinsame Interessen teilen, dass man viel zusammen erleben kann. Dass man auch ähnliche Ansichten hat, in politischer Hinsicht oder die Zukunft betreffend, zum Beispiel bei der Familienplanung.

Gab es für Sie während der Zeit als „Bachelorette“ auch Momente, in denen Sie an Grenzen gestossen sind?

Stegmann: Nicht so, dass ich die Show jemals bereut hätte. Aber es gab auf jeden Fall viele Ups und Downs, ich habe sehr viele Emotionen spüren dürfen. Aber das wollte ich auch genauso zulassen und ich freue mich, dass ich so loslassen konnte und so authentisch war.

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