Stefan Raab ist zurück beim ESC: Kann er an seine Erfolge anknüpfen?

Stefan Raab und Lena Meyer-Landrut auf der Bühne des ESC 2011 in Düsseldorf.

Quelle: imago images/showimages

Stefan Raab verbindet mit dem Eurovision Song Contest eine lange Erfolgsgeschichte – als Komponist, Performer und Strippenzieher im Hintergrund. Jetzt kehrt er zum europäischen Gesangswettbewerb zurück.

Entertainer-Legende Stefan Raab (58) weitet seine Rückkehr ins deutsche Showbusiness aus. Nach der wöchentlichen Streaming-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ bei RTL+ sowie der geplanten Liveshow „Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli“ mit Michael Bully Herbig (56) kehrt Raab auch auf die grosse Bühne des Eurovision Song Contests zurück. Raab, die ARD sowie sein neuer Sender RTL machen beim deutschen Vorentscheid gemeinsame Sache. Beim ESC konnte Raab bekanntermassen im Lauf seiner langen Karriere riesige Erfolge feiern. Ein Blick zurück.

Mit „Guildo hat euch lieb“ fing alles an

Die ESC-Karriere des damaligen VIVA-Moderators Stefan Raab begann im Jahr 1998. Unter dem Pseudonym „Alf Igel“, eine humorvolle Anspielung auf den ESC-Dauerkomponisten Ralph Siegel (79), zeichnete er für Guildo Horns (61) Beitrag „Guildo hat euch lieb“ verantwortlich. Der Auftritt des unkonventionellen deutschen Schlagersängers schien direkt Raabs eigenwilliger Erfolgssendung „Vivasion“ entsprungen.

Horn setzte sich beim deutschen Vorentscheid souverän durch und belegte beim ESC in Birmingham Platz sieben. Auch Stefan Raab stand mit ihm auf der Bühne – und fand ganz offensichtlich Geschmack am ESC.

Stefan Raab singt „Wadde hadde dudde da?“

Im Jahr 2000 stand Raab beim ESC in Stockholm dann selbst im Mittelpunkt. Er performte im golden-glitzernden Disco-Outfit den wiederum selbst komponierten Song „Wadde hadde dudde da?“. Das europäische ESC-Publikum fand an dem schrägen Stück mit Rap-Strophen und einer auf Englisch gesungenen Bridge gefallen, Raab landete auf Platz fünf.

Max Mutzke belegt in Istanbul Platz acht

Nach rund vier Jahren Pause mischte Raab dann erneut beim ESC mit. Von Ende 2003 bis Anfang 2004 organisierte er erstmals eine landesweite Castingshow, um den nationalen Teilnehmer am Eurovision Song Contest zu bestimmen.

Bei „Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star“ triumphierte Max Mutzke (43), der im Anschluss auch den deutschen Vorentscheid gewann, und in Istanbul Platz acht belegte. Stefan Raab stand in der Türkei als Gitarrist mit auf der Bühne.

Lena feiert ersten deutschen Sieg seit Nicole

Das Konzept der Castingshow belebte Raab dann im Jahr 2010 erneut – mit bekanntem Ausgang. Die damalige Neuentdeckung Lena Meyer-Landrut (33) triumphierte bei „Unser Star für Oslo“. Die Kooperation zwischen Raabs Haussender ProSieben und dem Ersten stellte diesmal direkt den deutschen Vorentscheid dar.

Im Anschluss holte Lena mit „Satellite“ in Norwegen den ersten deutschen Sieg seit Nicole (60) 1982 und den zweiten Sieg überhaupt für Deutschland.

Die grosse Stefan-Raab-Show in Düsseldorf

Im Jahr 2011 fand der ESC daraufhin in Deutschland statt. Vorjahressiegerin Lena nahm erneut teil. Gesucht wurde in der Raab-Sendung „Unser Song für Deutschland“ im Ersten und auf ProSieben lediglich das Lied für die zuvor festgelegte Teilnehmerin.

Stefan Raab moderierte in Düsseldorf schliesslich gemeinsam mit Anke Engelke (58) und Judith Rakers (48) den Eurovision Song Contest. Mit Engelke und Lena sang er zudem auf der Bühne das Siegerlied „Satellite“. Lenas „Taken By A Stranger“ schaffte es am Ende auf Platz zehn. Raab stand beim ESC 2011 zum bislang letzten Mal auf der Bühne der Veranstaltung.

Magere ESC-Zeiten ohne Stefan Raab

Im Folgejahr sass der Entertainer dann noch in der von Fanta-4-Mitglied Thomas D (55) geleiteten Jury von „Unser Star für Baku“. Die Castingshow wurde wiederum auf ProSieben und im Ersten ausgestrahlt. Beim deutschen Vorentscheid setzte sich Roman Lob (34) durch. In Baku schaffte es der Sänger im Anschluss auf Platz acht. „Unser Star für Baku“ markierte Stefan Raabs bislang letzten Auftritt vor der Kamera im Zusammenhang mit dem ESC oder dessen nationalen Vorentscheid.

In den darauffolgenden Jahren zeichnete die Produktionsfirma Brainpool, an der Stefan Raab beteiligt war, noch für die deutschen Vorentscheide verantwortlich, die im Ersten und beim NDR zu sehen waren. Raab trat nicht mehr vor der Kamera auf, und zog sich im Dezember 2015 bekanntermassen ganz von der Arbeit vor der Kamera zurück.

Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer belegten in diesem Zeitraum zweimal den letzten Platz beim ESC. Zuletzt produzierte Brainpool im Jahr 2017 den deutschen Vorentscheid „Eurovision Song Contest – Unser Song 2017“.

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