Ruth Moschner fand ihre grosse Liebe in einer Schwulenbar

In der Datingshow „Falscher Hase“ versucht sich Ruth Moschner als Kupplerin. Sie selbst lebt schon seit 14 Jahren mit ihrer grossen Liebe zusammen.

Ruth Moschner (41) ist aus dem Fernsehen mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Ob als Moderatorin bei „Grill den Henssler“ oder als Jury-Mitglied bei „Dance Dance Dance“ – die Blondine schwimmt auf einer Erfolgswelle. Am 23. September (00:00 Uhr) und am 30. September (23:30 Uhr) moderiert sie die neue Comedy-Dating-Show „Falscher Hase“ bei RTL. In der Sendung versucht eine Single-Frau, den einen Mann aus drei Kandidaten zu finden, der wie sie auch wirklich Single ist. Die anderen beiden sind „falsche Hasen“ und nicht für sie zu haben. Was die Zuschauer in ihrer neuen Show erwartet, erklärt Moschner im Interview und blickt gleichzeitig auf ihr eigenes Singleleben zurück.

Wie unterscheidet sich Ihre Dating-Show von den zahlreichen anderen im TV?

Ruth Moschner: „Falscher Hase“ ist realistischer, als man auf den ersten Blick annimmt, schliesslich spielen wir mit sämtlichen Klischees, die der Markt zu bieten hat. Wie oft fällt man auf einen Typen herein, der eigentlich verheiratet oder vergeben ist, da können viele meiner Freundinnen ein trauriges Lied von singen. Den besten Tipp, den man bei unserer Datingshow mitnehmen kann, mal abgesehen davon, dass einen Vorurteile wirklich nicht weiterbringen, ist, einfach Spass zu haben.

Erinnern Sie sich selbst gerne an Ihre Singlezeit zurück?

Moschner: Mir kommt es vor, wie ein halbes Jahrhundert und oft denke ich, das war wirklich ein komplett anderes Leben. Wenn ich an die ein oder andere Situation denke, uihh… Aber ich war zum Glück immer gerne Single und nie verzweifelt oder krampfhaft auf der Suche. Das ist der Vorteil des 21. Jahrhunderts! Man muss sich als Frau nicht über den Partner definieren, sondern darf auch eigenständig sein Leben leben.

Werden Sie oft von Männern angebaggert?

Moschner: Also, angeflirtet werde ich tatsächlich nur über Facebook und Instagram. So ganz direkt eher selten. Da sprechen einen immer nur die „Sammelbaggerer“ an. Das sind die, die pauschal einfach mal alles austesten und am Ende des Abends fällt schon eine drauf rein. Mit wirklichem Interesse hat das leider nicht viel zu tun. Kann man mal machen für den Hormonausgleich, ist aber nichts für sensible Gemüter. Ansonsten musste ich immer den ersten Schritt machen und kann nur allen Frauen dazu raten, über ihren Schatten zu springen. Schliesslich will man sich hinterher nicht den Vorwurf machen müssen, man hätte es nicht versucht.

Ich hab irgendwann mal die Sorge aus meinem Kopf verbannt, was der wohl von mir denken würde… Hey, jeder weiss doch, wie viel Mut es braucht, den ersten Schritt zu machen. Aber ich finde, wenn man nicht gleich mit einem Orchester voller Hochzeitsglocken ankommt und dem Typen beim zweiten Satz schon die Namen der drei gemeinsamen Kinder in spe vorlegt, sondern einfach nur einen schönen Abend verbringen möchte, ist doch alles erlaubt. Das Leben ist zu kurz, um herumzugrübeln, ob er jetzt genau DER Richtige ist. Du wirst es nie herausfinden, wenn du darauf wartest, dass er seinen Schimmel gesattelt hat.

Was war der peinlichste Anmachspruch, den Sie je gehört haben?

Moschner: Ich bekomme via Facebook immer Dickpics, also Bilder von männlichen primären Geschlechtsorganen, um es mal unverfänglich auszudrücken, zugeschickt. Da fragt man sich schon, was sich derjenige denkt. Irgendwann mache ich da mal ein lustiges Memoryspiel draus. Dann kann man Gesicht und Dödel zusammenführen. Herrlich.

Was war das schlimmste Date, das Sie je hatten?

Moschner: Eigentlich war jedes Date gut. Ich habe es immer genossen, mich zu verabreden. Ich mochte die Nervosität, das Hübschmachen für den anderen und die Neugierde, wie der Abend wohl verlaufen würde. Klar geht man da auch mal wieder auseinander und weiss, dass man sich wohl eher nicht wiedersehen wird, aber das ist doch auch okay. Trotzdem waren es immer nette Abende, die ich in guter Erinnerung habe. Habe ich erwähnt, dass meine Schwester von mir sagt, dass ich ein hoffnungslos positiver Mensch bin? Wahrscheinlich habe ich die schlechten Dates einfach verdrängt oder war zu betrunken. Heute trinke ich zum Glück nichts mehr.

Wie haben Sie Ihren heutigen Partner kennen gelernt und wie lange sind Sie schon zusammen?

Moschner: Ich habe meinen Freund ganz unerwartet in einer Schwulenbar kennengelernt und hatte ihn eigentlich für meinem schwulen Freund angesprochen. Das Thema hatte sich dann allerdings sehr schnell erledigt. Auch nach 14 Jahren Beziehung möchte er weiterhin mit mir und nicht mit einem Mann zusammen sein.

Was ist für Sie das Wichtigste in einer Beziehung?

Moschner: Humor und Respekt!

„Falscher Hase“ ist nur eine von vielen Shows, in denen Sie aktuell zu sehen sind. Bleibt da überhaupt noch Zeit für Privates?

Moschner: Ja, da achte ich schon sehr darauf, dass immer genug Zeit bleibt.

Gibt es ein Format, das Sie gerne einmal moderieren würden?

Moschner: Da ich ja ganzheitliche Gesundheits- und Ernährungsberaterin bin und einen eigenen Foodblog habe, Einhornfutter.de – freue ich mich natürlich jedes Mal, wenn das Thema gesunde Ernährung ein Forum in der Öffentlichkeit bekommt. Dass ich jetzt sogar meine Tanzvergangenheit bei „Dance Dance Dance“ nutzen kann, ist natürlich der Knaller. Und verkuppeln war schon immer mein Ding.

Ausserdem liebe ich alles mit Action und bin natürlich überglücklich, dass wir mit „Grill den Profi“ dort anknüpfen können, wo wir mit Steffen Henssler aufgehört haben. Die Show ist einfach ein Traum und bietet so viel Freiraum. Ich mag es, wenn die Leute über mich oder wegen mir lachen und eine gute Zeit haben. Denn genau deshalb mache ich meinen Job. Für all die Leute, die den ganzen Tag hart gearbeitet haben und sich abends auf die Couch pflanzen, mal die Sorgen vergessen, das Hirn auf Leerlauf schalten und einfach nur für einen Moment fröhlich sein wollen.

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