Carsten Maschmeyer: «Veronica ist meine wichtigste Ratgeberin»

Carsten Maschmeyer sucht in „Start Up!“ Deutschlands besten Gründer. Welche Tipps ihm seine Frau Veronica Ferres dafür gab, verrät er im Interview.

Es geht um insgesamt eine Million Euro Investment für das eigene Unternehmen: Rund 2’000 Bewerber wollen in „Start Up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?“ (ab Mittwoch, den 21. März um 20:15 Uhr in Sat.1) vor Carsten Maschmeyer (58, „Die Millionärsformel“) und seiner Expertenjury ihre Produktideen vorstellen, um den erfolgreichen Unternehmer für sich zu gewinnen. Im Interview erzählt der Ehemann von Schauspielerin Veronica Ferres (52, „Liebe auf den ersten Trick“), welche Kriterien für ihn entscheidend sind. Ausserdem verrät er, dass seine Frau ihn in einem bestimmten Punkt für komplett talentfrei hält.

Herr Maschmeyer, was macht in Ihren Augen einen guten Gründer aus?

Carsten Maschmeyer: Mein Fazit aus fast 40 Jahren Geschäftsleben: Es gibt keine guten Unternehmen, sondern nur gute Unternehmer. Und das beginnt schon bei den Gründern, die müssen kommunikativ, kreativ und fortbildungsbereit sein und sollten sich immer selbst reflektieren. Die Herausforderungen im Gründeralltag erfordern auch mentale Stärke wie Mut, positive Geisteshaltung, enorme Willenskraft und ein hohes Durchhaltevermögen. Denn es wird auch mal schwierigere Phasen geben, in denen man rund um die Uhr und überall mit anpacken muss. Zusätzlich müssen Gründer ihre Mitarbeiter gut motivieren und souverän führen können.

Welche drei Eigenschaften muss ein Unternehmen haben, das Sie finanziell unterstützen?

Maschmeyer: Erstens: Das Produkt, die Dienstleistung oder das Geschäftsmodell des Unternehmens sollte das Potenzial für mindestens einen Superlativ haben: Es sollte für die Anwenderzielgruppe etwas schneller, günstiger, besser, einfacher oder gesünder sein. Zum Zweiten ist zu beurteilen, wie stark bereits schon der Wettbewerb ist. Kann man das Produkt durch Patente vor Nachahmung schützen? Und drittens ist natürlich immer entscheidend, wie gross der Markt und die potentielle Käufergruppe ist.

Hätten Sie sich als junger Unternehmer bei einer solchen Castingshow wie „Start Up!“ durchgesetzt?

Maschmeyer: Als junger Unternehmer hätte ich mir gewünscht, einen erfahrenen Mentor an meiner Seite zu haben. Dann wären mir sicher einige Fehler, die ich gemacht habe, erspart geblieben. Deshalb hätte ich mich sicher für „Start Up!“ beworben und alles gegeben, den Wettbewerb dann auch zu gewinnen. Für die Kandidaten ist allein der Marketingeffekt durch die permanente Fernsehpräsenz unbezahlbar. Noch wichtiger ist aber die Hilfe durch Werbeprofis, die z.B. Firmennamen, Claim und Logo entwerfen, aber auch Industrieexperten, die sehr nützliche Ratschläge geben, die teilweise zu einem enormen Fortschritt oder dem Durchbruch führen.

Stimmt es eigentlich, dass die erste Million die schwierigste ist?

Maschmeyer: Gerade für Firmeninhaber oder Unternehmensgründer ist es natürlich besonders schwierig, die ersten Gewinne zu erzielen. Wenn man dann irgendwann schon mal eine Million historischen Gewinn hat, wird es mit den nächsten Millionen insofern tatsächlich leichter, da man das Geld in Expansion, Internationalisierung, Produktpalettenerweiterung usw. reinvestieren kann und das Unternehmen dadurch noch erfolgreicher wird. Und dann geht es oft exponentiell weiter und nicht mehr wie vorher linear.

Ihre Frau hat Ihnen einige Jahre TV-Erfahrung voraus. Holen Sie sich manchmal Rat?

Maschmeyer: Klar! Veronica ist meine wichtigste und mir liebste Ratgeberin. Wenn sie zum Beispiel sagt, dass ich zu viele Fremdwörter benutze, oder nicht so steif wie ein Vorstandsvorsitzender, der ich eben auch mal war, reden soll, sondern so locker und humorvoll, wie ich morgens mit der Familie am Frühstückstisch bin, dann versuche ich auch, das zu beherzigen.

Sie sind ein viel beschäftigtes Power-Paar. Wie schaffen Sie sich eigentlich Raum für Zweisamkeit?

Maschmeyer: Natürlich haben meine Frau und ich durch viele Jahre Berufserfahrung und Erkenntnisse Zeitmanagement gelernt, um Prioritären zu beachten und Delegationschancen zu nutzen. Dadurch, dass wir privat nur noch einen Wohnsitz in Deutschland haben, fällt zusätzliches Pendeln weg. Und wenn Veronica in Kalifornien für internationale Produktionen dreht, versuche ich das zeitlich so zu kombinieren, dass ich mich dann um mein US-Team und meine Start-ups in Kalifornien parallel kümmere. Das sind dann zusätzliche gemeinsame Abende und Wochenenden.

Wie schnell vermissen Sie Ihre Frau?

Maschmeyer: Wenn man sich so gut versteht und sich sehr lieb hat, wie wir das tun, geht das schnell. Schwierig wird’s für mich immer so nach drei Tagen Trennung. Trotzdem sind wir professionell genug, dass wir wissen, dass es längere Zeiten der räumlichen Trennung berufsbedingt geben muss. Aber da haben wir es leichter als unsere Eltern und Grosseltern mit den vielen Möglichkeiten der heutigen digitalen Kommunikation.

Im vergangenen Jahr sind zu Ihrer Frau nach München gezogen. Haben Sie sich in Bayern bereits eingewöhnt?

Maschmeyer: Ich musste mich nicht eingewöhnen, denn die letzten neun Jahre haben wir ja unsere Freizeit in Deutschland überwiegend in München verbracht. Aber es ist natürlich noch schöner, wenn alle an einem Ort sind und mehr Netto-Familytime bleibt.

Wird es bald auch mal ein gemeinsames TV-Projekt mit Ihrer Frau geben?

Maschmeyer: Das ginge ja nur durch zwei Varianten. Entweder, dass ich Schauspieler werde, was aber die Expertenmeinung meiner Frau nicht zulässt, denn sie hält mich für völlig talentfrei. Ich könnte niemals wie sie, mich in einen anderen Menschen komplett hineinleben und parallel nach Regieanweisung reden, schauen und mich bewegen. Deshalb hätte die andere Alternative noch etwas mehr Chancen. Sie müsste Investorin werden. Da sie aber selber sagt, dass Zahlen nicht ihr Ding sind, werden wir auch in Zukunft hier getrennt arbeiten: Sie als Schauspielerin, ich als Investor in den Gründer-TV-Formaten und v.a. im Tagesgeschäft ohne Kamera.

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