„Solo: A Star Wars Story“: Der Weltraum-Halunke startet ins Heimkino

Ein gewisser Han Solo düst ab dem 27. September ins heimische Wohnzimmer. Vor allem die mitgebrachten Extras wissen dabei zu begeistern.

Solo, aber nicht alleine – ab dem 27. September gibt es den neuesten Sternenkrieg-Ableger „Solo: A Star Wars Story“ auch für das Heimkino. Und mit an Bord des Millennium Falkens hat der Gauner allerhand Extras geschmuggelt. Die sind auch das Highlight der beiden enthaltenen DVDs beziehungsweise Blu-rays…

Schurke wider Willen: Darum geht es in „Solo“

Rund eine Dekade bevor Han Solo (Alden Ehrenreich) in der Cantina Bar auf einen gewissen Luke Skywalker trifft, schlägt sich der intergalaktische Revolverheld als Kleinkrimineller auf seinem Heimatplaneten Corellia durch. Gemeinsam mit seiner grossen Liebe Qi’ra (Emilia Clarke) träumt er davon, den industriell angehauchten Malocher-Planeten so schnell wie möglich zu verlassen. Doch als sich dem jungen Liebespaar endlich die Gelegenheit dazu bietet, werden Han und Qi’ra in letzter Sekunde voneinander getrennt. Mit der festen Absicht, seine Herzensdame zu retten, trifft Han eine folgenschwere Entscheidung – und schreibt sich als Pilot bei den Truppen des Imperiums ein.

Weil der ungestüme Draufgänger aber gar nicht daran denkt, Befehlen zu folgen, landet er schnell als Kanonenfutter an der vordersten Front. Im imperialen Schützengraben lernt er schliesslich seinen Mentor Tobias Beckett (Woody Harrelson) kennen, mit dem er einige Umwege später auf seinen ersten grossen Raubzug gehen soll. Einer dieser Umwege ist übrigens ein rund 2,30 Meter grosser, 190 Jahre alter Wookie namens Chewbacca.

Mehr als nötig?

Ein schmieriger Weltraum-Halunke sitzt in einer noch schmierigeren Bar auf Tatooine und knallt sein Gegenüber ohne zu zögern ab – denn wir alle wissen: „Han schoss zuerst!“. Mit dieser wenig rühmlichen Aktion lernte das Kino-Publikum 1977 Harrison Fords Han Solo kennen und fast augenblicklich lieben. An seiner Seite ein treuer und überdimensionierter Bettvorleger namens Chewbacca, dessen Knurr- und Gurgellaute Han doch glatt verstehen kann.

Der „Krieg der Sterne“ stellte Solos nur sporadisch beleuchtete Vergangenheit, seine innige Freundschaft zu Chewie und seine Liebe zu seinem fliegenden Schrotthaufen, dem Millennium Falken, als Mysterium dar. „Solo: A Star Wars Story“ gab die unumstösslichen Antworten auf all diese sagenumwobenen Stationen im Leben des charmanten Gauners – und sogar auf Fragen, die sich nie jemand gestellt hat.

(Zu) grosse Fussstapfen

Das erste „Star Wars“-Spin-off „Rogue One“ schaffte es noch, eine der grössten Logiklücken (im wahrsten Sinne eine Lücke) des Originals von 1977 geistreich zu stopfen. „Solo“ hingegen fühlt sich wie die uninspirierte „Origin Story“ eines Superhelden an, von denen wir in den letzten Jahren wahrlich mehr als genug bestaunen konnten.

Zugegeben, die Jugend einer der berühmtesten Filmfiguren der Kinogeschichte nachzureichen war eine gelinde gesagt fast unmögliche Aufgabe, denn: In der nun schon über 40 Jahre lang gereiften Vorstellung von Solos Vergangenheit malten sich wohl die meisten Fans das alles weitaus spektakulärer aus. Was nur noch einmal das Gefühl bekräftigt, dass nicht jeder Stein in der weit, weit entfernten Galaxis umgedreht werden muss. Und weil die Zuschauer das ähnlich gesehen haben und „Solo“ eine mittelschwere Kassen-Enttäuschung wurde, wundert es nicht, dass Disney seine „Star Wars“-Frequenz in Zukunft zurückfahren will.

Aber es lohnt sich doch

Hat der Film so seine Schwierigkeiten, beweist die vollgepackte Extras-Scheibe dagegen viel Mehrwert. Acht herausgeschnittene Szenen etwa und allerhand Blicke hinter die Kulissen des Films. Zum Beispiel zum spektakulären Zugüberfall, der dreckigen Bar Fort Ypso und natürlich zum berühmten Kessel-Flug. Ein Roundtable-Gespräch des Regisseurs gemeinsam mit dem Cast sowie ein Gespräch mit den beiden „Star Wars“-Drehbuchautoren Lawrence und Jonathan Kasdan runden das grosszügige Bonusmaterial ab.

Vorheriger ArtikelEntspannt im Herbst: Einfache Self-Care-Routinen für zwischendurch
Nächster ArtikelSo geniessen Seniorinnen stilvoll gekleidet den Herbst