Joko Winterscheidt: «Unsere grössten Kritiker sind die Zuhörer»

Die neue Podcast-Staffel von Joko Winterscheidt und Star-Fotograf Paul Ripke ist da. Im Interview verrät der Moderator seine Beweggründe für die Fortsetzung des Erfolgskonzepts „Alle Wege führen nach Ruhm“.

Joko Winterscheidt (39) und Star-Fotograf Paul Ripke (37) sind zurück: Nach einem Jahr Sendepause gibt es nun wieder ihren beliebten Podcast „Alle Wege führen nach Ruhm“ auf Spotify und iTunes auf die Ohren. Im Interview sprach Winterscheidt nun über seine Beweggründe, das Format weiterzuführen und gab bereits den ein oder anderen Einblick in die neue Staffel.

Was hat euch dazu bewogen, in eine zweite Staffel von „Alle Wege führen nach Ruhm“ zu gehen? War euer gemeinsamer Sommerurlaub ausschlaggebend?

Joko Winterscheidt: Paul und ich haben diesen Sommer mit Freunden in den Bergen verbracht. Wir haben immer wieder über Storys aus dem Podcast gequatscht und irgendwann gesagt: Wir müssen weitermachen. Hinzu kommt, dass Paul das Geld braucht.

Warum ist Paul Ripke dein perfekter Podcast-Partner?

Winterscheidt: Paul nimmt kein Blatt vor den Mund. Er erzählt alles, und macht sich keinen Kopf darum, was andere denken könnten. Das mag ich, weil es keine Image-Behauptung ist – es ist ihm wirklich egal. Wer eine Folge gehört hat, weiss, was ich meine. Am Ende der ersten Staffel habe ich eigentlich auch nur noch zugehört. Das was Paul in einer Woche erlebt, erleben andere in fünf Leben nicht. Aber er gibt auch einen tiefen Einblick in seinen Arbeitsalltag als Fotograf vom Mercedes F1 Team und Fotograf von Lewis Hamilton. Mich als Fan interessiert das.

Podcasts galten vor einigen Jahren schon als tot, seit einiger Zeit erleben Sie eine Renaissance: Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?

Winterscheidt: In unserem Fall ist es, glaube ich, interessant, weil die Menschen einen sehr privaten Blick auf die Dinge bekommen. Auf Dinge, die wir so erleben. Das könnte man nirgends anders so abbilden. Wir erzählen uns gegenseitig Erlebnisse aus unserem Alltag. Mit all den Menschen, die wir getroffen haben und all den Entscheidungen, die der eine oder andere dann im Ergebnis auch sehen kann. Ich glaube, Podcasts sind die letzte Stufe vor echten Freundschaften. Wir geben den Menschen einen sehr tiefen Einblick, sind ehrlich und persönlich. Das hat seinen Reiz. Ausserdem teilen wir auch unsere Erfahrungen aus dem beruflichen Alltag. Ich glaube, das Gesamtpaket eines Podcasts ist einzigartig.

Paul lebt in den USA, Sie in München. Wie bekommt ihr das mit der Aufzeichnung hin?

Winterscheidt: Ich stehe etwas früher auf und Paul geht etwas später ins Bett. Das funktioniert. Wir telefonieren und schneiden die einzelnen Tonspuren danach zusammen. In der ersten Staffel war es noch andersrum. Da ist Paul früher raus und ich später ins Bett, aber das eine oder andere Mal kam mir das Oktoberfest abends dazwischen, deswegen haben wir jetzt getauscht.

Auf was dürfen sich die Zuhörer in der neuen Staffel „Alle Wege führen nach Ruhm“ freuen?

Winterscheidt: Wir haben die letzten Monate viel zu wenig gequatscht, das ändern wir jetzt. Es gibt nicht die eine Geschichte. Das was wir erleben, ist das, was wir erzählen. Am Ende ist der Titel „Alle Wege führen nach Ruhm“ aka „AWFNR“ auch kein Quatsch-Titel. Wir versuchen, zumindest unsere Sicht auf die Dinge, in beruflichen Entscheidungen zu erzählen, um vielleicht auch ein wenig Licht ins Dunkle der vermeintlichen Karriere eines jeden von uns zu bringen.

Wie zu lesen ist, öffnen Sie in den neuen Folgen die Tore für Werbung innerhalb des Podcasts, die von euch selbst eingesprochen wurde. Glauben Sie, dass die Hörer dies stören wird?

Winterscheidt: Kein Stück. Die erste Folge ist im Kasten. Ich hatte die Sorge zu Beginn auch, aber ich kann sagen, das war komplett unbegründet. Wir haben sehr klar kommuniziert, dass wir nicht bereit sind, einfach Werbebotschaften vorzulesen und so zu tun, als wenn wir alles gut finden. Wir sagen ehrlich, was wir von den Produkten halten und das ist im Zweifel eher ein Mehrwert für den Podcast.

In der ersten Folge erhält der Zuhörer Einblicke in euren gemeinsamen Urlaub, was für euch der Schlüssel zum „Weg nach Ruhm“ ist, warum euch ehrliche Meinung so wichtig ist und vieles mehr. Was ist Ihr absolutes Highlight der ersten Folge?

Winterscheidt: Dass ich vom Lachen nach neun Minuten Aufzeichnung komplett nass geschwitzt war…

Euer Werk gilt hinter „Fest und Flauschig“ von Jan Böhmermann und Olli Schulz als einer der reichweitenstärksten Podcasts in Deutschland. Was entgegnet ihr den Kritikern, die „Alle Wege führen nach Ruhm“ als „protzige Kopie“ abtun?

Winterscheidt: Weder Olli noch Jan wollen uns nacheifern, wir aber auch nicht ihnen. Die Podcasts kann man ehrlich gesagt auch nicht vergleichen. Unsere grössten Kritiker sind die Zuhörer, die den Podcast hören wollen und konstruktives Feedback geben. Wenn irgendeiner mit dem Podcast von uns nichts anfangen kann, bitten wir ihn, einfach nicht hinzuhören.

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