Doreen Dietel: Darum will sie Dschungelkönigin werden

An dem plötzlichen Ende ihrer Kultfigur bei „Dahoam is Dahoam“ hat Schauspielerin Doreen Dietel noch zwei Jahre nach ihrem Rausschmiss zu knabbern. Im Dschungel rechnete sie jetzt mit der Serie ab.

Eigentlich ist die Schauspielerin Doreen Dietel (44), nicht verwandt oder verschwägert mit dem legendären Regisseur Helmut Dietl (1944-2015), eine ganz Liebe. Viel zu brav für das RTL-Dschungelcamp, in dem sie sich derzeit mehr oder weniger rumquält. „Intrigen sind ihr ein Gräuel“, heisst es auf ihrer Homepage. Sie trage „das Herz auf der Zunge, und sie schafft es, mit ihrer direkten Art ihr Umfeld selbst in schwierigen Momenten zu motivieren.“

Das klingt nach: Mutter der Kompanie. Leider ist Doreen Dietel wohl auch dafür zu sensibel, denn am am Sonntag brach im Schein des Lagerfeuers der ganze Kummer der letzten Jahre aus ihr heraus. Doreen beklagte bitter ihr Ende bei der Bayern-Soap „Dahoam is Dahoam“. Sie sei nach zehn Jahren aus der Serie geflogen, warum, dass wisse sie bis heute nicht.

Bei „Dahoam is Dahoam“ hatte Dietel so etwas wie Kultstatus. Sie spielte seit 2007 die Trixi Preissinger, eine gebürtige Sächsin, die aus der DDR nach München kommt, dort zur „Miss Bavaria“ gewählt wird und die es dann in das Serien-Dorf Lansing verschlägt. Die Vita dieser Figur lässt sich durchaus mit der ihrer Darstellerin vergleichen.

So vielversprechend begann Doreen Dietels Karriere

Doreen Dietel, geboren in Zeulenroda/Thüringen, wächst auf einem Bauernhof in Sachsen auf, absolviert die in der damaligen DDR übliche zehnjährige Schulausbildung, bevor sie nach einem Ausreiseantrag ihrer Eltern 1989 nach Westdeutschland umsiedelt. Die Familie zieht nach einem Aufenthalt im Harz nach Niederbayern, wo Doreen in Straubing eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau abschliesst. Doch insgeheim hat sie eine ganz andere Vorstellung vom Leben.

Wie Trixi Preissinger träumt auch Doreen Dietel vom Glanz und Glamour des öffentlichen Auftritts. Sie lässt sich an der Schule Schauspiel München als Schauspielerin ausbilden. Das Institut hat Stars wie Lisa Maria Potthoff oder Silke Bodenbender herausgebracht. Auch Doreen Dietel scheint diesen Weg zu gehen. Noch in der Ausbildung dreht sie mit Uschi Glas den TV-Film „Heimlicher Tanz“ und spielt, ebenfalls an der Seite von Uschi Glas, in der Fernseh-Serie „Sylvia – Eine Klasse für sich“ mit.

Bevor sie 2007 als Trixi Preissinger bei „Dahoam is Dahoam“ einsteigt, wirkt sie in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, u.a. in „SOKO München“ oder in Verfilmungen nach Rosamunde Pilcher und Utta Danella. 2007 zieht sie sich für den Playboy aus und ziert das Cover. Bei „Dahoam is Dahoam“ gehört sie zur Stammbesetzung. Dann 2017 das Aus. „Wir haben jedes Jahr eine Vertragsverlängerung bekommen. Immer für das nächste Jahr… Ich war jeden Tag da, habe keinen Tag gefehlt wegen Krankheit. Sogar in der Schwangerschaft war ich neun Monate trotzdem jeden Tag da. Und dann hiess es irgendwann: ‚Doreen, dein Vertrag wird nicht mehr verlängert. Die Geschichte deiner Rolle ist auserzählt.“

Für das Ende der Trixi Preissinger haben die TV-Macher eine Alzheimer-Erkrankung der Figur ersonnen. Trixi beschliesst, ihren Mann Mike Preissinger (Harry Blank) zu verlassen, um ihm die Pflege einer Demenzkranken zu ersparen. Sie zieht zu ihrer Mutter und gibt dem Ortspfarrer Briefe an ihre Liebsten, die aber erst nach ihrem Tod ausgehändigt werden sollen. Dann verschwindet sie aus der Serie.

Sie fühlt sich von den Machern verraten

„Ich bin 1.000 Prozent auf null runter“, sagt die Schauspielerin. „Es gab Drehtage, an denen bin ich früh aufgestanden, habe den Kleinen in die Kita gebracht, bin ans Set gefahren, habe gedreht. Ich habe mir echt den Arsch aufgerissen.“ Der Job beim Bayerischen Fernsehen habe immer an erster Stelle gestanden. Eine Entscheidung, die sie heute bereue. „Ich habe mein Kind allein Zuhause gelassen, damit ich mein Team nicht vernachlässige. Ich habe mich für die Arbeit entschieden und mein Kind zuhause gelassen. Das ist dann der Dank. Das macht mich traurig.“

An ihr könne das Serien-Aus nicht gelegen haben. „Ich habe nicht gezickt, im Gegenteil. Ich habe immer mit dem Team abgehangen so wie hier. Wenn andere gemeckert haben, habe ich immer gesagt: Komm, lass es doch, ist doch gut. Ich bin eine, die immer extrem pflegeleicht ist.“ Auch vielen Fans der Serie hat das Ende von Trixi Preissinger nicht gefallen. Auf der Facebook-Seite der Serie schreibt ein User: „Schade, dass man die Rolle der Trixi auf so unrealistische Weise beendet hat“, oder: „Bin extrem geschockt, denn so ein offenes Ende hätte ich nicht erwartet.“

Das Ende bei „Dahoam is Dahoam“ bedeutete für Doreen Dietel der Weg in die Arbeitslosigkeit. Neue Rollenangebote blieben aus, die Schauspielerin führt das auch auf ihren unnatürlich vollen Mund zurück. Vor 20 Jahren hatte sie sich spontan auf einer Party von einem Arzt Silikon in die Lippen spritzen lassen. Sie schwollen nie wieder ab, im Gegenteil: Es bildeten sich innere Narben und Verknotungen.

Sie hat einen Selbstmordversuch hinter sich

Doreen Dietel war darüber so verzweifelt, dass sie einen Selbstmordversuch unternommen hat. „Ich hatte was getrunken, war allein zuhause und habe mir dann die Pulsadern aufgeschnitten.“ Wegen ihrer Schlauchbootlippen seien die Aufträge ausgeblieben, sagte sie 2014 dem RTL-Magazin „Exklusiv“: „Ich habe mir mein ganzes Leben versaut.“

Im Mai 2014 wurde ihr Sohn Marlow geboren. Sein Vater ist der Designer Tobias Guttenberg, vom dem sie die Schauspielerin im vergangenen Sommer getrennt hat. „Die Leidenschaft ist abhanden gekommen“, sagte sie zu „Bild“. Sie wünsche sich einen Liebhaber und keinen Bruder oder grossen Sohn.

Derzeit führt sie ein Café und Bistro am Tegernsee – und hofft nun auf die Krone des Dschungelcamps. Für sich und ihren vierjährigen Sohn. Ausserdem möchte sie es noch einmal auf das Titelblatt des Playboys schaffen.

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