Désirée Nick: «Mein Liebhaber hat sich das Genick gebrochen»

Désirée Nick geht auf TLC neue Wege. Am Dienstag präsentiert sie dort die Doku-Serie „Trautes Heim, Mord allein“, die sich mit spannenden Mordfällen beschäftigt. Im Interview sprach sie über ihre eigenen Mordgelüste…

Désirée Nick (62, „Nein ist das neue Ja“) entwickelt sich immer mehr zu medialen Tausendsassa. Ihr neuester Coup nach ihrem kurzem „Dancing on Ice“-Intermezzo: Eine Crime-Dokuserie auf dem Sender TLC (15.01, ab 22:15 Uhr). Im Interview sprach Nick im Vorfeld über „Trautes Heim, Mord allein“, ihre eigenen Mordgelüste und verriet ausserdem, dass sich einer ihrer Liebhaber sogar das Genick gebrochen hat.

Was fasziniert Sie persönlich an wahren Kriminalfällen?

Désirée Nick: Nun, sie sind ein Abbild der Wirklichkeit und nicht Fantasy. Sie zeigen, wozu der Partner im trauten Heim fähig ist, wenn das Glück wankt und die Seifenblase oder Illusion, die sich Liebe nennt, platzt.

Warum werden Menschen zu Mördern?

Nick: Rache, Eifersucht, Kränkung, seelische Verletzung, Heimtücke, Verrat… wenn nichts mehr Bestand hat, woran man geglaubt und wofür man gekämpft hat. Leidenschaft und Liebe sind explosive Elemente, die ausser Kontrolle geraten und zu Kurzschlusshandlungen führen. Die meisten Morde geschehen aus tiefster Not heraus und finden statistisch gesehen im engsten Familienkreis statt.

Romantik als Grundlage für ein Mordmotiv?

Nick: Das was sich einst als romantische Liebe in unser Herz geschlichen hat, wird am Ende zur Bestie und man hat nicht mal bemerkt, dass man jahrelang mit einem Monster am Frühstückstisch sass. Alles schleichende Prozesse, solange bis die Sicherungen durchbrennen.

Warum glauben Sie, werden oft normale Familienväter zu Bestien?

Nick: Weil das gemeinsame Unglück Paare aneinander schweisst. Viele Ehen sind im unguten aneinander gebunden, der Verrat, die Lüge, das Hintergehen, der Betrug werden zum Kitt, der die ganze Ehe zusammenhält. Sie können sich Scheidung nicht leisten, oder es fehlt der Mut unabhängig und alleine das Leben durchzustehen, so werden Kompromisse und Zugeständnisse zum Nährboden für Rache und Heimtücke.

Oft mit scheinbar tadelloser Fassade…

Nick: Das Böse kommt eben nicht wie im Horrorfilm als Monster daher, sondern es wächst still und heimlich in den eigenen vier Wänden wohl onduliert und adrett gescheitelt heran. Der Mörder schlummert unter der eigenen Bettdecke und man serviert ihm noch das perfekte Frühstücksei. So züchtet man selbst die Bestie heran und nährt die Schlange an der eigenen Brust.

Und schon lebt man in einer Illusion.

Nick: Weil das alles ganz und gar unerträglich ist und so nie geplant war, muss natürlich alles daran gesetzt werden, die Illusion des trauten Heims aufrecht zu erhalten. Schon um der Kinder und der Nachbarn willen. Der Lebensentwurf gerät ausser Kontrolle und für den Absprung aus dem eigenen Elend fehlt es an Mut und Kraft. Menschen und Beziehungen verändern sich eben und meistens so, wie es gar nicht geplant war.

Gibt es einen Fall, der Sie bis heute nicht loslässt und Sie immer wieder drüber nachdenken?

Nick: Nein, denn die von uns dargestellten Kriminalfälle sind alle auf ihre Weise an Horror nicht zu überbieten, zumindest sind sie wesentlich brutaler und raffinierter als ein „Tatort“ es je sein könnte, da sie halt wahrhaftig und real sind. Nicht selten empfindet man sogar Sympathie für den Mörder, weil man seine Motive nachvollziehen kann. Immer jedoch begann das Drama als grosse romantische Liebesgeschichte und ging mit dem Schwur einher „bis das der Tod euch scheidet“.

Wie oft haben Sie selbst schon an Mord gedacht?

Nick: Nun, wenn ich den ersten Mann, der mich hintergangen und betrogen hat, zerstückelt und eingefroren hätte, dann wäre ich inzwischen bei lebenslänglichem Strafmass schon wieder frei. Aus unerfindlichen Gründen wurde ich leider sehr oft belogen und seelisch missbraucht, wahrscheinlich weil Männer in mir eine Trophäe sehen und ich sie früher oder später an ihre Defizite erinnere.

Aber für Mordgedanken hat es nicht gereicht?

Nick: Interessanterweise. Das Schöne ist: alle mit denen ich eine offene Rechnung habe, wurden früher oder später durch Unglück hinweggerafft. Einer meiner verstrahlten Liebhaber ist auf einer Rolltreppe gestolpert und hat sich das Genick gebrochen! Mich wundert das gar nicht mehr, denn für jeden ist irgendwann Zahltag! Es geht keinem gut, der mir übel mitgespielt hat.

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