„Gottschalk liest?“: Literatursendung mal ganz anders

Einen Tag, nachdem die Trennungsbombe platzte, startet am heutigen Dienstag nun die neue Literatursendung „Gottschalk liest?“ von Thomas Gottschalk. Das verspricht der Entertainer seinem Publikum.

Was für ein Paukenschlag! Einen Tag vor dem Start seines neuen beruflichen Engagements wurde eine grosse private Veränderung im Leben von Thomas Gottschalk (68, „Herbstblond: Die Autobiographie“) öffentlich. Er und Ehefrau Thea haben sich nach mehr als 40 Jahren getrennt.

In der neuen Literatursendung „Gottschalk liest?“, die am heutigen Dienstag startet, dürfte es allerdings kein Thema sein, denn sie wurde vor einigen Tagen in Augsburg aufgezeichnet. Worauf sich die Zuschauer freuen dürfen, hat der damals bemerkenswert gut gelaunte und entspannte Entertainer bei der Pressekonferenz zur Sendung Mitte Februar verraten.

„Literatur ist Unterhaltung“

Anders als bei anderen Literatursendungen steht hier die Unterhaltung im Vordergrund. Zurecht, wie Gottschalk findet, denn: „Ich bin der Meinung, dass Literatur Unterhaltung ist.“ Auch sich selbst sieht er nach wie vor als Unterhalter. „Ich bin nicht plötzlich zum Literaten geworden“, sagte er mit Verweis auf seine „gesunde humanistische Halbbildung“, die er immer etwas unter den Scheffel gestellt habe. „Ich bin der, der ich immer war, und beabsichtige auch nicht, auf meine späten Tage jetzt ein anderer zu werden.“

„Gottschalk liest?“ ist also „keine Sendung des Literaturpapstes, der sich vier Bücher vorgenommen hat, die er dann ex cathedra [Kraft höherer Entscheidungsgewalt] bewertet und im Extremfall auch noch verreisst“. Stattdessen nähere er sich dem Thema „mit einer gewissen Demut, die dem auch angemessen“ sei. Trotzdem wolle er jetzt mal Bretter bohren, zwar „immer noch keine dicken Bretter“, aber „durch die Gesamtverblödung meiner Umgebung bin ich plötzlich in die intellektuelle Ecke geschoben worden“, urteilte Gottschalk.

Langeweile dürfte also nicht aufkommen, das ist zumindest das erklärte Ziel. „Ich habe es mein Leben lang vermieden, meine Zuschauer zu langweilen. Selbst wenn es Seifenblasen waren, war es immer bunt und ich habe immer versucht, lustig zu sein. Das ist auch mein Anspruch an diese Sendung“, so Gottschalk. Gewohnt selbstironisch fügte er hinzu: „Mit Speck fängt man Mäuse. Ich bin überzeugt, dass auch Leute zugucken werden, die sagen: ‚Ich finde den Gottschalk lustig, mal sehen, was er wieder für eine dämliche Jacke anhat.'“ Diejenigen ebenfalls mitzunehmen, „Brücken zu schlagen“, sei seine Aufgabe.

Start der neuen Literatursendung

Die Sendung „Gottschalk liest?“ wird viermal im Jahr ausgestrahlt. Aufgezeichnet wird sie an unterschiedlichen Orten in Bayern. Die erste Sendung kommt aus Augsburg und ist am heutigen Dienstag (19. März) ab 22 Uhr im Bayerischen Rundfunk zu sehen. Die Sendung im Juni wird aus Franken kommen, der Oktober wird in der Oberpfalz gedreht und im Dezember geht’s nach Oberbayern.

Zum Auftakt sind die Autoren und „Popstars“, wie Gottschalk sie nennt, Sarah Kuttner (40, „Mängelexemplar“), Ferdinand von Schirach (55, „Der Fall Collini“) und Vea Kaiser (30, „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam“) geladen sowie Martin Mosebach (67). „Vor ihm habe ich ein bisschen Angst, er vor mir hoffentlich auch“, scherzte Gottschalk über den vielfach ausgezeichneten Schriftsteller.

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