„Die Höhle der Löwen“: 19-Jähriger macht die Investoren sprachlos

In der „Höhle der Löwen“ mischt ein neuer Löwe mit. Ein emotionaler Pitch rührt zu Tränen. Und ausserdem wird eine Premiere gefeiert: Judith Williams bekommt ihr erstes Tattoo.

Ein neuer Löwe mischt das Rudel auf: Neben Frank Thelen (43), Ralf Dümmel (52), Dagmar Wöhrl (65), Carsten Maschmeyer (60), Georg Kofler (62) und Judith Williams (47) sitzt jetzt auch Nils Glagau in der Runde. Der 43-Jährige ist Inhaber und Geschäftsführer des Familienunternehmens Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert. Gleich zu Beginn der Auftaktfolge macht er deutlich: „Ich habe Hunger.“

Fleisch bekommt Glagau sogleich auf dem Tablett serviert: Johannes und Deniz aus Düsseldorf sind die ersten Gründer der neuen Staffel und haben „Paudar Pulver“ erfunden. Ein pflanzliches Bratfett in Pulverform, das Anbraten ohne Fettspritzer ermöglicht und den Fetteinsatz minimiert. „So landet weniger Fett in der Pfanne und auf den Hüften“, erklärt Deniz den Vorteil ihres Produktes.

Zwei Stücke Fleisch, eines gebraten in pflanzlichem Fett, eines mit „Paudar Pulver“ zubereitet: Alle Löwen sind Fleischfresser, alle kosten, alle sind vom Produkt überzeugt. „Schmeckt herrlich nach Fleisch“, freut sich Glagau, der neue Löwe. Vier begeisterte Löwen wollen investieren. Den Zuschlag bekommt am Ende Dümmel. 200’000 Euro zahlt er für 20 Prozent der Unternehmensanteile. Er freut sich tierisch über den Deal: „Fasst an, wie nass meine Hände sind.“

Bewegende Gründergeschichte

Nass werden die Augen der Löwen beim nächsten Gründer, den seine bewegende Lebensgeschichte auf die Idee seines Produktes gebracht hat. Patrick Meyer wollte Snowboard-Profi werden, doch dann beendete ein Unfall diesen Traum für immer. Er war damals 22 Jahre alt. Seit diesem Unfall sitzt er im Rollstuhl und ist auf Gehhilfen angewiesen, doch die Leidenschaft für den Wintersport bewahrte er sich und kam so auf die Idee, „Wheelblades“ zu entwickeln – speziell angefertigte Kufen, die unter die Vorderräder eines Rollstuhls gesteckt werden, um das Einsacken im Schnee zu verhindern. Auch nützlich für Kinderwagen oder Rollator.

100’000 Euro braucht Patrick Meyer und würde dafür zehn Prozent der Unternehmensanteile an die Löwen abtreten. Seine Lebensgeschichte und sein Mut beeindrucken alle Löwen zutiefst, doch es reicht am Ende nicht für einen Deal. Zu klein sei der Markt für dieses Nischenprodukt. „Ich bin schon enttäuscht, aber ich gehe meinen Weg weiter“, zieht der Gründe Bilanz. „Es ist absolut in Ordnung, ich brauche keinen Mitleidsdeal.“

Judith Williams bekommt ihr erstes Tattoo

Die nächste Gründerin, Janet Carstensen aus Hamburg, möchte frischen Wind in die Tattoo-Branche bringen und präsentiert „Jagua for You“. Ein Hautgel, das aus dem Saft der südamerikanischen Frucht Genipa Americana gewonnen wird und mit dem sich ein echt aussehendes, temporäres Tattoo auf die Haut zaubern lässt. Es hält zwei Wochen und lässt sich ohne Rückstände entfernen, so die Gründerin. 150’000 Euro benötigt sie und bietet dafür für 15 Prozent ihrer Firma. Williams lässt sich zu ihrem ersten – temporären – Tattoo überreden und schlägt am Ende zu. Zusammen mit Glagau bietet sie 150’000 Euro. Deal!

Nicht einmal mit einem halben Deal müssen „Sphery“ aus Zürich wieder die Heimreise antreten. Die Gründer präsentieren ein Ganzkörpertraining. Stephan Niedecken erklärt: „Wir kombinieren zwei der attraktivsten Freizeitbeschäftigungen überhaupt: Gaming und Fitness.“ Kofler probiert es aus, kommt ins Schwitzen, findet es aber zu kompliziert. Auch die anderen Löwen steigen aus.

So etwas gab es noch nie

Der letzte Gründer des Abends beschäftigt sich in seiner Freizeit mit dem Lernen. Gerade einmal 19 Jahre ist Rubin alt und hat sein Start-up quasi aus dem Kinderzimmer gegründet. „Skills4Scool“ heisst sein Unternehmen, für das er 700’000 Euro fordert. 14 Prozent der Anteile bietet er dafür. Eine Bewertung, die bei so manchem Löwen Schnappatmung hervorruft. In einem Punkt sind sich aber alle einig: „Hammerauftritt, Hammertyp.“

Aus genau diesem Grund schliessen sich Kofler und Maschmeyer zusammen und bieten 700’000 für 30 Prozent der Firma. Doch die Rechnung haben sie ohne den jungen Gründer gemacht. Der lehnt ab und geht. Die Löwen sind beeindruckt. „Der hat Arsch in der Hose.“ Und dann geschieht etwas, was bisher noch in keiner Staffel geschah: Die Löwen holen den Gründer zurück und verbessern ihr Angebot so lange, bis der 19-Jährige doch noch zustimmt.

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