Nina Agdal: Enttäuscht von der Realität der Mode-Industrie

Für viele Fans hat Nina Agdal die perfekten Masse. Trotzdem musste das dänische Model eine einschneidende Bodyshaming-Erfahrung machen, wie sie auf Instagram berichtet.

Das dänische Model Nina Agdal (25) hat sich auf Instagram für ein gesünderes Körperbild in der Mode-Industrie eingesetzt. Hintergrund des Posts war, dass ein nicht näher genanntes Magazin aufgrund ihrer Masse eine bereits fertig gestellte Story mit ihr nicht veröffentlichen wollte. Über ihre Bodyshaming-Erfahrung berichtet Agdal ausführlich auf ihrem Instagram-Account: „Ich bin heute enttäuscht und entsetzt über die immer noch harte Realität dieser Industrie. Vor einigen Monaten stimmte ich zu, ein Fotoshooting mit einem kreativen Team zu machen, von dem ich begeistert war. Ich war aufgeregt, mit ihnen zusammenzuarbeiten.“

Today, I’m disappointed and appalled at the still very harsh reality of this industry. A few months ago, I agreed to shoot with a creative team I believed in and was excited to collaborate with. When my agent received an unapologetic email concluding they would not run my cover/story because it “did not reflect well on my talent” and “did not fit their market,” the publisher claimed my look deviated from my portfolio and that I did not fit into the (sample size) samples, which is completely false. If anyone has any interest in me, they know I am not an average model body – I have an athletic build and healthy curves. After a tough year of taking a step back from the insensitive and unrealistic pressures of this industry and dealing with paralyzing social anxiety, I walked into that shoot as a 25 year old WOMAN feeling more comfortable in my own skin and healthier than ever before. Some days I’m a sample size, some days I’m a size 4, some a 6. I am not built as a runway model and have never been stick thin. Now more than ever, I embrace my curves and work diligently in the gym to stay strong and most of all, sane. I am proud to say that my body has evolved from when I started this crazy ride as a 16 year old GIRL with unhealthy and insufficient eating habits. So, shame on you and thank you to the publisher for reaffirming how important it is to live your truth and say it out loud, no matter who you are or what size. I decided to release an image to draw awareness and support of an issue that's bigger than just myself and affects so many people not just in the fashion industry, but in general, with the goal of bringing women from all over together in a celebration of our bodies. Let's find ways to build each other up instead of constantly finding ways to tear each other down. #bodyshaming #bodyimage #selfimage #dietculture #mybodymybusiness

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Nach dem Fotoshooting habe ihr Agent allerdings „eine unverfrorene Mail“ erhalten, mit dem Fazit, dass die Cover-Story nicht veröffentlichen werde. Die Begründung macht die 25-Jährige wütend: „Die Herausgeber behaupteten, mein Aussehen würde von meinem Portfolio abweichen und erklärten, dass ich nicht in die ,Sample Size‘-Grösse gepasst hätte, was komplett falsch ist. Wer sich für mich interessiert, weiss, dass ich keinen durchschnittlichen Model-Körper habe – ich habe einen athletischen Körperbau und gesunde Kurven.“

„Ich war noch nie stockdürr“

Sie sei „als 25 Jahre alte FRAU, die sich mehr als je zuvor wohl und gesund in ihrer eigenen Haut fühlt, zu diesem Fotoshooting gegangen“. Sie wisse selbst, dass ihre Kleidergrösse variiere. „An manchen Tagen habe ich die ,Sample Size‘-Grösse, an manchen Tagen Grösse 34, an manchen 36. Ich bin nicht zum Laufsteg-Model gemacht und war noch nie stockdürr. Ich nehme meine Kurven jetzt mehr an als je zuvor und trainiere fleissig im Fitnessstudio, um kräftig und vor allem normal zu bleiben.“

„An die Herausgeber: Schämt euch“

Ihren emotionalen Instagram-Post schloss Agdal mit einem Aufruf an die Herausgeber und andere Frauen ab: „An die Herausgeber: Schämt euch und danke dafür, dass ihr erneut bestätigt habt, wie wichtig es ist, die eigene Wahrheit zu leben und es laut auszusprechen, egal wer man ist oder welche Grösse man hat.“

Mit ihrer Botschaft wolle sie Bewusstsein schaffen und „ein Thema unterstützen, das grösser ist als ich selbst und das so viele Menschen – nicht nur in der Modeindustrie, sondern allgemein – etwas angeht. Mit dem Ziel, Frauen von überall zusammenzubringen, um unsere Körper zu feiern. Lasst uns Wege finden, uns gegenseitig aufzubauen, anstatt Wege zu finden, uns gegenseitig fertigzumachen.“

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