Warum die richtige Entsorgung von FFP2-Masken so wichtig ist

FFP2-Masken haben in der Natur nichts zu suchen.

Quelle: LukeOnTheRoad/Shutterstock.com

Sie kommen der Umwelt zwar nicht gerade zugute, sind aber in der Pandemie unerlässlich: FFP2-Masken. Umso wichtiger ist die richtige Entsorgung. Katarina Schicklich klärt im Interview auf.

Ob auf dem Supermarktparkplatz oder im Park: Immer wieder landen FFP2-Masken als Abfallprodukt mitten in der Natur. Hinzu kommt, dass sie „durch ihren aufwendigen Herstellungsprozess eine schlechtere CO2-Bilanz als eine einfache medizinische Wegwerfmaske“ aufweisen, betont Katarina Schickling, Dokumentarfilmerin und Autorin von „Die 100 besten Eco Hacks“ (Goldmann Verlag), im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

„Bei der Herstellung wird der Kunststoff Polypropylen geschmolzen, bis er etwa die Konsistenz von flüssigem Honig hat. Dann fliesst er durch winzige Düsen und bildet darunter einen hauchdünnen Faden. Der ist aber noch lange nicht so dünn, wie er später einmal sein soll. Also muss er noch dünner gezogen werden. Dazu wird der geschmolzene Faden geblasen. Deshalb heisst es auch ‚Schmelzblasen‘, also Meltblown-Verfahren. Diese vielen Arbeitsgänge wirken sich natürlich auf die Ökobilanz aus“, führt Schickling aus.

Umso wichtiger sei die richtige Entsorgung von FFP2-Masken. Auch wenn sich das Material vliesartig anfühle, „es handelt sich um Kunststoff“ und dieser „gehört nicht in die Natur“, so die Umweltexpertin. „Ganz abgesehen von der Umweltbelastung und davon, dass die Masken ja womöglich mit Viren kontaminiert sind – in den Gummibändern können sich Tiere verfangen“, warnt die Autorin.

FFP2-Masken gehören in den Restmüll

Vielen sei ausserdem nicht klar, dass FFP2-Masken durch die mögliche Virenbelastung nicht in den Plastik-, sondern in den Restmüll gehören und verbrannt werden. Das sei „die einzige sachgerechte Art der Entsorgung für diese Form von Sondermüll. Ganz abgesehen davon: Nur weil etwas aus Plastik ist, heisst es nicht automatisch, dass es dafür einen Recyclingkreislauf gibt. Bei PET-Flaschen funktioniert das beispielsweise ganz gut, bei Kunststofffolien quasi gar nicht. Die werden selbst dann verbrannt, wenn wir sie in den gelben Sack werfen“, so Schickling.

Eine nachhaltigere Alternative zu FFP2-Masken gebe es auch ihrer Sicht dennoch nicht. „Der Schutz vor dem Virus geht vor“, betont sie. Worauf man neben der richtigen Entsorgung achten kann? „Masken kaufen, die idealerweise nicht auch noch einzeln in Plastik verschweisst sind.“ Schickling selbst setze ausserdem auf die mehrfache Anwendung einer Maske: „Ich handhabe das so: Nach dem Tragen hänge ich die Maske zum Lüften auf und verwende sie erst nach einer Woche wieder – dann sind alle Viren weg.“

Vorheriger ArtikelFinale von „Haus des Geldes“ startet im September – in zwei Teilen
Nächster ArtikelSo hat „Princess Charming“ Irina Schlauch ihr Coming-out erlebt