Der grosse Mobility Check: Wie bewegen wir uns fort?

Mit dem (E-)Auto oder doch lieber dem Fahrrad durch die Straßen? In manchen Städten fällt sowohl das eine als auch das andere leichter.

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Wo und wie lässt es sich in Deutschland am besten durch den Verkehr manövrieren? Der grosse Mobility Check gibt Auskunft.

Zuverlässig und sicher, gleichzeitig aber auch flexibel und schnell von A nach B kommen? Nicht erst seit der Corona-Pandemie treibt diese nicht immer einfach zu beantwortende Frage die Menschen um. Einer Statistik des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nach wurden etwa 2019, ein Jahr vor der Pandemie, deutschlandweit 10,4 Milliarden Fahrgäste per Öffentlichem Personennahverkehr transportiert – gleichbedeutend mit 94,6 Milliarden zurückgelegten Personen-km.

Am Beispiel der deutschen Landeshauptstadt Berlin aufgezeigt, werden dort 26,9 Prozent aller zurückgelegten Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt, 29,6 Prozent zu Fuss, 17,6 Prozent mit dem Fahrrad und 25,9 Prozent mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV). Das zeigt eine über 200 Seiten umfassende Studie der Universität Dresden auf, die erst am 4. Mai 2021 aktualisiert wurde. In vielen anderen Städten, etwa Düsseldorf, Leipzig oder Bremen, liegt demnach der MIV mit jeweils über 35 Prozent noch deutlich vor allen anderen Fortbewegungsarten.

Das E-Auto auf dem Vormarsch? In diesen Städten definitiv

Beim Autoversicherer CosmosDirekt hat man sich für das Jahr 2021 einem anderen interessanten Analyseansatz gewidmet. Im „Mobility Check 2021“ wird der Fokus auf Elektromobilität sowie alternative Fortbewegung gelegt. 18 Grossstädte Deutschlands wurden dabei miteinander verglichen. Die vier Kategorien hierbei lauten: „E-Mobilität“ (Anzahl an zugelassenen E-Autos), „Alternative Fortbewegungsmittel“ (etwa E-Roller oder Car- sowie Bikesharing), „Öffentlicher Personennahverkehr“ sowie „Mobilität in der Stadt“ (zum Beispiel generelle Pkw-Dichte).

Mit weitem Abstand am besten schnitt im Gesamtranking hierbei Hannover ab. Sowohl bei „Alternative Fortbewegungsmittel“ als auch „Öffentlicher Personennahverkehr“ gab es die Höchstwertung. Dahinter landen Stuttgart und Essen auf den Plätzen zwei und drei. Im Hinblick auf zugelassene E-Autos ist Essen jedoch unter allen 18 getesteten Städten einsame Spitze, ganz im Gegensatz zu Berlin. Dort ist man zwar in der Kategorie „Mobilität in der Stadt“ nicht zu toppen, bei zugelassenen E-Autos und dafür notwendigen Ladestationen landete die Hauptstadt aber sogar auf dem letzten Rang. Das deckt sich mit dem Papier der Universität Dresden, wonach in Berlin lediglich 0,2 Prozent der zugelassenen Wägen mit Elektroantrieb ausgestattet sind.

Schlusslicht der Datenerhebung von CosmosDirekt ist die Hansestadt Bremen. Bei keiner der anderen getesteten Städte war der Score für „ÖPNV“ schlechter und auch bei „Alternative Fortbewegungsmittel“ landete man dort sehr weit hinten.

Der verlässliche Drahtesel

Statt auf den verspäteten Bus zu warten oder sich mit dem Auto in die Rushhour zu wagen, ist vor allem in den kommenden Sommermonaten das Fahrrad für viele Menschen die liebste Alternative – mit der man sogar etwas für die Fitness tut. Die Seite „Coya“ hat hierzu einen globalen Fahrradstädte-Index erstellt, bei dem die besten Fahrradstädte der Welt aufgelistet werden. Neben Infrastruktur floss dabei auch die Anzahl gestohlener Räder und Bikesharing-Angebote mit ein.

Unschlagbar ist in Deutschland in dieser Hinsicht Oldenburg. Noch vor Münster und Freiburg im Breisgau sicherte sich die Stadt in Niedersachen den ersten Rang. Auch international müssen sich die deutschen Städte nicht verstecken, einzig Utrecht rangiert hier vor Oldenburg und Münster. Selbst Fahrrad-Hochburg Amsterdam schaffte es nicht an ihnen vorbei und landete nur auf Platz fünf.

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