Nach Haftentlassung: Bill Cosby will Pennsylvania verklagen

Bill Cosby möchte für seine Zeit in Haft entschädigt werden.

Quelle: Dennis Van Tine/starmaxinc.com/ImageCollect.com

Nach seiner Haftentlassung möchte Bill Cosby offenbar den US-Bundesstaat Pennsylvania verklagen. Er will für seine Zeit im Gefängnis entschädigt werden und stellt Forderungen von mehreren Hunderttausend Dollar.

Seit Ende Juni ist der ehemalige TV-Star Bill Cosby (83) wieder auf freiem Fuss. Seine Verurteilung wegen schwerer sexueller Nötigung wurde überraschend vom höchsten Gericht Pennsylvanias aufgehoben. Nun schmiedet Cosby offenbar Pläne, den US-Bundesstaat zu verklagen. Das berichtet das US-Portal „Page Six“.

Demnach strebe Cosby an, eine Entschädigung in Höhe von mehreren Hunderttausend Dollar für seine Zeit im Gefängnis herauszuschlagen. Andrew Wyatt, ein Sprecher Cosbys, sagte in einem Interview während der „Domenick Nati Show“: „Wir prüfen, welche Rechtsmittel wir gegen den Staat Pennsylvania geltend machen können.“

Cosby war schuldig gesprochen worden, im Jahr 2004 eine Frau unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht zu haben. Das höchste Gericht von Pennsylvania hatte den Schuldspruch wegen eines Verfahrensfehlers dann Ende Juni allerdings für ungültig erklärt. Das Gericht verbot auch eine weitere Strafverfolgung. Viele der Anschuldigungen von anderen Frauen waren schon zuvor verjährt, weswegen sich der Prozess auch auf diesen einen Fall beschränkt hatte. Insgesamt hatten mehr als 60 Frauen Vorwürfe gegen den 83-Jährigen erhoben.

Aussagen hätten nicht zugelassen werden dürfen

Ein 2005 in dem Fall ermittelnder Staatsanwalt hatte damals zugesagt, den Schauspieler nicht strafrechtlich zu verfolgen, sollte er in der Angelegenheit in einem Zivilprozess aussagen. In diesem Prozess einigte Cosby sich aussergerichtlich und zahlte mehr als 3,3 Millionen US-Dollar.

2015 leitete ein Nachfolger des damaligen Staatsanwaltes aber doch ein Strafverfahren ein. Vor Gericht ging es auch um Aussagen Cosbys aus dem Zivilverfahren, die nach Ansicht des obersten Gerichtshofes laut der Vereinbarung nicht hätten zugelassen werden dürfen – genauso wie die Schilderungen von fünf Frauen, welche während des Prozesses ausgesagt hatten.

Vorheriger ArtikelVerpasst Léa Seydoux Filmpremiere in Cannes?
Nächster ArtikelTil Schweiger über Tod seiner Mutter: „Kann man niemals verarbeiten“