Fritz Wepper zeigt seinen überraschenden Geburtsort

Schauspieler Fritz Wepper feiert am 17. August 2021 seinen 80. Geburtstag.

Quelle: BR/Susanne Kellermann

Fritz Wepper feiert seinen 80. Geburtstag. Ein Filmporträt seiner zweiten Frau und die Autobiografie geben Einblicke in das prall gefüllte Leben des Film- und Fernsehstars.

Der Münchner Schauspieler Fritz Wepper feiert am 17. August seinen 80. Geburtstag. Ein guter Anlass, um zu feiern und Bilanz zu ziehen. Hochleben lässt ihn unter anderem der Bayerische Rundfunk mit der Ausstrahlung eines ganz besonderen Films. Das Porträt „Mein Fritz – Ein persönlicher Blick auf Fritz Wepper“ wird am Montag (16.8.), dem Vorabend seines Geburtstags, um 22:00 Uhr gezeigt.

Abschied von „Um Himmels Willen“

Es stammt von einem Menschen, der Fritz Wepper sehr gut kennt: seiner zweiten Ehefrau Susanne Kellermann (47, „Puppenspiel“). Die Regisseurin, Kamerafrau, Autorin und gebürtige Landshuterin erzählt in dem Film von den Dreharbeiten in ihrer Heimatstadt zu den letzten Folgen der beliebten Fernsehserie „Um Himmels Willen“ (2002-2021, das Erste), in der Wepper 20 Staffeln lang Bürgermeister Wolfgang Wöller spielte.

„Es ist nicht die erste Serie, die ich beende, aber eigenartigerweise ist es mir noch nie so schwer gefallen“, sagt er im Film am letzten Drehtag. Die Worte, die Kollegin Janina Hartwig (60) nach der letzten Szene an ihn richtet, bewegen den Vollblutschauspieler zutiefst.

Kasperletheater für Tochter Filippa

Sanne, wie er seine Frau nennt, zeigt in dem Porträt Fritz Weppers Alltag, seit der lebenslustige Künstler im Frühjahr 2020 eine schwere Krebsdiagnose erhalten hat. Dabei erzählt er von den parallelen Dreharbeiten zum internationalen Musical-Film „Cabaret“ (1972, acht Oscars) mit Liza Minnelli (75) und der deutschen Fernsehserie „Der Kommissar“ (1969-1974).

Es geht aber auch um den Umgang mit den letzten Dingen im Leben und Kindheitserinnerungen. Besonders rührend ist die Sequenz, in der sein Bruder Elmar Wepper (77) und er für Fritz Weppers jüngste Tochter Filippa (geb. 2011) das Kasperletheater aus der eigenen Kindheit nachstellen.

Geboren an einer Haltestelle

Irgendwann im Laufe des Films sitzt Fritz Wepper sogar an seinem Geburtsort – und der ist wirklich ungewöhnlich. Er ist nicht etwa in einem Münchner Krankenhaus geboren worden, sondern im Krankenwagen auf dem Weg in die Klinik. „Etwa drei Kilometer vom Hirschgarten entfernt, an der Mailinger Haltestelle bin ich zur Welt gekommen“, erzählt er. „Meine Mutter kam dann in die Klinik und der Arzt hat gesagt: ‚ Ja, Frau Wepper, das ist praktisch, wenn man zur Entbindung schon mit dem Baby kommt“, erinnert er sich an die Geschichte, die Mutter und Oma ihm erzählt hatten.

Das prall gefüllte Leben eines Geniessers

Wer Fritz Wepper erst als Bürgermeister Wöller kennengelernt hat, dem sei nicht nur der Film, sondern auch die Biografie empfohlen, die er selbst verfasst hat und die in der vergangenen Woche erschienen ist. In „Ein ewiger Augenblick“ (Heyne Verlag) erzählt er ausführlich vom prall gefüllten Leben eines Geniessers, Lebemannes, Erfolgsmenschen und Buddhisten.

Der Film zeigt den geläuterten, weisen Wepper, das Buch blickt dagegen auch viel zurück auf den jungen und wilden Wepper. Ausführlich erzählt er darin von seiner grossen Liebe, Angela von Morgen (1942-2019), mit der er von 1979 bis zu ihrem Tod verheiratet war. Die beiden gaben sich bei einer Doppelhochzeit mit Schauspieler Bernd Herzsprung (79) und Barbara Engel (68) das Jawort. Angela brachte zwei Töchter mit in die Ehe, gemeinsam bekamen sie Tochter Sophie (39). Sie alle kommen neben seinen engsten Freunden und Bruder Elmar zu Wort.

Fritz Wepper überrascht mit vielen Anekdoten, in denen deutsche und internationale Stars wie Hollywood-Superstar Liza Minelli eine Rolle spielen. Er erzählt auch von einer ganz besonderen Verbindung zu Schauspielerin Iris Berben (71). „Wir verstanden uns einfach gut, ich würde sagen, fast ein ganzes Jahr lang. Wir waren nicht wirklich zusammen […], aber wenn wir uns trafen, dann war es sehr erfreulich“, schreibt er. Während einer Auslandsreise im Jahr 1971 rief er sie „jeden Abend an“ und sie holte ihn vom Flughafen ab. „Ich war schon ziemlich hin und weg, aber sie lernte schliesslich einen anderen Mann kennen.“

Fritz, Filippa und Sanne

In der zweiten Hälfte des Buches rückt zunehmend seine heutige zweite Ehefrau Susanne Kellermann – sie und Wepper waren von 2009 bis 2012 ein Paar und sind seit diesem Jahr verheiratet – und die gemeinsame Tochter Filippa in den Vordergrund. „Ich fand’s mutig von ihm mit 70 noch mal Vater zu werden. Denn wie lange hat das Mädchen noch etwas von ihm“, kommentiert Fritz Weppers Freund, Prinz Leopold von Bayern (78), im Buch. „Aber der Fritz ist so verliebt in die Filippa! Sie ist sein Herz-Bubi“, fährt er fort.

Und dann folgt ein Satz, der den Schauspieler in Anbetracht der Geschichten vermutlich ganz gut beschreibt: „Der Fritz macht es, wie er es haben will. Wenn er sich was in den Kopf setzt, kannst du’s ihm nicht ausreden.“ Wepper ergänzt: „Als Sanne und ich uns für ein gemeinsames Kind entschieden […], war es eine Hier- und Jetzt-Entscheidung. Und die war richtig so“, schreibt er. Über seine Sanne sagt er: „Ich verlor mein Herz an ihre [Filippas] Mutter in einer Zeit, die für mich schwierig war, und in der sie mir half, wie kein anderer Mensch es konnte.

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