Fasten: Die beliebtesten Methoden im Überblick

Saftkuren erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

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Am 22. Februar hat die Fastenzeit begonnen. Wer sich in Verzicht üben möchte, probiert eine dieser Fastenmethoden und Entschlackungskuren aus.

Es ist wieder soweit: Die Fastenzeit startet – für viele ein entschlackender Frühjahrsputz für Körper und Geist. 2023 dauert sie vom 22. Februar, dem Aschermittwoch, bis zum 8. April, dem Tag vor dem Ostersonntag. Einige Menschen verzichten in dieser Zeit auf Fleisch, Süssigkeiten oder Alkohol. Um den Körper zu entgiften, empfehlen sich folgende Fastenkuren.

Heilfasten nach Buchinger

Das Heilfasten nach Buchinger ist eine der bekanntesten Methoden des Heilfastens. Sie geht auf den Arzt Otto Buchinger (1878-1966) zurück, der 1920 seine erste eigene Heilfastenklinik gründete. Erlaubt ist bei der Methode des deutschen Naturheilkundlers nur der Verzehr von Gemüsebrühe und verdünnten Säften – maximal 250 bis 500 Kalorien pro Tag. Die optimale Fastendauer der „Diät für die Seele“, wie der Begründer sie nannte, beträgt zwei bis vier Wochen. Das Fasten endet typischerweise mit dem sogenannten Fastenbrechen: Zunächst gibt es einen reifen Apfel (roh oder gekocht) und abends eine Kartoffelsuppe.

Intervallfasten

Beim Intervallfasten müssen Fastende auf keine bestimmte Nahrung verzichten – lediglich zu bestimmten Zeiten. Im Gegensatz zu den meisten Fastenformen ist das Intervallfasten als dauerhafte Form der Ernährung gedacht. Die bekanntesten Methoden sind die 5:2-Diät sowie die 16:8-Methode. Bei ersterer wird an fünf Tagen der Woche normal gegessen, an den zwei „Fasttagen“ ist rund ein Viertel der üblichen Energiezufuhr erlaubt. Auf den Tisch kommt vor allem Gemüse, Vollkorngetreide und reichlich Flüssigkeit.

Bei der 16:8-Methode fällt täglich eine der üblichen drei Mahlzeiten aus, sodass man 16 Stunden am Stück auf Nahrung verzichtet, die Schlafenszeit mit eingerechnet. Nur Wasser, Tee oder schwarzer Kaffee sind erlaubt. Dafür ist in dem achtstündigen Zeitfenster kein Gericht tabu.

Suppenfasten

Beim sogenannten Suppenfasten oder „Souping“ gilt es, feste Nahrung komplett zu vermeiden – nur Flüssiges ist gestattet. Diese Fastenmethode entgiftet und entlastet den Körper. Im Gegensatz zu den anderen ist sie auch relativ einfach durchzuhalten, da man nicht auf Kohlenhydrate verzichten muss und immer etwas Warmes im Bauch hat. Zum Frühstück empfiehlt sich eine Smoothiebowl, mittags und abends eine deftige Gemüsesuppe. Mit reichlich Flüssigkeit (zwei bis drei Liter Wasser über den Tag verteilt) füllt man den Magen zusätzlich.

Fasten nach Hildegard von Bingen

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das Hildegard-Saft-Fasten, bei dem Fastende ausschliesslich Flüssigkeiten wie Tees oder Suppen zu sich nehmen. Weniger radikal ist die ebenfalls von der Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) entwickelte Dinkel-Reduktionskost. Dabei stehen jeden zweiten Tag Dinkelbrot und Fencheltee auf dem Speiseplan. An den übrigen Tagen kommen Obst und Gemüse hinzu. Wer sich für das Dinkelbrot-Fasten entscheidet, setzt auf Dinkel in Form von Brot und Griesssuppe.

Fastenkur nach F.X. Mayr

Entschlacken mit Semmeln und Milch? Auf diese Fastenmethode des österreichischen Arztes Franz Xaver Mayr (1875-1965) schwören Prominente wie die Schauspielerin Rachel Wilson (45, „Im hohen Gras“), die mit der Kur 18 Kilo abgenommen hat. Mithilfe von Semmeln, Milch, Bittersalz, Tees, Wasser, Bauchmassagen und Schwitzen soll die Mayr-Kur den Darm reinigen und die gesunde Darmtätigkeit anregen.

Die Kur besteht aus drei Phasen, eine Dauer von zwei bis vier Wochen ist ideal. In der Teefasten-Phase wird keine feste Nahrung gegessen – nur Wasser, Kräutertees und Gemüsebrühe ab der Mittagszeit sind erlaubt. Morgens gibt es 250 Milliliter warmes Wasser mit einem Teelöffel Bittersalz. Stufe zwei ist die Milch-Semmel-Kur: Zum Frühstück eine trockene Semmel, jeder – nach Möglichkeit 40 Mal gekaute – Bissen wird mit einem Teelöffel Milch runtergespült. Mittags dasselbe Prozedere, abends gibt es Tee. Zum Schluss folgt die Ableitungsdiät, die aus basischer Schonkost besteht, etwa Gemüse, reifes Obst, frische Kräuter sowie wenig Fett und Salz.

Basenfasten

Sanft, aber effektiv: Beim Basenfasten muss man auf feste Nahrung nicht verzichten. Es ist wohl die genussvollste Art, den Körper zu entsäuern und gut in den Alltag integrierbar. Ideal für die Fastenkur ist eine Dauer von fünf bis 14 Tagen, generell ist es aber empfehlenswert, langfristig viele basische Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren.

Zu den basischen Lebensmitteln gehören reifes Gemüse und Obst, Kräuter, Sprossen, Nüsse und kaltgepresste pflanzliche Öle und Obstessig. Etwa 70 Prozent der Ernährung sollte beim Basenfasten aus Gemüse bestehen und der Obstanteil unter 30 Prozent liegen. Säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Brot, Süssigkeiten, Milchprodukte, Weissmehl oder Eier sollten Fastende ebenso meiden wie Kaffee und Alkohol. Drei Mahlzeiten im Abstand von drei bis vier Stunden sind erlaubt, die letzte vor 18 Uhr.

Schrothkur

Bei der Schrothkur kommt ebenfalls hauptsächlich basische Kost ohne Salz, Fette und Eiweisse auf den Teller. Die nach Johann Schroth (1798-1856) benannte Fastenmethode ergänzen abwechselnde Trink- und Trockentage, Kurpackungen sowie ein Mix aus Ruhe und Bewegung.

Die mehrwöchige Schrothkur findet in der Regel in einer Kureinrichtung statt. Dort starten Fastende ihren Tag mit Kräutertees und Dunstwickel, die den Körper zum Schwitzen und Entgiften bringen sollen. Abhängig von Trocken- und Trinktagen, folgen anschliessend Ruhe oder Bewegung. Bei der klassischen Schrothkur wechseln sich drei Trockentage mit zwei kleinen und zwei grossen Trinktagen ab. An Trockentagen wird kaum getrunken. An Trinktagen nimmt man einen halben respektive eineinhalb Liter Flüssigkeit zu sich. Vom einst üblichen Alkoholkonsum raten Experten heute aufgrund der ohnehin geringen Flüssigkeitszufuhr ab.

1-Tag-Fasten

Wer sich nicht für eine ganze Fastenkur begeistert kann, übt sich erstmal einen Tag pro Woche in Verzicht. Am besten eignet sich ein Samstag oder Sonntag, an dem der Körper mit wenig Energie auskommt. In regelmässigen Abständen einen solchen Fastentag einzulegen, wirkt sich einer Studie zufolge positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Vorausgesetzt, man trinkt ausreichend und achtet den Rest der Woche auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung

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