Schluss mit Chaos: Zehn Ordnungstipps von Influencerin Izela Lange

In  "Mein Chaos. Mein Leben. Meine Ordnung" (ab 31. Oktober

Quelle: mindfulbooks

Ordnung ist das halbe Leben. Aber wie schafft man das neben Familienchaos und Berufsleben? Influencerin Izela Lange kennt das aus erster Hand und teilt im Interview ihre zehn besten Tipps für mehr Ordnung.

Izela Lange (40) ist eine Frau mit vielen Rollen: Unternehmerin, Influencerin, Mutter von vier Kindern und Buchautorin. Auf Instagram teilt sie mit ihren rund 350.000 Followerinnen und Followern Content rund um Ordnung im Haushalt. Am 31. Oktober erschien zudem ihr erstes Buch, „Mein Chaos. Mein Leben. Meine Ordnung“ (mindfoolbooks). Aber ist es hinter den Kulissen wirklich immer so ordentlich, wie es auf Social Media scheint? Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät die in Kassel wohnende Lange, wie sie es schafft, trotz Familienchaos den Überblick zu behalten und teilt zudem ihre zehn besten Ordnungstipps.

Sie sind Unternehmerin, Influencerin und Mutter von vier Kindern. Auf Instagram folgen mittlerweile knapp 360.000 Menschen Ihren Ordnungs-Tipps. Ist es bei Ihnen wirklich immer so ordentlich?

Izela Lange: Diese Frage wird mir tatsächlich oft gestellt und ich muss herzlich schmunzeln, denn das Wort IMMER spricht in meinen Augen von einem dauerhaften Zustand ohne Veränderung, der ja im Alltag in einer Familie nicht möglich ist. Auch bei mir nicht. Und schon gar nicht mit vier Kids im Alter von Kindergarten bis hin zum Teenie. Ich bin allerdings sehr strukturiert. Das liegt in meiner Natur und ich empfinde selbst eine innere Ruhe, wenn es nur temporär chaotisch im Alltag ist. Diese Eigenschaft motiviert mich selbst sehr, so ist die Unordnung schnell beseitigt und weggeräumt, weil alles einen festen Platz hat und ich feste Routinen im Haushalt habe. Wenn das Grundrauschen stimmt, dann wankt das gesamte Ordnungssystem nicht so schnell. Auch dann nicht, wenn alle Kinder gleichzeitig krank sind. Egal wie schlimm der Zustand am Tag zu sein scheint, ich weiss, am Abend, wenn alle Kids im Bett sind und ich mir Zeit für mich nehme, herrscht auch im Äusseren Ordnung.

Was bedeutet Ordnung für Sie?

Lange: Maximale Zeitersparnis – was noch viel wichtiger ist, seitdem ich Mama bin. Als Mutter ist man immer erreichbar, man ist stets auf Abruf und wenn man dann noch Dinge suchen muss, würde mich das persönlich schon nerven. Ich mag klare Strukturen, was mir selbst auch viel Sicherheit gibt und gleichzeitig sorgt es für eine innere Entspanntheit. Genug Gründe, an der Ordnung festzuhalten, oder?

In Ihrem neuen Buch „Mein Chaos. Mein Leben. Meine Ordnung“ beschreiben Sie, wie Sie sich selbst Ihr Leben in Deutschland buchstäblich geordnet haben. Wie wichtig ist die äussere Ordnung für Ihre Stabilität und Ausgeglichenheit?

Lange: Sehr wichtig, denn mein Kopf und meine Gedanken sind viel klarer und freier, wenn Ordnung um mich herum herrscht. In einer chaotischen Umgebung fühle ich mich schnell erdrückt und habe das Gefühl, auch eine innere Unruhe und Nervosität zu spüren. Letztendlich ist es sicherlich auch eine Art Tool, ideale Rahmenbedingungen für das eigene Wohlbefinden zu schaffen. Ich bin ruhiger und konzentrierter, wenn kein Chaos um mich herum herrscht und damit meine ich nicht temporäres Chaos, was mit Kindern eben auch tagtäglich vorhanden ist. Mir geht es mehr um die Grundbasis: Die Schränke sind geordnet, alle Gegenstände haben ihren Platz, kein Sammelsurium an Dingen, die keiner von uns mehr nutzt oder braucht. Es gibt routinierte Abläufe für unterschiedliche Aufgaben, als Familie. Auch Routinen schaffen Ordnung. Nicht nur im Aussen, sondern eben auch im Inneren.

Was sind Ihre zehn besten Ordnungstipps?

  • Gib allen Dingen einen festen Platz. Wenn Gegenstände einen festen Platz haben, dann werden sie nicht von A nach B geschoben. Ein Beispiel: Haben die Jacken einen Haken zum Aufhängen, sollten sie nicht über dem Stuhl im Esszimmer landen.
  • Halte ähnliche Dinge in Kategorien zusammen. Um die alltäglichen Aufgaben oder gar das Suchen zu erleichtern, macht es Sinn, ähnliche Dinge zusammenzulagern. Medikamente und Erste-Hilfe-Zubehör an einem dafür vorgesehenen Platz, Reinigungs- und Putzmittel usw. Wenn alles im Haushalt vertraut liegt, hat man einen guten Überblick über den Bestand und vermeidet damit auch Doppelkäufe.
  • Kein Gang umsonst. Im Vorbeigehen können Dinge weggestellt werden. Eine Gewohnheit, die mit etwas Routine quasi von alleine passiert. Wechsele ich den Raum, schaue ich immer direkt, was kann mich begleiten. Die leere Kaffeetasse oder das Glas, die in die Spülmaschine sollen oder der Bücherstapel, der in das Bücherregal zurück muss.
  • Alles, was nicht länger als 2 Minuten dauert, wird gleich erledigt. Zu dieser Aufgabe zähle ich gerne Post und Altpapier. Öffne den Brief direkt und notiere darauf, was ggf. damit passieren soll oder hefte ihn gleich ab. Wenn du Werbeprospekte aus dem Briefkasten ziehst, wirf gleich einen Blick darauf. Ist es nicht interessant, kommt das Prospekt direkt ins Altpapier.
  • Einen festen Haushaltsplan einführen. Ein fester Haushaltsplan schafft einen routinierten Überblick über alle wöchentlichen Aufgaben, die für die Familie wichtig sind. Dieser kann ganz individuell gestaltet werden. Gleichzeitig fällt es deutlich einfacher, einzelne Aufgaben auf alle Mitglieder der Familie zu verteilen, wenn diese einmal schriftlich erfasst und für alle sichtbar sind.
  • Spielzeug und Kleinteile in Kisten und Körben aufbewahren. Um auch Kindern das Aufräumen zu erleichtern, sind Kisten und Körbe eine gute Möglichkeit. Gleichzeitig bringen sie Ruhe in den Raum.
  • Geschlossener Stauraum – so wenig offene Regale wie möglich. Offene Regale wirken oft unruhig für das Auge, wenn diese voll gestellt sind. Dekorative Regale mit Vasen oder Büchern sind da eine Ausnahme. Doch wenn man viele Dinge unterbringen möchte, machen geschlossene Schränke sehr viel mehr Sinn.
  • Regelmässiges Aussortieren schafft nicht nur Platz, sondern auch Bewusstsein für den Besitz. Durch das Aussortieren oder gar Begutachten der Gegenstände, die man besitzt, wird einem doch sehr deutlich, wie gut es den meisten von uns geht. Haben wir zu viel, können wir anderen eine Freude machen, indem wir nicht benötigte Gegenstände spenden oder uns selbst, indem wir das, was wir nicht nutzen, verkaufen.
  • Alle im Haushalt helfen mit – viele Hände, schnelles Ende. Bindet alle Mitglieder der Familie oder der Wohngemeinschaft ein. Wenn alle von Anfang an lernen, dass wir ein Team sind, dann wird das überhaupt nicht infrage gestellt. Und vor allem kleinere Kinder wollen ein Teil der täglichen Aufgaben sein, das stärkt ihr Selbstvertrauen. Lernen sie das über den Effekt des Nutzens, fällt es ihnen im späteren Alter, z. B. als Teenager, nicht mehr so schwer.
  • Um das Chaos im Kopf zu ordnen: Führe regelmässig ein Journal! Aus dem Kopf, über die Schrift auf das Papier: Wenn wir uns direkt nach dem Aufstehen mit all den To-dos beschäftigen, die uns im Tagesverlauf erwarten, und diese immer und immer wieder abrufen, damit wir sie nicht vergessen, überlasten wir uns selbst mental. Investiere fünf bis fünfzehn Minuten am Tag oder am Vorabend und notiere alle relevanten Punkte. Dann muss der Kopf das nicht mehr abrufen, du weisst, du hast es aufgeschrieben und vergisst es nicht.

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