Michael Schulte: Das hält er von ESC-Kandidat Ben Dolic

Wie gut ist der deutsche ESC-Beitrag „Violent Thing“ von Sänger Ben Dolic? Ein Volltreffer, findet Michael Schulte, wie er im Interview verrät.

Seit dem 27. Februar ist klar: Sänger Ben Dolic (22) fährt für Deutschland mit seinem Song „Violent Thing“ am 16. Mai zum Finale des Eurovision Song Contest (ESC) nach Rotterdam. Ein Hit, findet auch einer, der es wissen sollte: Michael Schulte (29, „You Let Me Walk Alone“), der 2018 beim ESC einen sehr guten vierten Platz belegte. Zudem hat Schulte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten, warum der Song aus den bisher bekannten Beiträgen der anderen Länder herausstechen wird und was er von dem neuen Auswahlverfahren hält.

Was halten Sie von „Unserem Lied für Rotterdam“?

Michael Schulte: Ich war sehr positiv überrascht. Ben hat eine besondere Stimme, die Strophe ist cool und zieht einen sofort rein, der Rhythmus ist cool und auch die Phrasierung ist gelungen. Ben ist ein sehr guter Sänger, der eine sehr gute Ausstrahlung hat.

Was macht „Violent Thing“ besonders, warum wird er herausstechen?

Schulte: Der Song ist sehr modern und sehr eingängig. Viele andere Länder werden mit Mid-Tempo-Balladen antreten, weshalb „Violent Thing“ herausstechen wird. Ausserdem haben wir den Vorteil, dass der Song eine positive Stimmung hat und Spass macht.

Was hat dieser Song, was den S!sters im Vorjahr vielleicht gefehlt hat?

Schulte: Das war einfach zu konzipiert und man hat es ihnen vielleicht auch nicht so wirklich abgekauft. Die S!sters, die aber keine Schwestern waren, aber über die Sisters singen – da hat, glaube ich, der Wow-Effekt gefehlt. Der Song war nicht schlecht und super gesungen, aber die Inszenierung war vielleicht nicht besonders genug. Sie hatten ihren Song auch nicht selbst geschrieben. Ein guter Song und ein guter Sänger reichen noch nicht aus. Das muss eine Einheit sein. Die Verantwortlichen waren im Nachhinein ja auch nicht so glücklich mit dem Endprodukt.

Was halten Sie von dem neuen Auswahlverfahren ohne einen „echten“ Vorentscheid? War dieser Schritt richtig und wichtig oder ist er vielleicht sogar etwas „overengineered“?

Schulte: Es ist natürlich klar auf Erfolg ausgerichtet, aber genau darum geht es. Gerade in Deutschland sind die Menschen immer sehr kritisch und sehnen sich nach Erfolg – vor allem nach dem letzten Jahr. Ich glaube, es ist der richtige Weg, alles dafür zu machen, um auch wirklich erfolgreich zu sein. Das macht für mich alles Sinn.

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