„Die Höhle der Löwen“: Ein beleidigter Investor und ein Zocker-Deal

Die Revolution der High-Heels fiel bei „Die Höhle der Löwen“ aus – dafür gab es eine kuriose Premiere für Frank Thelen zu bestaunen.

Gleich zu Beginn der zweiten Folge von „Die Höhle der Löwen“ (VOX, Dienstag ab 20:15 Uhr oder bei TVNow) hatte Gründer Christoph eine Mission: Keine Frau soll mehr für die Schönheit leiden müssen – zumindest, wenn es um ihre Füsse und High-Heels geht. Christoph, dessen Vater Orthopäde ist, studierte Schuhtechnik und entwickelte den perfekten hohen Schuh, der dank eines anatomisch geformten Fussbetts das Gewicht optimal verlagern und ein angenehmeres Tragegefühl vermitteln soll. 265 Euro sollen die Schuhe kosten, 200.000 Euro rief er für 5 Prozent der Firmenanteile auf.

Die Löwinnen durften seine Schuhe anprobieren. Beautyexpertin Judith Williams (48) untersuchte den Schuh und war begeistert. „Sensationell, sehr fundiert.“ Dagmar Wöhrl (65) schwärmte auch: „Man fühlt sich gebettet, man hat das Gefühl, man hat mehr Halt.“ Frank Thelen (44) wunderte sich: „Sind die Hersteller von Markenschuhen so bescheuert? Warum machen die das nicht?“ Trotzdem investiert er nicht – so wie die anderen Investoren. „Die Qualität ist stimmig aber es hat mich nicht so gepackt, daher muss ich Ihnen schweren Herzens absagen“, sprang die letzte Chance in Person von Williams ab.

Thelen findet Produkt „so trivial“

Der nächste Gründer tüftelte seit vier Jahren an seiner Erfindung. Herausgekommen ist „Flexy Lot“, ein revolutionäres Bildaufhängesystem, das dabei helfen soll, Bilder exakt auszurichten. 125.000 Euro möchte Gründer Alexander für 25,1 Prozent. „Flexy Lot“ gibt es in Pro und Basic, die Pro-Version soll 12,95 Euro kosten. Thelen darf es ausprobieren – seine Premiere: „Ich habe noch nie ein Bild aufgehängt“, gestand er grinsend. Das Produkt überzeugte und erstaunte ihn. „Das ist so trivial, da muss doch schon jemand draufgekommen sein?“

Ralf Dümmel (53) wusste es besser und liess sich das Angebot nicht nehmen: „Du bist ein Hammertyp, du hast eine Idee, die Probleme löst, ein Megaprodukt, ich bin der richtige Löwe dafür, lass uns das gross machen.“ Allerdings forderte der Kaufhauskönig 30 Prozent für 125.000 Euro. Der Gründer nahm dennoch an: „Ich hatte schon vorher das Bauchgefühl, dass es mit Dümmel gut passt.“

Nils Glagau: „Habe noch nie einen so authentischen Gründer erlebt“

Die Geschichte des nächsten Gründers rührte die Löwen zutiefst. Thomas erhielt mit 28 Jahren die Diagnose Krebs. „Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen, ich war ein Jahr lang weg und auf Pflege angewiesen.“ Thomas lernte, die Hilfe von Pflegekräften zu schätzen und möchte nun mit seiner Erfindung „Curassist“ die Branche verändern. 500.000 Euro möchte er für 15 Prozent. „Curassist“ ist eine App, die Pflegekräfte Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit und durch den Bürokratiedschungel führt. „Mit uns kann jede Pflegekraft auf dem freien Markt selbstbestimmt arbeiten.“

Die Löwen waren beeindruckt. „Das Thema ist super. Die Geschichte der Hammer.“ Das fand auch Nils Glagau (44): „Grosses Kompliment, ich habe noch nie so einen authentischen Gründer erlebt, aber ich kenne mich in dem Bereich nicht aus und bin daher raus.“

Im Gegensatz zu Wöhrl: „Meine Mutter ist 93 Jahre alt, ich kenne die Situation, Sie haben eine Verbesserung für die Menschen und ich würde gern investieren.“ Und auch Carsten Maschmeyer (60) wollte einsteigen: „Sie imponieren mir, Sie machen das aus Überzeugung.“ Die beiden Löwen unterbreiteten dem Gründer ein gemeinsames Angebot, das er nach kurzer Bedenkzeit annahm: „500.000 für 30 Prozent und wir würden es zum Fliegen bringen.“

Georg Kofler: „Sie beleidigen unsere Intelligenz“

Flavio, Reto und Alan suchten derweil einen Geldgeber für „Pet Tracer“. Das Schweizer Trio hat ein Halsband erfunden, mit dem eine verschwundene Katze gefunden werden kann, dazu gibt es eine App, mit der man die Wege des Tieres nachverfolgen kann. Das Halsband hat GPS, einen Peilsender und einen Akku, der bis zu 4 Wochen hält. 750.000 Euro benötigten die Gründer, 10 Prozent Firmenanteile boten sie dafür an.

Maschmeyer fand „Pet Tracer“ zwar schick, aber zu dick und den Preis zu hoch. 175 Euro soll das Halsband kosten, die App-Kosten kommen noch dazu. „Sie haben viel Konkurrenz, die billiger ist. Katzen fallen immer wieder auf die Pfoten, ich hoffe, das passiert Ihnen auch, ich bin raus.“ Georg Kofler (62) stieg mit einem Seitenhieb aus: „Sie beleidigen unsere Intelligenz, ich finde die Bewertung katastrophal und bin raus.“ Am Ende sprang kein Deal für die Gründer heraus.

Ein finales Wettbieten

Gründer Christian arbeitet als Fitnesstrainer und hat ein neues Trainingsgerät erfunden, eine ergonomische Hantel. Zwei Jahre hat er an „YAB“ gearbeitet, mit der neuartigen Kurzarmhantel auch schon Preise gewonnen. 150.000 Euro wollte er für 15 Prozent. Alle Löwen durften die Hantel ausprobieren und zeigten sich hellauf begeistert.

Am Ende entstand ein Wettbieten zwischen Kofler und Glagau. Beide boten 150.000 Euro für 20 Prozent an „YAB“. Doch Fitnesstrainer Christian witterte noch mehr: „Ich möchte 100.000 als Working-Capital dazu.“ Hatte er sich damit verzockt? Mitnichten, mit einem Kompromiss und 200.000 Euro für 25 Prozent Firmenanteile schnappte sich Kofler den letzte Deal des Abends.

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