Pietro Lombardi: „Ich bin ein eigenständiger Künstler“

Für sein neues Album „Lombardi“ war er ganz allein verantwortlich. Im Interview mit spot on news spricht Pietro Lombardi über die Entscheidung und verrät, was ihn persönlich beschäftigt.

Es ist sein erstes Solo-Album seit neun Jahren. Mit „Lombardi“ meldet sich Pietro Lombardi jetzt zurück. Darauf ist auch der Song „Kämpferherz“, den er seinem Sohn Alessio widmete. Darüber spricht der Sänger im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und verrät, warum es die richtige Entscheidung war, solo Kunst zu machen.

Zunächst die Frage: Wie geht es dir? Du hattest ja im vergangenen Jahr eine Knie-OP und hast dich über Instagram aus dem Krankenhaus zu Wort gemeldet. Ist mittlerweile wieder alles in Ordnung?

Lombardi: Also ich muss ja nochmal operiert werden. Das war die erste OP – die ist auch gut verheilt und ich glaube wenn sich alles mal so ein bisschen legt, was gerade hier in der Welt so umgeht – Corona hin und her – dann werde ich mich nochmal operieren lassen. Aber ich denke, das hat jetzt noch ein bisschen Zeit. Ich habe jetzt keine Eile.

Du bist ja ganz schön im Stress gerade. Jetzt erst hast du deine Fashion-Linie auf den Markt gebracht, dazu dein Job in der DSDS-Jury und jetzt kommt auch noch dein Album – und gehst dann hoffentlich auch auf Tour im Mai.

Lombardi: Ja es ist auf jeden Fall gerade sehr turbulent. Also wie gesagt, DSDS, Album, im Mai soll die Tour sein. Dass das Album erscheint, das ist ja klar am 20., aber alles andere steht halt irgendwie frei. Man weiss selber nicht. Also ich hoffe und wünsche mir, dass die Tour im Mai stattfindet, aber könnte schwierig werden, sage ich mal.

Das heisst, du bist dir gerade noch nicht sicher?

Lombardi: Ja, Mai ist noch ein bisschen hin, aber wir rechnen mit allem. Also wir sind sogar schon am planen für Nachholtermine – für den Fall, dass es abgesagt wird.

Was sagst du so zu der ganzen Sache rund um das Coronavirus? Wie kommst du selbst damit klar?

Lombardi: Also es ist natürlich ernst zu nehmen dieses Thema. Also am besten zu Hause bleiben und den Kontakt zu grossen Menschenmengen vermeiden, ganz klar!

Du hast gerade auch viel zu tun. Wie ist das mit privaten Dingen, hast du da noch genug Zeit für deinen Sohn?

Lombardi: Ja, natürlich. Auch während ich das Album aufgenommen habe. Und die Zeit nehme ich mir dann auch immer, weil ich glaube, es gibt jetzt wichtigere Dinge wie Business oder andere Sachen, und das ist einfach mein Kleiner.

Wie schaffst du dir da Auszeit? Hast du deine festen Breaks?

Lombardi: Den Vorteil, den ich habe: Ich bin selbstständig. Ich entscheide es selber. Wenn ich sage, heute habe ich den Kleinen, dann nehme ich mir frei. Das ist halt der Vorteil, den ich habe. Ich kann mir meine Zeit selber aussuchen.

Hast du noch etwas mit deiner Fashion-Linie („Fano Fashion“) und Alessio vor? Könnte da vielleicht eine Kinderkollektion mit ihm kommen?

Lombardi: Also eine Kinderkollektion kann es eventuell geben, aber die wird nichts mit meinem Sohn zu tun haben. Im Sinne von, dass er irgendwie Testimonial wird oder so. Genauso: Es kommt ja jetzt noch ein Song von mir, „Kämpferherz“. Den habe ich ja auch für meinen Sohn geschrieben, aber trotzdem wird jetzt mein Sohn kein Hauptdarsteller im Video werden.

Zu deinem neuen Album: Für die letzten beiden hast du ja noch mit deiner Ex-Frau Sarah zusammengearbeitet. Wie ist es so, mal wieder alleine für einen Longplayer verantwortlich zu sein?

Lombardi: Ich bin ja jetzt schon etwas länger solo unterwegs. Es ist das Beste, was es gibt für mich persönlich. Ich bin ein eigenständiger Künstler und ich glaube, es war die richtige Entscheidung, allein Musik zu machen.

Nächstes Jahr feierst du eine Art Jubiläum. Dann ist es zehn Jahre her, dass du „DSDS“ gewonnen hast. Was hast du in den zehn Jahren über dich selbst gelernt?

Lombardi: Man ist einfach durch alle Phasen gegangen. Man war erfolgreich, man war nicht mehr erfolgreich, dann hat man sich wieder hochgekämpft.

Zur aktuellen „DSDS“-Staffel: Wie gefällt dir Alexander Klaws als Moderator so?

Lombardi: Super, ich mag Alexander extrem und ich finde, der macht seinen Job echt gut. Also ich könnte nicht so moderieren.

Und zu deiner Jury-Position: Willst du weiter „DSDS“-Juror bleiben?

Lombardi: Also ich bin gerne Juror und alles andere entscheidet RTL. Und wenn die sagen, sie haben noch Bock auf mich – gut. Wenn sie sagen, sie haben keinen Bock mehr, geht auch keine Welt unter.

Auch über „DSDS“ schwebt noch die Angst vor der Corona-Krise – findet es statt oder nicht. Du hast dir ja auch ein bisschen Luft gemacht im Netz, dass dadurch jetzt auch Einnahmen verloren gehen würden.

Lombardi: Was ich damit eigentlich meinte: Natürlich ist es ein Verlust für alle, für jeden, ob das ein normaler Arbeiter ist, ob es der Unternehmer ist, das ist ganz normal in dieser Krise. Aber es geht hier nicht nur um mich oder um andere, sondern es geht um diejenigen, die wirklich Probleme haben. Diejenigen, die in Insolvenz gehen müssen, die kein Geld mehr verdienen, die nicht mehr ihre Miete bezahlen können – um diese Menschen geht es, nicht um mich! Ich bin Gott sei Dank in der Position, wo ich sagen kann: Wenn die Krise erst nach ein oder zwei Jahren vergehen würde, könnte ich trotzdem leben. Aber andere haben da ein Riesenproblem und das sollte gelöst werden. Ob das jetzt Hilfe vom Amt ist oder egal was, aber da muss was passieren!

Du hast in einem Interview bei RTL ganz offen darüber geredet, dass du auch unter diesem Stress leidest.

Lombardi: Ich bin ja nicht der klassische Sänger, der einfach nur Musik macht und nichts Anderes. Ich bin in den Social Media, bin in den Medien aktiv und mache noch Musik. Das heisst, ich habe Druck von drei verschiedenen Positionen und das ist natürlich anstrengend. Natürlich ist das nicht so auf die leichte Schulter zu nehmen, aber man lernt mit den Jahren einfach, damit umzugehen. Aber trotzdem ist es jetzt nicht so, dass ich mir nicht auch mal Gedanken über die Sachen mache und sage „ja, alles ist entspannt“.

Gibt es für dich einen Punkt, an dem du sagen würdest, du trittst jetzt kürzer?

Lombardi: Ich bin ja schon kürzergetreten, viel kürzer. Wenn man es jetzt vergleicht zum letzten und vorletztem Jahr, da habe ich wirklich jeden Tag gearbeitet. Und jetzt, arbeite ich zwar täglich im Kopf, weil ich immer Sachen organisiere, aber ich bin kürzergetreten, obwohl ich viel mehr hätte machen können. Und ich will mir jetzt diesen Luxus gönnen, zu sagen, ich mache jetzt nur noch ausgewählte Sachen.

Auch Schlafstörungen waren mal ein Thema bei dir. Hast du damit noch zu kämpfen?

Lombardi: Dadurch, dass ich extrem viele Clubshows gemacht habe, war mein Rhythmus immer nachts wach bleiben und tagsüber schlafen. Und mein Rhythmus war komplett durcheinander und dann war ich irgendwann nachts fit und morgens todmüde. Aber jetzt ist alles eigentlich ganz okay.

Hat denn Sarah vorab schon etwas aus dem Album zu hören bekommen?

Lombardi: Ja, Sarah kennt das ganze Album schon.

Und was sagt sie?

Lombardi: Dass ich ein kranker Typ bin. Nein im Ernst: Sie mag das Album. Sehr facettenreich, ich habe alles drin, von Up-tempo bis Ballade ist alles wirklich gut vertreten auf dem Album. Das freut mich auch echt, weil es ist jetzt fast acht Jahre her, dass ich mein letztes Album released habe, und deswegen hat das eine ganz grosse Bedeutung für mich.

Ist dir das Feedback von Sarah zum Album wichtig?

Lombardi: Also sagen wir es mal so: Wenn Sarah jetzt sagen würde, mein Album ist scheisse, würde es mich auch nicht interessieren, aber sie hat gesagt, es ist gut.

Sarah hat ja scheinbar auch einen neuen Lebensgefährten, Julian Büscher.

Lombardi: Also Sarah hat mir noch nicht gesagt, dass sie mit ihm zusammen ist, aber ich glaube auch, dass sie ein Paar sind. Weil, wenn man zusammen in Holland ist, und hier und da. Man geht ja nicht mit einem Freund allein irgendwo weg, mit einem guten Kumpel. Und deswegen glaube ich auch, dass sie zusammen sind, aber ja, ist halt so. Kann man nichts machen.

Hast du ihn schon kennengelernt oder mal getroffen?

Lombardi: Nein, ich will ihn auch gar nicht kennenlernen. Ich habe Sarah auch gesagt, sie soll jetzt erstmal zwei Jahre mit ihm zusammenbleiben. Ich habe keinen Bock, alle sechs Monate einen neuen Typen kennenzulernen.

Bei dir selbst munkelt man ja, es gibt da bei „DSDS“ eine Kandidatin, Tamara…

Lombardi: Ohhh, echt? Krass!

Kein Auge drauf geworfen?

Lombardi: Krass, das habe ich jetzt das erste Mal gehört, das ist ja krass.

Ist also nichts dran?

Lombardi: Also erstens ist Tamara noch sehr jung, 20 oder so. Zweitens ist „DSDS“ mein Job, da suche ich mir bestimmt keine Kandidatin aus, um sie zu daten. Und nein, da habe ich noch nicht mit einem Gedanken daran gespielt, wenn ich ehrlich bin.

Was müsste denn eine Frau haben, damit du dich in sie verliebst?

Lombardi: Ganz ehrlich, die Frau muss auf jeden Fall Multimillionärin sein. Nein Spass! Ich kann es gar nicht sagen, es kommt wie es kommt. Ich habe da keine Vorstellung, wie sie sein muss. Es kommt alles spontan. Ich glaube, ehrlich und direkt ist immer sehr wichtig, aber man darf auch nichts erzwingen. Deswegen einfach mal abwarten. Ich warte jetzt zwar schon seit vier Jahren, aber mal gucken.

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