Comedyserie über Corona: Besondere Dreharbeiten für Lavinia Wilson

Lavinia Wilson spielt die Hauptrolle in „Drinnen“, der ersten Comedyserie über Corona. Wie sie die Dreharbeiten erlebt, erklärt sie im Interview.

Aktueller geht es nicht: Die neue ZDFneo-Serie „Drinnen – Im Internet sind alle gleich“ setzt sich humorvoll mit den Herausforderungen des alltäglichen Lebens in Zeiten von Corona auseinander. In der ZDFmediathek gibt es werktäglich um 20 Uhr eine neue Folge zu sehen. Die Zusammenfassungen zeigt ZDFneo wöchentlich jeden Dienstag um 22:45 Uhr.

Der Computer wird zum Fenster in die Aussenwelt

Im Mittelpunkt der Comedyserie steht Charlotte (Lavinia Wilson). Die Mittdreissigerin wollte eigentlich ihr Leben umkrempeln: den Job kündigen, die Scheidung durchziehen – doch Corona verändert alles. Auch Charlotte ist in den eigenen vier Wänden gefangen und regelt via Bildschirm ab sofort alle Bedürfnisse des täglichen Lebens inklusive Job, Kinder und Online-Dating.

„Ich fand die Idee aus der Not eine Tugend zu machen, sofort spannend“, schwärmt Lavinia Wilson (40) im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. „Die Pandemie als kollektive Erfahrung als Ausgangspunkt zu nehmen und daraus eine Comedyserie zu entwickeln, in der es nicht nur um Corona geht, sondern darum, wie moderne Kommunikation funktioniert – oder eben nicht – und was das mit Menschen macht, ist grossartig.“

Besondere Drehbedingungen

Wilson selbst habe erst einige Tage vor dem ersten Drehtag von dem Projekt erfahren. „Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Energie dieses Projekt ins Rollen gebracht wurde. Auch dass ZDFneo so schnell grünes Licht gegeben hat, ist aussergewöhnlich.“

Natürlich sei es speziell, „plötzlich irgendwie doch öffentlich im eigenen Wohnzimmer zu sitzen. Ich bin komplett alleine in der Wohnung. Also physisch. Alle anderen Mitarbeiter (Regie, Technik, Aufnahmeleitung, die anderen Schauspieler, die Autoren und viele mehr) arbeiten aus ihrem Homeoffice überall in Deutschland und wir sind den ganzen Tag über Gruppen-Calls auf allen möglichen Kanälen miteinander verbunden“, erklärt Wilson die besonderen Drehbedingungen, die vor allem auch technisch, eine grosse Herausforderung sind.

„Ich habe einen Laptop, auf den remote zugegriffen werden kann und die Daten werden sofort nach dem Dreh hochgeladen und kommen in die Post, wie man sagt, also zu den Cuttern und Musikern und Mischtonmeistern. Ausserdem gibt es noch ein Team, dass Charlottes Desktop zusammenbaut, unser Fenster in ihre Seele.“

Das Drehbuch für den nächsten Tag gebe es meist erst am Vorabend. Einzelne Sequenzen würden manchmal sogar erst am Tag der Ausstrahlung eingefügt. „Eine ziemliche Herausforderung, wenn man gesehen hat, wie viel meine Figur Charlotte quatscht. Und eine sehr unmittelbare Erfahrung, wenn man am Abend schon Feedback auf Social Media und von Freunden bekommt. So distanzlos habe ich das noch nie erlebt. Zumal wir alle noch nicht wissen, wo die Reise hinführt, weder in der Geschichte noch im echten Leben.“

Vor und hinter der Kamera ein Paar

Im echten Leben ist Wilson mit ihrem Schauspielkollegen Barnaby Metschurat (45) liiert, gemeinsam haben sie zwei Kinder. Auch in „Drinnen“ spielen sie ein Paar. „Weil es total Sinn macht. Alle Paare in ‚Drinnen‘ sind auch im echten Leben Paare“, erklärt Wilson. „Anders hätten die Autoren ja niemals die Chance, ein Paar auch mal gemeinsam in einem Bild zu zeigen wegen der Kontaktsperre. Aber im Moment ist Barnaby wirklich auf dem Land wie in der Serie.“

Und wie sehr nagt die Corona-Isolation privat an Wilsons Nerven? „Im Moment geht’s, ich habe vor lauter Arbeit keine Zeit, mir Sorgen zu machen“, lacht die 40-Jährige. Doch auf eines freue sie sich jetzt schon ganz besonders: „Auf Kommunikation ohne Technik dazwischen“.

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