Corona-Isolation: So gelingt der Cocktail auch zu Hause

Aufgrund der Corona-Krise haben Bars und Restaurants weiterhin geschlossen. Doch deswegen muss man nicht auf einen leckeren Cocktail verzichten. Barschulen-Inhaber Matthias Knorr hat verraten, wie angesagte Drinks auch zu Hause gelingen.

Die Corona-Krise bestimmt das soziale Leben in Deutschland. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis Bars und Restaurants ihren Betrieb wieder normal aufnehmen können. Doch auch in der Selbstisolation muss man nicht auf leckere Cocktails verzichten. Wie das Bar-Feeling nach Hause kommt und wie man Tonic Water selbst herstellt, verrät Barschulen-Inhaber Matthias Knorr im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Herr Knorr, welcher Drink passt am besten zu den frühlingshaften Tagen?

Matthias Knorr: An warmen Frühlingstagen passen fruchtig-frische, leicht säuerliche Drinks besonders gut. Meine aktuelle Eigenkreation für Gin-Fans ist der „Green Punch“. Dafür füllt man einen Cocktail-Shaker mit Eiswürfeln und gibt 4 cl Malteser Aquavit oder Gin, 2 cl Waldmeistersirup, 2 cl Zitronensaft und 4 cl Apfelsaft dazu. Alle Zutaten kräftig shaken, durch ein Sieb in ein ebenfalls mit Eis gefülltes Longdrink-Glas abseihen und mit 6 cl Tonic auffüllen. Als Garnitur eine Apfelscheibe oben drauf geben.

Ein weiterer Frühlings-Drink, der vor allem den Damen gefallen dürfte, ist der „Limoncello Buttermilk Fizz“. Dafür füllt man ein grosses Weinglas mit Eiswürfeln, gibt 5 cl Limoncello und 4 cl Buttermilch dazu und rührt das Ganze vorsichtig um. Danach füllt man das Glas mit Prosecco und Zitronenlimonade auf. Als Garnitur einfach eine Zitronenzeste oben drauf geben.

Welcher Cocktail ist gerade sehr angesagt?

Knorr: Das hängt vermutlich davon ab, in welcher Branche man gerade arbeitet. Die einen mögen es aktuell etwas kräftiger, andere setzen auf erfrischend und alkoholfrei. Wer aktuell gesund und fit sein muss, sollte zur „Vitamin Bomb“ greifen. Dafür füllt man einen Cocktail-Shaker mit Eiswürfeln, gibt 1,5 cl Jalapeñosaft, 1,5 cl Ingwersaft, 8 cl Mangonektar und fünf frische Korianderblätter dazu und shaked das Ganze kräftig durch. Anschliessend wird der Drink durch ein Sieb in ein Longdrink-Glas abgeseiht und mit einem Yuzu Tonic aufgefüllt. In den Abendstunden kann er auch mit 5 cl Gin abgerundet werden.

Welchen Drink kann man ganz einfach zu Hause ohne grossen Aufwand mixen?

Knorr: Ein schlichter und sehr leckerer Klassiker ist der „Negroni“. Dafür füllt man einen Tumbler mit Eis, gibt 2 cl Campari, 2 cl roten Wermut und 2 cl Gin dazu und rührt das Ganze mindestens zwanzig Mal um, ehe man den Drink mit einer Orangenzeste garniert. Auch für Longdrinks braucht man keine besondere Ausrüstung: Zum Beispiel einen „Jameson Ginger“ für die Whiskey-Fans, einen „Moscow Mule“ für die Vodka-Fraktion oder einen „Dark & Stormy“ für Rum-Fans. Oder – während des anhaltenden Gin-Fiebers – einfach einen guten „Gin & Tonic“. Vielleicht sogar mit selbstgemachtem Tonic.

Wie kann ich Tonic Water selber machen?

Knorr: Um ein Tonic Water herzustellen, macht man zu Hause ein gesüsstes Tonic-Extrakt, das man anschliessend mit Zuckersirup und kohlesäurehaltigem Mineralwasser mischt.

Zutaten: 750 ml Wasser, 500 g Zucker, 30 g Chinarinde, 30 g Zitronensäurepulver, Schalen von 3 unbehandelten Limetten, 2 unbehandelte Zitronen und Orangen, 3 Stangen Zitronengras (ersatzweise 20 getrocknete Kaffernlimettenblätter), 4 Pimentkörner, 3 grüne Kardamomkapseln, optional 1 Esslöffel getrocknete Lavendelblüten und 1 Prise Salz.

Zubereitung: Die Schalen von den Zitrusfrüchten ziehen. Die harten Gewürzanteile leicht andrücken, zum Beispiel mit einem Kochlöffel. Alle Schalen, Gewürze und Salz mit 200 g Zucker in ein passendes Einmachglas geben und bei Raumtemperatur mindestens 24 Stunden stehen lassen, damit der Zucker die Zitrusaromen aufnimmt. Danach 250 ml Wasser in das Einmachglas geben, gut schwenken und drei bis fünf Tage an einen dunklen Ort stellen. Einmal täglich durchschwenken. Danach mit einem groben Sieb und anschliessend mit einem Passiertuch oder Küchentuch fein filtern.

Das restliche Wasser (500 ml) in einem Kochtopf erhitzen, es soll nicht kochen. Den Topf vom Herd nehmen und den restlichen Zucker (300 g) einrühren, bis er sich auflöst. Den Zuckersirup abkühlen lassen und anschliessend das Tonic-Konzentrat dazugeben und gut verrühren. Danach in vorbereitete, sterilisierte Flaschen abfüllen.

Was würden Sie für einen virtuellen Abend mit Freunden als Getränkebegleitung empfehlen?

Knorr: Dafür würde ich einen breitentauglichen Drink in einer ungewöhnlichen Optik empfehlen: Wie den „Black Smoke Mule“. Dafür füllt man einen grossen Tumbler mit Eiswürfeln, gibt 4 cl geschwärzten, rauchigen Whiskey oder Mezcal, 1,5 cl Schwarze Johannisbeere Sirup und 1,5 cl Zitronensaft dazu, rührt einmal vorsichtig um und füllt das Glas dann mit Ginger Beer auf. Auch gut kommt ein „Daiquiri Libre“: Ein Twist aus „Daiquiri“ und „Cuba Libre“. Dafür shaked man 5 cl Rum, 2 cl Limettensaft und 2 cl selbstgemachten Cola-Sirup auf Eis und seiht es durch ein Sieb in ein Glas ohne Eis ab.

Wie mache ich Cola-Sirup selbst?

Knorr: Aus abgestandenen Cola-Resten kann man ganz einfach ein leckeres und haltbares Sirup herstellen. Dafür muss man die Cola in einem Kochtopf leicht erwärmen und die gewünschte Menge Zucker (2:1 oder etwas weniger) einrühren, bis sich der Zucker auflöst. In eine sterile, wiederverschliessbare Flasche umfüllen und an einem dunklen Ort lagern.

Mit welchen Tricks bekomm ich das Bargefühl zu mir nach Hause?

Knorr: Das hängt sicherlich davon ab, welche Bars man normalerweise gerne besucht. Für mich persönlich wäre das die passende Lichtstimmung, Barlounge-Musik und ein ehrlicher Cocktail: zum Beispiel ein guter „Whiskey Sour“ oder ein perfekter „Old Fashioned“ bei Sonnenuntergang.

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