Die berühmtesten Song-Plagiate der Musikgeschichte

Dass Musiker sich von anderen inspirieren lassen, gehört zum Geschäft. Wer diese Inspiration nicht ausdrücklich nennt, muss sich den Vorwurf des Plagiats gefallen lassen. Das sind die bekanntesten musikalischen Langfinger.

In der Musikbranche gehört es dazu, dass sich Künstler von anderen inspirieren lassen – Covers und Samples sind Teil des Geschäfts. Doch normalerweise werden in beiden Fällen die ursprünglichen Schöpfer als Urheber angegeben. Problematisch wird es, wenn Künstler sich anderswo bedienen, ohne das zu deklarieren. Wenn das auffliegt, kommt es zu Konsequenzen – bis zu Gerichtsverhandlungen und saftigen Geldstrafen. Das sind die berühmtesten Beispiele.

„Blurred Lines“ – Robin Thicke & Pharrell Williams

„Blurred Lines“ von Robin Thicke & Pharrell Williams war 2013 ein riesiger Erfolg in den weltweiten Charts. Doch die Familie der Soul-Legende Marvin Gaye erkannte, dass der Charterfolg teilweise von dessen Song „Got to Give It Up“ (1977) abgekupfert war. Ein Gericht gab den Erben recht und sprach ihnen eine Entschädigungszahlung von über sieben Millionen Dollar zu.

„Ice Ice Baby“ – Vanilla Ice

„Ice Ice Baby“ von Vanilla Ice ist einer der grössten Hits der 90er Jahre. Allerdings wurde die Bassline des Songs „Under Pressure“ (1981) von Queen und David Bowie gesampelt – und das, ohne Credits anzugeben. Vanilla Ice kam mit Queen und Bowie zu einer aussergerichtlichen Einigung.

„Viva la Vida“ – Coldplay

Coldplay wurden für den Song „Viva la Vida“ gleich von mehreren Künstlern des Plagiarismus beschuldigt: Gitarrist Joe Satriani (63) behauptete, das Lied basiere auf seinem Lied „If I Could Fly“. Der Songwriter Andrew Hoepfner, der für den Creaky-Boards-Song „The Songs I Didn’t Write“ verantwortlich ist, erhob ebenfalls Anspruch. Und Cat Stevens (71) erklärte später ebenfalls, dass Coldplay von seinem Song „Foreigner Suite“ abgekupfert hätten. Coldplay einigten sich mit Joe Satriani 2009 aussergerichtlich. Creaky Boards nahmen ihren Vorwurf später zurück und auch Cat Stevens erhob vor Gericht keine Klage.

„Happy“ – Pharrell Williams

Pharrell Williams bedient sich scheinbar gerne bei Marvin Gaye: Auch für seinen Song „Happy“ wurde ihm vorgeworfen, von der R&B-Legende geklaut zu haben – und zwar von dessen Song „Ain’t That Peculiar“. Doch Marvin Gayes Erben verzichteten in diesem Fall auf eine Klage.

„Uptown Funk“ – Bruno Mars und Mark Ronson

Als Bruno Mars und Mark Ronson 2014 ihren Hit-Song „Uptown Funk“ veröffentlichten, wurde ihnen vorgeworfen, von dem Song „Oops Upside Your Head“ (1979) von The Gap Band abgekupfert zu haben. 2015 einigten sich beide Parteien: Die Songwriter von The Gap Band sind seither Teil der Songtext-Credits und erhalten 17 Prozent der Tantiemen.

„My Humps“ – Black Eyed Peas

Teile des Hit-Songs „My Humps“ (2005) sollen die Black Eyed Peas von dem Song „I Need a Freak“ (1983), den DJ Lynn Tolliver für die Gruppe Sexual Harrassment geschrieben hatte, geklaut haben. 2011 wurden Tolliver von einem Gericht 76 Prozent der Songwriting-Credits und eine Zahlung von 1,2 Millionen Dollar zugesprochen.

„Come Together“ – The Beatles

Sogar die Beatles wurden beschuldigt, Plagiarismus begangen zu haben: Und zwar mit dem Lied „Come Together“, das John Lennon 1969 für das Album „Abbey Road“ geschrieben hatte. Der Rhythmus und eine Textzeile sollen Ähnlichkeiten zu dem Song „You Can’t Catch Me“ von Chuck Berry aufweisen. Lennon und Berry einigten sich aussergerichtlich.

„Stay With Me“ – Sam Smith

Seinen Song „Stay with Me“ soll der britische Sänger Sam Smith 2014 von Tom Petty And The Heartbreakers kopiert haben. Die hatten 1989 den Hit „I Won’t Back Down“ veröffentlicht – Smith gab an, den Song noch nie zuvor gehört zu haben. Doch die Ähnlichkeit zwischen den beiden Songs war so gravierend, dass Tom Petty und der Songwriter Jeff Lynne im Nachhinein als Mitautoren anerkannt wurden und ein Achtel der Einnahmen erhielten.

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