„Lang lebe die Königin“: Hannelore Elsners unvollendeter Film

Der letzte Film von Hannelore Elsner musste ohne sie fertig gedreht werden. Die Schauspielerin verstarb während der Dreharbeiten zum Film „Lang lebe die Königin“.

Die Tragikomödie „Lang lebe die Königin“ (29.4., 20:15 Uhr, das Erste) ist der letzte Film mit Hannelore Elsner (1942-2019). Die Schauspielerin starb für die meisten überraschend am 21. April 2019 im Alter von 76 Jahren in einem Münchner Krankenhaus. Wie es ihr bei den Dreharbeiten wirklich ging, damit hielt sie offenbar hinterm Berg. Fakt ist, sie arbeitete bis zum Schluss, konnte den Film aber nicht selbst vollenden.

Wie war es für die Kollegen am Set?

Hauptdarstellerin im Film ist Marlene Morreis (43, „Labaule & Erben“). Die Schauspielerin mimt Rose Justs (Elsner) Tochter Nina Just. „Wir mochten uns und hatten gegenseitigen Respekt vor unserer Arbeit“, erinnert sich Morreis laut „t-online.de“ in ihren Tagebuchaufzeichnungen an die gemeinsamen Dreharbeiten. „Wir hatten viel Spass am Set, wann immer der Inhalt der Szenen es zuliess, und wir freuten uns auf die verbleibende Zeit.“

Doch eines Tages: „Hannelore meldet sich für den Tag krank. Morgen, so der Plan, können wir die Szenen von heute nachholen. Dann ist Hannelore bestimmt wieder da, hoffen wir. Sie ist erschöpft, was soll denn sonst sein?“, schrieb Morreis in ihr Tagebuch. Doch kurz darauf die traurige Gewissheit: „Hannelore ist gestorben. Ich erfahre es von Freunden.“

Kolleginnen sprangen ein

Sender und Produktion entscheiden sich für ein ungewöhnliches Experiment: Für die fehlenden sechs Drehtage, sprangen Elsners Schauspielkolleginnen Gisela Schneeberger (71), Judy Winter (76), Iris Berben (69), Eva Mattes (65) und Hannelore Hoger (77) ein.

Als die erste Ersatzkünstlerin nach circa zehn Minuten erscheint, ist es einigermassen überraschend, denn die blonde Gisela Schneeberger ähnelt Hannelore Elsner eigentlich in nichts. Doch nach wenigen Sekunden weicht die Irritation, denn die Story fängt den Zuschauer schnell wieder ein. Nach circa 30 Minuten taucht Judy Winter auf. Iris Berben hat nach etwa 45 Minuten zwei Szenen. Und nach einer Stunde sind dann noch die Szenen mit Eva Mattes und Hannelore Hoger dran.

Es sind allesamt wichtige Szenen, die die vergiftete Mutter-Tochter-Beziehung deutlich machen. Doch die entscheidenden Szenen rund um Rose Justs Krebsdrama, also beim Arzt, im Krankenhaus oder das Probeliegen mit Metallicgrün lackierten Fingernägeln im Sarg spielte Hannelore Elsner selbst. Marlene Morreis erinnert sich: „Ich frage Hannelore, wie es ist, im Film zu sterben? ‚Ach, ich bin schon so oft vor der Kamera gestorben. Das ist für mich nichts Ungewöhnliches. Es ist ja besser, im Film zu sterben als im echten Leben‘, sagt sie lachend.“

Worum geht’s im Abschiedsfilm?

Nina Just (Marlene Morreis) ist Moderatorin bei einem Verkaufssender, aber sie kann machen, was sie will, die Anerkennung ihrer Mutter Rose (Hannelore Elsner) bekommt sie nie. Rose wohnt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Werner (Günther Maria Halmer) in einem alten Bauernhaus vor den Toren Münchens. Als Rose erkrankt und eine Spenderniere braucht, stürzt Ninas Privatleben in ein einziges Chaos. Zwischen dramatischen Lügen und komischen Übersprungshandlungen entwickelt sich für Nina überraschenderweise eine Liebesgeschichte mit dem Pannenhelfer Mike (Matthias Kelle)…

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