„Trolls World Tour“ ist ein digitaler Erfolg

Trotz der Corona-Krise wurde „Trolls World Tour“ veröffentlicht – via Streaming. Ein Schachzug, der sich als digitaler Erfolg entpuppte.

Die Corona-Pandemie hat die Kinobranche grösstenteils lahmgelegt. Zahlreiche Filmstarts wurden verschoben und Kinos auf der ganzen Welt sind bis auf Weiteres geschlossen. Universal Pictures hat „Trolls World Tour“, die Fortsetzung des Animationerfolgs aus dem Jahr 2016, dennoch veröffentlicht. In Deutschland gibt es den Film, in dem Lena Meyer-Landrut (28) und Mark Forster (37) den Hauptfiguren ihre Stimmen leihen, seit dem 23. April zum Leihen bei verschiedenen digitalen Anbietern. In den USA hat sich dieser Schachzug als grosser Erfolg erwiesen.

Droht Universal ein Kino-Boykott?

Jeff Shell, Geschäftsführer von NBCUniversal, sagte diese Woche dem „Wall Street Journal“, dass „Trolls World Tour“ die „Erwartungen übertroffen und die Realisierbarkeit von Video-on-Demand demonstriert“ habe. Dem Bericht zufolge soll der Film in den USA in den ersten drei Wochen an die 100 Millionen US-Dollar über Leihgebühren eingenommen haben. Davon erhalte Universal rund 77 Millionen US-Dollar. Das sei ein höherer Verdienst als der erste Teil im Jahr 2016 nach fünf Monaten in den US-Kinos eingebracht habe.

Jeff Shell erklärte zudem: „Sobald die Kinos wieder geöffnet sind, werden wir voraussichtlich Filme in beiden Formaten veröffentlichen.“ Der gleichzeitige Release im Kino und Heimkino stösst jedoch auf Kritik, etwa bei Adam Aron, dem Chef von AMC Theatres, dem grössten Kinobetreiber der Welt. „Mit dieser vorgeschlagenen Massnahme, […] bricht Universal das Geschäftsmodell und den Handel zwischen unseren beiden Unternehmen“, zitiert die „New York Times“ aus einem Brief von Aron an Donna Langley, die Vorsitzende von Universal.

Aron nannte den Plan von Universal „kategorisch inakzeptabel“ und sagte, AMC würde auch jedes andere Studio boykottieren, „das über eine umfassende Änderung des Status Quo nachdenkt“. Das Filmstudio zeigte sich darüber „enttäuscht“. In einer Mitteilung heisst es, man wolle weitere private Gespräche darüber führen.

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