So reinigen Sie Ihr Fahrrad richtig

Die Temperaturen steigen und die Lust auf Radtouren wächst. Fahrrad-Experte Samuel Kermann erklärt, was bei der Reinigung zu beachten ist.

Das schöne Wetter und die steigenden Temperaturen locken die Menschen aus ihren Wohnungen, beispielsweise um Sport zu machen. Radfahren steht dabei für viele ganz oben. Die regelmässige Pflege ist essenziell für langfristigen Spass mit dem Rad. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Samuel Kermann, Besitzer des Fahrradgeschäfts Veloversum in Wien, worauf man bei der Pflege seines Drahtesels besonders achten sollte.

Schritt für Schritt vorgehen

„Wenn es rein um die technisch notwendige Pflege geht, reicht oft ein Allzweckreiniger, ein Eimer Wasser, ein Putztuch und für Details eventuell eine Bürste oder Zahnbürste“, so Kermann. Die Bürste könne an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden.

Kermann empfiehlt, zunächst die öligen Teile der Schaltung und anschliessend die Bremsen, Felgen sowie den Rahmen zu säubern. Nach der Reinigung sparsam Schmiermittel auf die beweglichen Teile der Schaltung wie Schalterwerk und Umwerfer sprühen. Auch Felgenbremsen könne man ganz einfach mit Wasser und Reinigungsmittel putzen.

Doch bei so manchem Teil bedarf es der Hände eines Profis, erklärt der Fahrradexperte. Das betreffe etwa Fahrradkette und Scheibenbremsen. Auch bei den Kugellagern in den Radnaben sei Vorsicht geboten, denn die seien durch zu viel Nässe besonders gefährdet.

Vorsicht bei der Schaltung

Damit die Schmiere erhalten bleibt, darf die Schaltung nicht mit viel Flüssigkeit in Berührung kommen. Sollte es dennoch dazu kommen, empfiehlt der Profi: „Man kann hier zum bekannten ‚WD40‘-Trick greifen. Dafür beim stehenden Fahrrad die Kurbel rückwärts kurbeln und das Putztuch mit WD40-Schmiermittel auf die sich bewegenden Schaltrollen und Kettenblätter halten. Man sollte nur nicht die Kette direkt damit einsprühen, weil auch so die Schmierung verloren geht.“

Vor allem, wer zuvor bei Nässe gefahren ist, sollte sein Rad zeitnah reinigen. Die Feuchtigkeit sorgt bei alten Rädern für Rost, im Winter setzt ausserdem Streusalz dem Material zu. Auch die Schmierung kann dadurch verloren gehen. Daher rät der Experte, das Rad nicht mit einem Wasserschlauch oder einem Hochdruckreiniger abzuspritzen. Zudem warnt er: „Übermässiges Ölen der Kette führt erfahrungsgemäss auf Dauer eher zu Dreckverkrustungen als zu einem besseren Kettenlauf, vor allem, wenn sich das Öl mit Dreck von der Strasse mischt.“

Hegen und Pflegen

Wie oft man seinen Drahtesel einer gründlichen Reinigung unterziehen sollte, lasse sich laut Kermann nicht pauschal sagen. Das hänge von der Häufigkeit der Verwendung und den Wetterbedingungen ab. „Nässe und Salz auf den Strassen im Winter sind das grösste Problem für Fahrräder“, betont der Experte. Daher eignen sich feuchte Keller auch nicht als Lagerort. Für täglich genutzte Fahrräder sei dies jedoch auch kein Problem. Trotzdem sei die Wohnung als Aufbewahrungsort besser, nicht zuletzt, um Diebstahl vorzubeugen.

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