Kostja Ullmann hatte als Teenager einen besonderen Gelegenheitsjob

In einer neuen Joyn-Serie schlüpft Kostja Ullmann in die Rolle eines Uber-Fahrers. An welchem Gelegenheitsjob sich der Schauspieler in jungen Jahren probiert hat und welche Ta­xi­fahrt er nie vergessen wird, verrät er im Interview.

Ab 28. Mai 2020 ist Kostja Ullmann (35, „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“) in der Serie „Aus dem Tagebuch eines Uber-Fahrers“ auf dem Streamingportal Joyn zu sehen. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt der Schauspieler, warum er nicht der geborene Uber-Fahrer wäre, durch welchen Gelegenheitsjob er sich als Teenager gemogelt hat und welche Ta­xi­fahrt er nie vergessen wird. Zudem spricht Ullmann über die schwierige Lage der Film- und Fernsehproduktionen in der Corona-Krise.

Nutzen Sie privat gerne Uber oder wie bewegen Sie sich am liebsten in einer Stadt fort?

Kostja Ullmann: In Hamburg fahre ich überwiegend mit meinem Elektroauto oder mit dem Fahrrad. Uber nutze ich meist in anderen Städten.

Ist Ihnen eine Taxi- oder Uber-Fahrt besonders in Erinnerung geblieben?

Ullmann: In Sri Lanka wurde ich einmal sehr früh morgens von einem Taxi abgeholt. Anscheinend hatte der Fahrer nicht geschlafen, weshalb er immer wieder in den Sekundenschlaf gefallen ist. Als es mir zu gefährlich wurde, bot ich ihm an, selbst zu fahren. Am Ende bin ich drei Stunden bis zum Flughafen Colombo gefahren und er hat auf dem Beifahrersitz geschlafen.

Man braucht ein dickes Fell: Wären Sie der geborene Uber-Fahrer?

Ullmann: Sicher nicht. Einige Geschichten wären bestimmt spannend mitzubekommen. Aber wie man in der Serie sehen kann, kann es auch ziemlich widerlich zugehen auf dem Rücksitz.

Die Dreharbeiten fanden überwiegend in einem Auto statt – für Sie spannend oder monoton?

Ullmann: Extrem spannend, da ich ja täglich mit wechselnden Fahrgästen zu tun hatte. Die Serie lebt von der Unterschiedlichkeit der einzelnen Geschichten. Von tragisch emotional bis verrückt komisch ist alles dabei.

Ihre Rolle Ben muss sich mit dem Job über Wasser halten. Hatten Sie schon ähnliche Gelegenheitsjobs?

Ullmann: Als Teenager habe ich Brezeln im Stadion verkauft. Ich habe immer nur so viele verkauft, bis ich den Korb entspannt tragen konnte. Danach habe ich mir dann das Fussballspiel angeschaut. Das ging allerdings nur ein halbes Jahr gut, bis ich gekündigt wurde.

Gab es für Sie neben der Schauspielerei jemals einen Plan B?

Ullmann: Während der Schulzeit habe ich ein Praktikum im Kindergarten gemacht und auch viel gebabysittet. Die Ausbildung zum Erzieher hat mich daher immer sehr gereizt und wäre sicherlich auch ein Beruf gewesen, in dem ich glücklich geworden wäre.

Die Serie spielt in Ihrer Heimatstadt Hamburg. Was schätzen Sie an ihr?

Ullmann: Hamburg ist für mich die perfekte Grossstadt, die alles zu bieten hat, ohne sich dabei je zu wichtig zu nehmen.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Sie als Schauspieler?

Ullmann: Wie in fast allen Berufen ist natürlich auch in der Schauspielerei sehr viel weggebrochen. Meine Projekte sind momentan auf Mitte Juli verschoben worden. Natürlich hoffe ich, dass es unter sicheren Bedingungen bald wieder losgehen kann.

Wie glauben Sie, werden Film- und Fernsehproduktionen künftig aussehen?

Ullmann: Ich kann mir vorstellen, dass zukünftige Dreharbeiten nur unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden werden. Es muss regelmässige Schnelltests geben und das gesamte Team könnte verpflichtet sein, niemand ausserhalb des Filmdrehs zu treffen.

Was wünschen Sie sich in dieser schwierigen Zeit für die Film- und Fernsehbranche?

Ullmann: Auch ohne solch eine Krise gibt es schon kaum Sicherheiten in der Film- und Fernsehbranche. Umso wichtiger ist es, dass wir noch enger zusammenarbeiten um gemeinsam aus dieser Krise gestärkt rauszukommen.

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