The Naked and Famous: „Donald Trump ist ein rassistischer Idiot“

The Naked and Famous veröffentlichen am Freitag ihr neues Album „Recover“. Nur noch Thom Powers und Alisa Xayalith sind von der Ursprungsformation übrig. Wie das Duo ohne seine Bandkollegen zurechtkommt und wie es über Donald Trump denkt, verrät es im Interview.

Vor zehn Jahren stürmte die Elektropop-Band The Naked and Famous mit ihrem Song „Young Blood“ die Charts und schaffte den internationalen Durchbruch. Damals bestand die neuseeländische Gruppe aus fünf Mitgliedern. Heute sind The Naked and Famous nur noch als Duo unterwegs: Thom Powers und Alisa Xayalith setzen weiterhin auf gefühlsbetonten Indiesound. Ihren damaligen Hit hören die beiden immer noch gerne. „Wir lieben ihn und sind sehr stolz auf den Song“, erklärt Powers im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

„Unsere Ziele waren damals, unsere Jobs zu kündigen, als Vollzeitmusiker zu arbeiten und ein Album herauszubringen. Und jetzt sind wir bei Album Nummer vier!“, erinnert sich Alisa Xayalith an die Anfangszeit der Band zurück. Am Freitag (24. Juli) veröffentlichen The Naked and Famous ihren neuen Longplayer „Recover“.

Sterblichkeit ist ein grosses Thema

Das Album sei das „bisher optimistischste“, erklärt Thom Powers. „Hoffnung und Freude sind in die Songs eingewoben: Es gibt Licht am Ende des Tunnels.“ Das Thema Heilung stehe dabei im Vordergrund, so der Musiker. Im Titelsong „singt Alisa darüber, wie sie sich als Kind vom Tod ihrer Mutter erholt hat und wie sie als Erwachsene von diesem Ereignis beeinflusst wird. Ich singe darüber, wie man sich von einer fast tödlichen Lebensmittelvergiftung erholt.“ Er hofft, die Menschen mit dieser Botschaft ermutigen zu können, „da wir alle noch immer mit einer globalen Pandemie zu kämpfen haben.“

Neben der Heilung ist auch das Thema Tod auf dem Album zu finden. Dafür gibt es einen einfachen Grund: „Die Sterblichkeit hat mich schon immer fasziniert“, sagt Powers. „Aber mit dem zunehmenden Alter meiner Familie wird sie immer greifbarer.“ Im Laufe seines Lebens wurde ihm die Zerbrechlichkeit des Lebens bewusst. „Ich denke immer öfter an die begrenzte Zeit, die ich mit den wunderbaren Menschen teilen darf, die das Glück mir beschert hat“, erklärt der Sänger.

„Das Coronavirus ist Realität“

Seit 2012 wohnen die beiden gebürtigen Neuseeländer in den USA. Ob sie manchmal ihr Heimatland vermissen? „Je älter wir werden, desto mehr vermissen wir unser früheres Zuhause“, erzählt der Musiker. „Alisa und ich geniessen es mittlerweile, nach Hause zu fliegen. Es ist eine Tradition geworden, einmal im Jahr zurückzukommen und eine Show in unserer Heimatstadt zu planen, um unsere Freunde und Familien zu besuchen.“

In den USA verschärft sich derweil die Corona-Krise, die „Black Lives Matter“-Bewegung hat erneut Aufwind bekommen und die Präsidentschaftswahlen stehen im November an. Diese Themen beschäftigen auch The Naked and Famous. „Wir denken, dass die ‚Black Lives Matter‘-Bewegung wichtig ist“, sagt Powers. „Und das Coronavirus ist Realität. Wir sind traurig, dass diese Dinge für manche Menschen nicht offensichtlich sind.“

Die US-Präsidentschaftswahl 2020 sei „für die ganze Welt wichtig“. Zum amtierenden US-Präsidenten Donald Trump (74) hat der Sänger eine klare Meinung. „Trump ist ein rassistischer, frauenhassender, wissenschaftsleugnender Idiot, der nicht in ganzen Sätzen sprechen kann und Zugang zu Atomwaffen hat.“

Nur noch zu zweit: Das hat sich für The Naked and Famous verändert

Seit „Young Blood“ hat sich einiges für die Band verändert. Drei Mitglieder haben die Gruppe mittlerweile verlassen. „Ich war traurig, sie gehen zu sehen“, verrät Xayalith. „Ich bin aber auch glücklich darüber, dass sie jetzt Dinge tun, die sie stärken. Ich bin ihr grösster Fan.“ Nur noch als Duo unterwegs zu sein, sei keine grosse Umstellung gewesen. „The Naked and Famous begann mit uns beiden“, erklärt die Musikerin. „Wir haben schon immer die Songs geschrieben, also hat sich dahingehend nicht viel geändert. Wenn überhaupt, dann haben wir eine Gruppe verloren, in der wir Ideen austauschen konnten.“

Neben ihren beruflichen Verlusten haben The Naked and Famous auch persönlich viele Dinge verloren – aber auch wiedergewonnen. „Das hat uns beide verändert, aber auch wachsen lassen“, erzählt die 34-Jährige.

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