Oscar-Akademie ändert Kriterien für Kategorie „Bester Film“

Der Oscar-Akademie mangelt es an Diversität – dieser Vorwurf ist nicht neu. Für das Jahr 2024 kündigt sie daher weitreichende Änderungen an.

Seit Jahrzehnten steht die Oscar-Akademie wegen mangelnder Diversität in Hinblick auf die jährlich nominierten Filme, Darsteller und Darstellerinnen in der Kritik. Um sich zukünftig in der wichtigsten Kategorie inklusiver aufzustellen, hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) nun Bedingungen veröffentlicht, die ab 2024 greifen sollen und darlegen, welche Kriterien ein Werk ab dann erfüllen muss, um in der Kategorie „Bester Film“ nominiert werden zu können.

Vier neue Kriterien

Vier Punkte sind es insgesamt, von denen zwei als erfüllt gelten müssen, um eine Chance auf den Hauptpreis haben zu können: „Standard A“ umfasst Diversität beim Cast oder bezüglich des Themas des Films. Entweder muss einer der Hauptfiguren einer Minderheit (Afroamerikaner, Asiaten, Latinos ect.) angehören, oder aber 30 Prozent des gesamten Casts. Wahlweise kann auch der Film selbst von einer Minderheit handeln, um „Standard A“ zu erfüllen. Hier werden ethnische Minderheiten, Frauen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen sowie Mitglieder der LGBTQ+ Community aufgelistet.

„Standard B“ sagt aus, dass mindestens zwei Leiter einer Abteilung einer Minderheit angehören müssen. Das kann von der Stelle als Produzent über die als Komponist bis hin zum Make-up-Artist reichen. Wahlweise müssen mindestens sechs technische Positionen von Minderheiten besetzt sein, oder insgesamt 30 Prozent der gesamten Crew.

Lehrstellen und Praktika

„Standard C“ wird unter der Überschrift „Zugang zur Industrie und Möglichkeiten“ zusammengefasst. Hier müssen beide gelisteten Kriterien erfüllt werden. Zum einen müssen Filmstudios nachweislich gewährleisten, Minderheiten über bezahlte Lehrstellen oder Praktika in mehreren Produktionsbereichen Zugang in die Filmindustrie zu bieten. Zum anderen müssen sie unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen Weiterbildungen und sonstige Formen der Schulung ermöglichen.

„Standard D“ befasst sich mit der Werbung, dem Marketing und der Distribution des Films. Mehrere „Senior Executives“ des Filmstudios müssen in diesen Bereichen einer Minderheit angehören, damit das Kriterium erfüllt wird.

Alle anderen Nominierungs-Kategorien sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Für Sonderfälle wie Animationsfilme oder fremdsprachige Filme, die sich für „Bester Film“ anbieten, sollen noch separat neue Regelungen vermeldet werden. Die 93. Ausgabe der Oscarverleihung soll am 25. April 2021 stattfinden. Sie wurde aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Die Nominierungen sollen am 15. März 2021 verkündet werden.

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