„Sommerhaus der Stars“: Das Irrenhaus der Stars

In der ersten Folge des „Sommerhaus der Stars“ demonstrieren Georgina Fleur und ihr Freund Kubi Özdemir die „Königsklasse der Respektlosigkeit“ – und sorgen für Wuttränen, kollektiven Hass und die Einsicht: Testosteron und Alkohol sind keine gute Kombination.

Über der ersten Folge des „Sommerhaus der Stars“ schwebt eine dunkle Wolke, die da heisst: Georgina Fleur (30) und Kubi Özdemir (41). Das Chaospaar sorgt für Hass und Unverständnis allerorts, allerdings ist auch genau das ihr Plan. Schon auf der Hinfahrt peitscht die Fleur ihren bisher noch gänzlich TV-unerfahrenen Liebsten auf seine neue Rolle ein: „Wir zwei gehen jetzt einfach da rein, wir bleiben zusammen und – Schatz hör mir jetzt zu – wir geben ’nen Fuck auf die anderen.“ Während sich Kubi über Georginas Motivation kaputtlacht, redet sie sich immer mehr in Rage: „Ich habe keine Lust, jemanden kennenzulernen, ich hab keine Lust, mich mit jemandem zu unterhalten oder ihre Show zu sehen, das ist mir schon genug Show von dir, ich kann nicht mehr, ok, ich will einfach nur – oh, guck mal Kühe!“ Vielversprechender Anfang.

Denken sich auch die Paare, die nach und nach im Haus ankommen. Rein sarkastisch natürlich. Denn auf Luxus müssen die Stars diesmal verzichten: Das Sommerhaus ist ein Bauernhaus im Westmünsterland, dessen Einrichtung von jedem Backpacker-Hostel überboten werden würde. Tote Fliegen am Klebeband, das von der Decke hängt, eine neue Schimmelkultur, die sich im Abfluss bildet, Sanitäranlagen aus den Siebzigern und genau ein Klo für 16 Menschen und alles dekoriert mit Grusel-Puppen und ausgestopften Tierleichen. Lisha (34), YouTuberin aus Kreuzberg, fasst zusammen: „Das Ekligste an dem Haus ist das Haus.“

Da hat sie allerdings unterschätzt, welchen Unwohl-Faktor Georgina und Kubi noch in die Bude bringen werden. Die beiden geben sich alle Mühe, um das unbeliebteste Paar der Fernsehgeschichte zu werden. Sie sichern sich selbstverständlich das einzige Doppelbett, und zwar wie sie betonen „nur aus Ego-Gründen“, kochen selber nie, sitzen aber immer als erstes am gedeckten Tisch und lachen die restliche Zeit diabolisch miteinander. Als Bodybuilder und „Goodbye Deutschland“-Kultauswanderer Andreas (54) zum Wohle der Frauen darauf hinweist, dass sich auch die Männer beim Pinkeln hinsetzen sollten, fühlt Kubi sich direkt angegriffen. Und kündigt an: „Mit mir legt man sich nicht zweimal an. Weil ich mach so viel Ärger, dass es jeder bereuen wird. Ich auch.“

Nehmt ihnen den Alkohol weg!

Neben den Egos wird am nächsten Morgen aber auch noch ein anders Problem klar: Während die anderen nach Kaffee dürsten, beginnt Kubi den Tag mit zwei Bier jeden Morgen. „Bullyparade“-Schauspielerin Diana Herold (46) will ihn noch davon abhalten: „Gleich in der Früh?“, seine Antwort ist allerdings noch besorgniserregender: „Ja, es funktioniert nicht anders.“ Langsam stellt sich mal wieder die Frage, was Reality-TV eigentlich darf, aber es wird noch krasser.

Zwischendurch ein kleines Spiel zur Auflockerung? Gute Idee! Die Paare müssen in schwindelerregender Höhe auf einer freischwingenden „Wippe“ balancieren und dabei Pantomime spielen. Die Paare gehen ganz unterschiedlich mit der Herausforderung um: Kubis Gleichgewichtssinn leidet mehr unter Georgina als unter seinem Bierfrühstück. Diana und Michael Tomaschautzki (48) versuchen, ihre Höhenangst durch gemeinsames Fühlen zu überwinden – und scheitern kläglich. Und Lou (31) vom Kreuzberger Duo fürchtet weniger die Höhe als mehr seine Freundin, die flucht, wie man es nur in der harten Kreuzberger Schule lernen kann: „Ich bin jetzt übelst motiviert, wir wissen jetzt, das sind richtig behinderte Worte, also genau unser Ding!“ Sechs Begriffe erraten sie im Ehrgeiz-Wahn. Noch besser ist nur das Bachelor-Paar Andrej Mangold (33) und Jennifer Lange (26): Sie haben acht Begriffe erraten und können damit in der ersten Runde nicht rausgeworfen werden.

Eskalationsstufe Rot

Aber zurück ins Irrenhaus der Stars: Dort muss nicht nur Kubi zum Alkohol greifen, auch der mittlerweile extrem angespannte Bodybuilder Andreas ertränkt seinen Hass jetzt mit Alkohol. Dann bringt Kubi das Fass zum überlaufen, indem er demonstrativ ankündigt, jetzt Pinkeln zu gehen – im Stehen. Robens: „Dich schützen nur die Kameras, glaub mir.“ Viele Weingläser später stolpert er wie ein roter Stier geistesabwesend durch das Haus und beschliesst, seiner Wut auf Kubi nun doch freien Lauf zu lassen: „Ich mische diesen kleinen verrückten Hurensohn auf.“

Alle versuchen Andreas räumlich von seinem Hassobjekt zu trennen, um eine Eskalation zu verhindern. Nur Kubi nicht. Der ist jetzt selbst auf Testosteron, fängt an, die anderen grundlos zu provozieren – und spuckt schliesslich Ex-Bachelor Andrej ins Gesicht. Der schafft es gerade noch, nicht zuzuschlagen und weint fassungslose Tränen der Wut. „Die Königsdisziplin der Respektlosigkeit“ findet sogar die nach eigener Aussage Ghetto-erfahrene Lisha. Sie und ihr Freund Lou fragten ja sich schon im Einspieler, was eigentlich passiert, „wenn in der Show jemand jemandem auf die Fresse haut“. Vielleicht werden wir das in der nächsten Folge erfahren.

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