Wolfgang Lippert: Besondere Liebeserklärung an seine Frau Gesine

Wolfgang Lippert hat seiner Frau Gesine auf seinem neuen Album ein Liebeslied gewidmet. Im Interview schwärmt er über seine Ehe. Die beiden sind seit 17 Jahren ein Paar.

Er war einer der beliebtesten Unterhaltungskünstler der DDR: Sänger und Moderator Wolfgang Lippert (68) meldet sich nach acht Jahren wieder musikalisch zurück. Nach seinem Album „Lippi kommt“ (2012) veröffentlicht er am Freitag (18. September) den neuen Longplayer „Glücklich“. Darauf widmet der ehemalige „Wetten, dass..?“-Moderator seiner Frau Gesine ein Liebeslied. „Ich schätze an Gesine ihr Wesen, ihre Schönheit und ihre Toleranz“, schwärmt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und blickt auch auf seine erfolgreiche Karriere zurück.

Ihr Album heisst schlicht „Glücklich“. Worüber sind Sie derzeit glücklich?

Wolfgang Lippert: Über die wunderschöne Lebensphase, in der ich gerade bin, darüber dass ich gesund bin, eine tolle Frau, Familie und Freunde habe. Meinen Produzenten Nobert Endlich wieder getroffen und mit ihm gemeinsam wunderbare Musik aufgenommen habe. Und trotz der Corona-Krise „toi toi toi“ gut zu tun habe.

Im Jahr 2012 haben Sie Ihr letztes Album veröffentlicht, acht Jahre später sind Sie nun mit einem neuen Longplayer zurück. Wollen Sie sich wieder vermehrt auf die Musik konzentrieren?

Lippert: Ja, ich freue mich, dass Musik wieder ein Teil meiner Gesamtkonstellation neben der Fernseharbeit und meiner Live-Arbeit bei den Störtebeker-Festspielen ist. Ich freue mich einfach, wieder ein tolles, modernes, flockiges Repertoire zu haben.

Ihre Musik sprüht vor Leichtigkeit und Optimismus. Warum ist Ihnen das gerade in diesen Zeiten so wichtig?

Lippert: Ich bezeichne mich als Optimisten und bin also derjenige, der immer ein halbvolles Glas vor sich hat. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass man optimistisch bleibt. Dass man jeden Tag als Geschenk sieht, dass man überhaupt viele Dinge als Geschenk betrachtet. Dass man seine Bodenhaftung nicht verliert. Und trotz aller individuellen Probleme, die viele von uns haben, leben wir in Deutschland doch in einer recht komfortablen Situation.

„17 Jahre liebe ich blonde Haare“ ist eine Liebeserklärung an Ihre Ehefrau Gesine. Was schätzen Sie besonders an ihr?

Lippert: Ich schätze an Gesine ihr Wesen, ihre Schönheit und ihre Toleranz. Auch ihre Art mit Dingen umzugehen, auch mit mir umzugehen. Gesine wurde letztens gefragt, wie es denn sei, mit jemanden zusammenzuleben, der häufig unterwegs und quasi ein „Hans Dampf in allen Gassen ist“? Sie antwortete: „Man braucht ein grosses Herz!“. Das trifft es genau.

Was ist das Geheimnis Ihres Liebesglücks?

Lippert: Das hat man sicher schon oft von Paaren gehört, aber es ist keine Selbstverständlichkeit. Wichtig für uns sind Achtung, Treue, Respekt vor dem anderen – und darauf bedacht zu sein, dass der Partner immer auf dem letzten Stand der Erlebnisse des anderen ist. Auch wenn wir beruflich immer mal wieder getrennt sind, telefonieren wir mehrmals täglich.

Sie sind seit 40 Jahren in der TV-Branche aktiv. Was hat sich in den vielen Jahren verändert?

Lippert: Es hat sich sehr vieles verändert, aber für mich war es immer wichtig, in der Zeit zu bleiben und teilnehmen zu wollen. Mich zu verändern, mich neu definieren und mich wieder neu ins Verhältnis mit etwas setzen. Eines ist aber immer wichtig geblieben – nämlich der Inhalt.

Was halten Sie vom heutigen TV-Programm? Was sehen Sie sich gerne an und wo schalten Sie lieber weg?

Lippert: Regelmässig schaue ich Nachrichten („Tagesschau“), den „Tatort“, Filme mit Horst Krause, hin und wieder meine eigene Sendung, Dokumentationen, Tierfilme und ich verpasse keinen Film oder Serie, wenn mein Kumpel Stumphi (Wolfgang Stumph) dabei ist.

Einer Ihrer grössten TV-Erfolge ist „Ein Kessel Buntes“. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Show?

Lippert: Das Schöne ist, dass ich acht- oder neunmal im Jahr daran erinnert werde, weil ich die Serie „Ein Kessel Buntes“ in einer modernen Ausprägung im MDR immer noch moderieren darf. Deswegen begegnen mir diese Künstler von damals zu grossen Teilen noch im Jetzt und Heute und das sind wenn man so will meine Erinnerungen.

Ich selber kann mich natürlich an meinen eigenen „Kessel“ erinnern, den ich live aus der Cottbusser Stadthalle moderiert habe. Bei den Tanzproben mit dem Fernsehballett hatte ich mir einen Muskelriss zugezogen, habe aber am Abend die Zähne zusammengebissen und weitermoderiert. Das war nicht so einfach. Aber trotz des unvorhergesehenen „Handicaps“ habe ich den Abend genossen – es war eine grossartige Show mit vielen tollen Gästen und Aktionen.

Stehen in nächster Zeit auch wieder neue TV-Projekte an?

Lippert: Wir zeichnen gerade wieder neue Staffeln der MDR-Sendungen „Kessel Buntes“ und „Damals war’s“ auf.

Ihre Mutter hat im Mai ihren 100. Geburtstag gefeiert, Sie konnten sie aber nur aus der Ferne hochleben lassen. Ist ein Besuch mittlerweile wieder möglich?

Lippert: Ja, ein Besuch ist möglich. Jeden Tag gibt es mindestens ein Telefonat und wir konnten den Geburtstag sogar mit den Abstandsregeln in ihrer „Rentner-WG“ – so nenne ich das immer – feiern. Sogar mit meinem lieben Freund und Kollegen Frank Schöbel.

Wofür sind Sie Ihrer Mutter besonders dankbar?

Lippert: Für ihre Liebe, ihre Grosszügigkeit, für die Muttersprache und für ihre Herzensbildung.

Die gesamte Kulturbranche wurde hart von der Corona-Krise getroffen. Wie geht es Ihnen persönlich in der Krise?

Lippert: Mir persönlich geht es besser als vielen anderen Kollegen, weil ich neben den vielen Live-Veranstaltungen, die ausgefallen sind, auch noch meine Fernsehsendungen habe. Das sind Studioproduktionen, die auch unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden können.

Wie hat die Krise Ihren Alltag verändert?

Lippert: Ich halte mich an Abstandsregeln, Vorschriften und weiss es zu schätzen, welch gutes Gesundheitssystem wir haben. Ich versuche insgesamt diese Zeit mit anderen sinnvollen Sachen auszufüllen. Gemeinsam mit Norbert Endlich habe ich nicht nur das neue Album aufgenommen, wir erarbeiten auch neue Live-Programmformen: Auftritte in kleinerem Rahmen, die eine Mixtur aus Vorlesung und Musik sein werden.

Denken Sie manchmal über den Ruhestand nach?

Lippert: Nö!

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