Katie Melua: Trennung von ihrem Ehemann war „freundschaftlich“

Katie Melua und ihr Ehemann James Toseland waren acht Jahre verheiratet, in diesem Jahr haben die beiden ihre Beziehung beendet. Im Interview spricht die Sängerin über die Trennung und wie diese ihre Musik beeinflusst hat.

Katie Melua (36) wurde mit Hits wie „Nine Million Bicycles“ (2005) und „The Closest Thing To Crazy“ (2004) weltberühmt. Ihr neues Album mit dem schlichten Titel „Album No. 8“, das sie am Freitag (16. Oktober) veröffentlicht, handelt unter anderem von der Liebe und ihren mitunter negativen Seiten. Diese hat Katie Melua 2020 am eigenen Leib erfahren, denn die Sängerin trennte sich nach acht Ehejahren von ihrem Mann James Toseland (40). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht sie über das Beziehungs-Aus, Höhe- und Tiefpunkte ihrer Karriere und welchen Einfluss die Corona-Krise derzeit auf ihr Leben nimmt.

Auf Ihrem Album geht es viel um die Liebe, unter anderem im Song „A Love Like That“. Wie hat die Liebe Ihr Leben beeinflusst?

Katie Melua: Wie so viele Menschen hat sie mich bei meinem täglichen Kampf beeinflusst: Zerrissen zu sein zwischen dem, was man liebt zu tun, und der Zeit, die man lieber mit den Menschen verbringt, die man liebt. Das endet mit einem inneren Konflikt, weil man einfach alles für das Leben geben will.

Es ist bereits Ihr achtes Studioalbum. Wie blicken Sie auf Ihre Karriere zurück?

Melua: Ich blicke mit sehr viel Positivität zurück. In letzter Zeit habe ich mich wieder mit den Dingen beschäftigt, die ich liebe. Zum Beispiel Georgien, meine Familie, dass mein Bruder Zurab jetzt in meiner Band spielt, Zeit mit meinem Vater zu verbringen. Meine Liebe zu Georgien kommt im Song „Leaving The Mountain“ zum Ausdruck. Als ich meine Karriere startete, hatte ich den Eindruck, dass meine Arbeit und meine Familie voneinander getrennt sein müssten. Es war unglaublich, diese Lücke nun schliessen zu können.

Ihr Song „Nine Million Bicycles“ ist einer Ihrer grössten Hits. Können Sie den Song noch immer hören?

Melua: Ich bin so stolz darauf, dass ich der Welt diesen Song vorstellen konnte. Wenn ich ihn live singe, bemerke ich, welche Wirkung er vor allem auf Liebespärchen hat. Sie werden viel liebevoller miteinander. Er hat mir wirklich gezeigt, wie mächtig Songs sein können. Ich hoffe, dass ich diese Verbindung in Songs auch in Zukunft als Songwriterin und beim Plattenproduzieren immer aufrechterhalten kann.

Wie hat dieser Song Ihr Leben verändert?

Melua: Der Song hat mir die Möglichkeit gegeben umherzureisen. Mir wurde gesagt, wie viele Menschen ihn kennen. Die Tatsache, dass es einen Song gibt, der auf der ganzen Welt verbreitet ist und überall wahrgenommen wurde, ist unglaublich. Ein Freund, mit dem ich zusammenarbeite, hat mir einmal erzählt, dass er in Kenia war und dort in einem abgelegenen Dorf die Menschen dieses Lied kannten. Das finde ich einfach überwältigend.

Sie sind seit über 15 Jahren im Musikbusiness tätig. Welche Höhe- und Tiefpunkte gab es in dieser Zeit?

Melua: Ich denke, mein Tiefpunkt war ein schwerer mentaler Zusammenbruch. Das hat mir wirklich gezeigt, dass ich Freude an dem haben muss, was ich tue, dass ich auf mich selbst aufpassen muss und mir Zeit für meine Familie nehme, um sicherzugehen, dass ich meine Energie richtig verteile. Es war vor sechs Jahren ausserdem sehr schwierig, mich von meinem langjährigen Mitarbeiter Mike Batt zu trennen, da ich viel Verantwortung übernehmen musste, um mich allein um ein Team und meine Crew zu kümmern.

Diese Situationen durchzustehen, war jedoch unglaublich erfüllend. Diese Erlebnisse konnte ich nutzen, um zu lernen, etwas zu tun, an das ich mit vollem Herzen glaube, und ein wirklich starkes Team aufzubauen und mit einigen der Besten in dieser Industrie auf kreativer als auch geschäftlicher Seite zu arbeiten. Ausserdem konnte ich dadurch endlich ein Album aufnehmen, das am ehrlichsten darüber erzählt, wie ich die Welt und mein Leben sehe.

Sie haben sich kürzlich von Ihrem Ehemann James Toseland getrennt. Hat diese Entscheidung Ihre Musik beeinflusst?

Melua: Es war unmöglich, sie dadurch nicht zu beeinflussen. Zum Glück haben wir riesigen Respekt voreinander und es war eine freundschaftliche Trennung. Wir sind gute Freunde geblieben. Für mich ist Musik der Ort, an ich dem ich etwas erforschen und sehr ehrlich sein kann. Alles, was in meinem Leben vor sich geht, wird darin verarbeitet.

Sind Sie schon bereit für eine neue Liebe?

Melua: Im Moment habe ich einen irrsinnigen Terminplan und geniesse es einfach, Teil dieser tollen Albumkampagne zu sein.

Wie hat sich Ihr tägliches Leben durch die Corona-Krise verändert?

Melua: Ich war es gewohnt, mich viel zu bewegen, Reisen war ein grosser Teil meines Arbeitslebens. Jetzt, wo Corona alles zum Stillstand bringt, ist es ganz anders. Ausserdem habe ich mein Album kurz vor der dem Eintreffen der Pandemie noch gemischt – ich musste mich dann aber anpassen und wir mussten es virtuell fertig mischen.

Welche langfristigen Auswirkungen wird die Corona-Krise Ihrer Meinung nach auf die Musikindustrie haben?

Melua: Die Krise hat uns Zeit gegeben, zu reflektieren und innezuhalten, vor allem in der Live-Branche. Die Tourmanagerin, mit der ich arbeite, erstellt einen Verhaltenskodex mit ihren Mitarbeitern. Ich denke, die Krise zeigt uns, dass wir uns nicht nur auf einen Teil der Branche als Einnahmequelle verlassen können. Die Live-Branche ist zum grössten Versorger der Musikindustrie geworden und jetzt müssen wir vielseitiger sein. Wir müssen grosse Veränderungen in diesem Umfeld akzeptieren.

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