Raus aus dem Corona-Blues: Diese Lebensmittel hellen die Stimmung auf

Steigende Neuinfektionen, weniger Kontakte: Das Coronavirus sorgt zunehmend für Stimmungstiefs. Ernährungsexpertin Dr. Petra Bracht verrät, wie wir mithilfe bestimmter Nahrungsmittel zurück zum Glück finden.

Das Coronavirus hat uns nach wie vor fest im Griff. Die ernstzunehmende Situation schlägt vielen aufs Gemüt. Und auch die dunkle Jahreszeit sorgt für Stimmungstiefs oder führt gar zu Herbst-Winter-Depressionen. „Aber gerade in diesen Zeiten müssen wir dafür sorgen, dass wir uns gut und stabil fühlen“, weiss Ernährungsexpertin Dr. med. Petra Bracht, Autorin von „Klartext Ernährung“.

Verantwortlich für unser Glücksgefühl sei neben dem Botenstoff Dopamin auch das Glückshormon Serotonin, verrät die Ärztin im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Seine Produktion hänge zwar vom Licht ab, das in der kalten Jahreszeit jedoch nur mässig vorhanden ist. „Es gibt aber auch die Möglichkeit, Serotonin zu produzieren, indem man bestimmte Nahrungsmittel isst“, erklärt Bracht.

Vollkornprodukte heben die Stimmung

Vor allem kohlenhydrathaltige Lebensmittel enthielten viel Tryptophan, eine Aminosäure, die für die Produktion von Serotonin zuständig sei. „Die Lebensmittel sollten überwiegend aus dem Vollkornbereich stammen, wie etwa Nudeln, Brot und Reis“, sagt Bracht. Aber auch Kartoffeln und Süsskartoffeln würden viel Tryptophan aufweisen. „Setzt man überwiegend auf Vollkornprodukte, bleibt der Blutzuckerspiegel niedrig, sodass die Aminosäure Tryptophan besser aufgenommen wird. So kann mehr und länger Serotonin gebildet werden.“

Weitere pflanzliche Lebensmittel stehen auf der Liste der Ernährungsexpertin: „Walnüsse haben einen guten Omega-3-Fettsäurespiegel und enthalten viele Mineralien und Vitamine. Bei Blues-artiger Stimmung empfehle ich ausserdem Banane und Cashewkerne, das ist einfach lecker! In Cashewnüssen ist viel Tryptophan enthalten und die Banane hat einen hohen Anteil an B-Vitaminen, insbesondere B6, aber auch an Kalium und ebenfalls Tryptophan. Paranüsse enthalten viel Selen und Magnesium, was hilfreich bei Depressionen und Erschöpfung ist.“ Auch Kurkuma und Avocados würden zur Produktion von Serotonin beitragen.

Schokolade macht wirklich glücklich!

Wie steht es um den klassischsten aller Stimmungsaufheller – Schokolade? „Auch Schokolade hat eine aufhellende Wirkung, allerdings nicht Vollmilchschokolade, sondern die ganz dunkle Zartbitterschokolade. Hier gilt: je dunkler, desto besser“, empfiehlt Bracht.

Weiter betont die Expertin, dass es nicht ausreiche, zwischendurch zu einem Stück Schokolade oder ein paar Nüssen zu greifen. Es sei wichtig, die Ernährung entsprechend umzustellen, damit man dauerhaft eine stimmungsaufhellende Wirkung verspüre. Dennoch fänden bereits nach nur einem Tag erste kleine Veränderungen im Körper – und vor allem im Darm – statt. „Ich rate meinen Patienten aber immer, sich sieben bis zwölf Tage Zeit zu geben. Währenddessen verändert sich viel mehr, man schläft besser, man kommt morgens besser aus dem Bett, man fühlt sich energiegeladener und positiver.“

Flüssiges Glück

Neben zahlreichen Speisen gebe es auch so manches Getränk, dass Glücksgefühle hervorrufen könne, etwa „Grüntee, Schwarztee, Kaffee und Kakao, in letzterem ist ebenfalls wieder Tryptophan enthalten“, weiss Bracht. „Am besten ist aber Grüntee, der weist viele sekundäre Pflanzenstoffe auf, die das Immunsystem stabilisieren. Er enthält zudem Koffein, was ebenfalls stimmungsaufhellend wirkt.“

Positiver Nebeneffekt

Neben der stimmungsaufhellenden Wirkung sorgen die Lebensmittel Bracht zufolge für einen weiteren, positiven Effekt: „Diese tryptophanhaltigen Lebensmittel enthalten zusätzlich viele Mineralien und Vitamine, die das Immunsystem stärken. Somit haben wir nicht nur ein gutes Bauchgefühl, sondern sind auch gegen schlechte Stimmung und Angreifer von aussen, wie zum Beispiel Coronaviren, gewappnet.“

Infos zu Dr. med. Petra Bracht

Dr. med. Petra Bracht spezialisiert sich seit mehr als 30 Jahren auf die Bereiche Ernährung und Schmerzen. Ihr Werk „Klartext Ernährung“, das sie gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Leitzmann verfasst hat, beantwortet Fragen rund um gesunde Ernährung.

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