Düstere Zukunft mit Keanu Reeves: Das steckt hinter „Cyberpunk 2077“

Ein Grossteil der Gamer hat die Stunden gezählt – und endlich ist es soweit: Am Donnerstag erscheint „Cyberpunk 2077“, das für viele meisterwartete Spiel des Jahres.

Die Ungewissheit, die Verschiebungen, das Warten: All das hat am heutigen 10. Dezember ein Ende, wenn „Cyberpunk 2077“ für PC, PlayStation 4, Xbox One und Stadia (später auch kostenlose Upgrades für PS5 und Xbox Series X) veröffentlicht wird. Spätestens als bei der Fachmesse E3 im Jahr 2019 klar wurde, dass Hollywood-Star und Action-Liebling Keanu Reeves (56, „John Wick“) eine Rolle in dem Spiel einnehmen wird, gab es für viele kein Halten mehr.

Reeves stand damals bei Microsoft auf der Bühne und versprach, dass „das Gefühl dort zu sein, die Strassen der Zukunft zu beschreiten, wirklich atemberaubend“ sein werde. Als ein Zuruf aus dem Auditorium den kurzzeitig verlegenen Schauspieler selbst als „atemberaubend“ beschrieb und Reeves das Kompliment gen Publikum zurückgab, war das „You’re breathtaking“-Meme geboren. Unter Gamern entwickelte sich das Spiel spätestens zu diesem Zeitpunkt zu einem der meisterwarteten Titel überhaupt.

Wie alles begonnen hat

Dabei liegen die Ursprünge von „Cyberpunk 2077“ schon Jahrzehnte zurück. Das nun erschienene Videospiel basiert auf dem von Mike Pondsmith (66) entwickelten Pen-&-Paper-Rollenspiel „Cyberpunk“, das erstmals 1988 veröffentlicht wurde und dessen Quelle der Inspiration unter anderem der Sci-Fi-Klassiker „Blade Runner“ mit Harrison Ford (78) und Rutger Hauer (1944-2019) war. In einer fiktionalen Zeitlinie erleben Spieler in „Cyberpunk“ in der fiktiven Stadt Night City Abenteuer zwischen Elend, Verbrechen, der Verknüpfung von Mensch und Maschine sowie riesigen Konglomeraten, den Megacorporations. Später erschienen weitere Editionen, unter anderem unter dem Titel „Cyberpunk 2020“.

Auch „Cyberpunk 2077“, das erstmals 2012 angekündigt wurde, spielt in Night City. Banden, Söldner und Sicherheitskräfte der Konzerne sind nur einige der Gefahren, die in den Strassen auf den Spieler lauern, der selbst mit Implantaten und einem reichhaltigen Arsenal an Waffen ausgestattet ist, um sich seinen Weg durch eine feindseelige Umwelt zu bahnen.

Zunächst sollte das Game im April 2020 erscheinen, mehrere Verschiebungen folgten jedoch – zuletzt von Mitte November auf Dezember. Nach mehr als acht Jahren können Spieler also endlich Hand anlegen. Doch nicht nur für Fans des Mediums ist es eine Erleichterung, dass sie den Titel nun spielen können. Es fühle sich „fantastisch“ an, dass „Cyberpunk 2077“ nach so vielen Jahren harter Arbeit endlich erscheinen könne, erklärt Miles Tost, Senior Level Designer bei CD Projekt RED, dem Entwickler des Spiels, auf Anfrage der Nachrichtenagentur spot on news. Er „empfinde es als eine Mischung aus Glück, Erleichterung und Vorfreude auf die Reaktion der Spieler und Spielerinnen“. Für derartige Momente werde man Spieleentwickler.

Sonnenuntergang im Sündenpfuhl

Die Essenz des Games in drei Worten zusammenfassen? „You are breathtaking“, witzelt Tost in Anlehnung an Reeves‘ mittlerweile legendären Auftritt, denn ernsthaft sei dies einfach nicht möglich. Der Schauspieler, der in „Cyberpunk 2077“ die Figur Johnny Silverhand darstellt, sei „die erste und einzige Wahl“ für die Rolle gewesen, „weil er perfekt ins Profil gepasst hat. Alternativen hatten wir nie auf dem Schirm, weshalb wir mit seiner Zusage auch sehr, sehr glücklich sind.“

Das liebste Feature von Tost ist es, „zu stimmungsvoller Musik bei Sonnenuntergang durch Night City zu fahren. Um dann bei Nacht und einsetzendem Regen noch über einen japanischen Markt zu schlendern und dabei auf eine Quest zu stossen.“ Sein Lieblingscharakter im Spiel ist Judy, die Braindance-Editorin. „Ich hatte das Glück, gemeinsam mit tollen Kollegen und Kolleginnen an ihrer Questreihe zu arbeiten. Judy ist besonders.“

Easter Eggs möchte der Spieleentwickler noch nicht wirklich verraten, um Spoiler zu vermeiden. Er erklärt aber, dass sich „ein Blick in Schubladen, auf Arcade-Automaten oder auf Dächer“ lohnen könne. „Und was spielt dieser traurige Mann am Rande des Marktes da eigentlich auf seiner Gitarre?“

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