Letzte „Traumschiff“-Folge: Sind Tränen geflossen, Nick Wilder?

Dr. Sander verlässt „Das Traumschiff“. Im Abschiedsinterview verrät Schauspieler Nick Wilder, ob Tränen geflossen sind, wer sein liebster Kapitän war und warum seine Frau, Schauspielerin Christine Mayn, mit an Bord war.

Nick Wilder (68, „Unser Charly“) spielte von Januar 2011 bis Dezember 2020 die Rolle des Schiffsarztes Dr. Wolf Sander auf dem „Traumschiff“ (ZDF). Am heutigen 2. Weihnachtsfeiertag steht mit der Folge „Das Traumschiff: Kapstadt“ (20:15 Uhr) seine Abschiedstour an. Mit an Bord ist seine Ehefrau (seit 1998), Schauspielerin Christine Mayn (58, „Stadtklinik“). Sie spielt des Doktors grosse Liebe Kathrin Salzmann.

Im Abschiedsinterview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Wilder unter anderem, wie der letzte Drehtag war, ob Tränen geflossen sind, wer sein liebster Kapitän war und wie es für ihn jetzt weitergeht.

Herr Wilder, wie schwer fällt Ihnen der Abschied vom „Traumschiff“?

Nick Wilder: Gar nicht. Denn ich bin als Doc Sander zehn Jahre auf den Weltmeeren unterwegs gewesen und habe die ganze Welt gesehen. Manche Orte sogar zweimal. Christine [seine Ehefrau, Red.] war immer mit dabei. Wir haben es genossen. Seit Christines erster Episodenrolle 1999 sind wir beide mit dem „Traumschiff“ verbunden. Jetzt war es Zeit zu gehen.

Was hilft Ihnen über Abschiede hinweg?

Wilder: Alle meine Pläne, Projekte und Abenteuer, die jetzt noch vor mir liegen, brauchen viel Zeit. Die haben wir jetzt. Es bleibt spannend.

Ihre Frau war bei der Abschiedsfolge ebenfalls mit dabei. War das eine Art Geschenk der Produktion?

Wilder: Alles muss seinen Abschluss finden. Nachdem ich der Produktion mitgeteilt hatte, dass zehn Jahre eine schöne runde Zahl ist, um aufzuhören, kam der Einfall vom Sender. Man wollte es, nach alter Tradition, wie bei meinem Vorgänger machen. Und somit hat auch bei mir in meiner letzten Folge, wie damals bei Horst Naumann [95, Rolle: Doc Schröder], eine Frau Einfluss darauf, ob und wie ich meine Uniform an den Nagel hänge. Ein schöner Abschluss einer zehnjährigen Fahrt auf den Weltmeeren. Es war nicht nur ein Geschenk für mich, sondern es ist sicherlich auch eins an die Zuschauer. Ende gut, alles gut.

Wie war der gemeinsame Dreh?

Wilder: Wir hatten eine Menge Szenen zusammen. Ich darf aber noch nichts verraten. Schon im Drehbuch lasen sie sich schön, aber unser Regisseur Helmut Metzger [geb. 1959, „Um Himmels Willen“] hat sie dann noch mal viel schöner inszeniert und bildlich eingefangen.

Wie haben Sie den letzten Drehtag empfunden?

Wilder: Durch die Covid-Situation auf der ganzen Welt waren natürlich auch die Gäste auf der MS Amadea und unser Filmteam etwas besorgt. Aber es lief alles immer sehr ruhig ab. Auch mein letzter Drehtag. Und wir kamen dank unseres norwegischen Kapitäns Jarle Flatebo heil in Bremerhaven an.

Wurde danach gefeiert?

Wilder: Es war sowohl für mich als auch für Christine ein Abschied, denn sie hat mich zehn Jahre lang begleitet und hat auch in einigen Episoden mitgespielt. Also stand unsere gemeinsame Filmklappe unter dem Motto: „Champagner oder Würstchen, Flip-Flops oder Lackschuhe!“ Denn wir bewegten uns bei den Dreharbeiten für die „Traumschiff“-Folgen zehn Jahre lang immer zwischen einsamen Traumstränden und Luxusresorts. Insofern passte es zum Flair. Traumschiff eben. Es brachte Spass, mit den Kollegen hinter der Kamera, mit denen wir zehn Jahre um die Welt gefahren sind, ordentlich Abschied zu feiern.

Und sind auch Tränen geflossen?

Wilder: Nein. Ein echter Seemann weint ja nicht. Und in der Filmbranche trifft man sich ja schnell wieder. Bei meinen Lesungen aus meiner Biografie „Hallo Herr Kaiser! Das Leben ist wilder als man denkt“, werde ich den einen oder anderen Kreuzfahrt-Gast sicherlich auch irgendwo an Land oder an Bord der MS Amadea wiedertreffen.

Welches Souvenir haben Sie sich vom Set mitgenommen?

Wilder: Man schenkte mir einen original Schiffs-Kompass der MS Amadea. Der steht bei uns zu Hause in Montana [USA] an einem besonderen Platz. Ein originelles und schönes Geschenk, über das ich mich sehr gefreut habe.

Was war für Sie die unvergesslichste Szene in all den Jahren?

Wilder: Die allerletzte Einstellung. Das darf ich aber nicht verraten. Die kann man Weihnachten traditionell am 26. Dezember um 20:15 Uhr im ZDF geniessen.

Werden Sie sich die Ausstrahlung ansehen?

Wilder: Vielleicht schickt man mir ja vorab eine DVD. Dann werde ich sie in Montana zusammen mit Christine bei uns zu Hause in unserem TING, dem schönsten Platz der Welt, schauen. Wenn ich sie früh genug bekomme, werde ich sie schnell noch mit englischen Untertiteln versehen und alle unsere Freunde und Nachbarn einladen.

Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger? Durften Sie ihn mit auswählen?

Wilder: Nein, darauf hatte ich keinen Einfluss. Auf jeden Fall wünsche ich eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und viel Spass bei den Landgängen.

Wer war Ihr liebster „Traumschiff“-Kapitän?

Wilder: Kapitän Jens Thorn aus Travemünde, also der richtige Kapitän. Und von den Schauspielern mit Abstand Sascha Hehn [66, Rolle: Kapitän Victor Burger von 2014-2019].

An welchen Ort würden Sie privat gern nochmal reisen?

Wilder: Auf die Seychellen. Absolut traumhafte Strände, himmlische Ruhe, eine saubere Insel mit freundlichen Einwohnern.

Wie geht es für Sie weiter? Welche Pläne haben Sie?

Wilder: Sieben lange Monate habe ich jetzt Rückblick auf mein bisheriges Leben gehalten. Ein äusserst interessantes, aber auch nicht einfaches Unterfangen, das ich nur jedem raten kann. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Leben wirklich wilder war, als ich dachte.

Und wie werden Sie in diesem ungewöhnlichen Jahr Silvester feiern?

Wilder: Silvester verbringen wir zu Hause in Montana. Wir werden dort nicht nur das neue Jahr begrüssen, sondern auch kräftig auf unseren neuen Präsidenten Joe Biden [78] und Vizepräsidentin Kamala Harris [56] anstossen.

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