FFP2-Maskenpflicht: Was Sie jetzt wissen müssen

In Bayern müssen ab Montag im öffentlichen Nahverkehr und in den Geschäften FFP2-Masken getragen werden. Dabei gibt es einiges zu beachten.

Ab nächsten Montag, dem 18. Januar, sind in Bayern im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen FFP2-Masken verpflichtend. Auch Sachsen erwägt eine solche FFP2-Maskenpflicht bereits. FFP2-Masken bieten nachweislich einen wirksamen Schutz vor Aerosolen, sie filtern mindestens 94 Prozent der Aerosole.

Wo kann ich FFP2-Masken kaufen?

Normalerweise in Apotheken und Drogerien. In Münchener Drogerien sind diese nach der kurzfristigen Verkündung der neuen Regel derzeit oft vergriffen, Apotheken glauben allerdings nicht, dass es zu Engpässen kommen wird. Im Internet lassen sich die Masken auch besorgen, oftmals in grösserer Stückzahl, was durchaus sinnvoll ist – siehe Rotationsprinzip.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Auf der Oberfläche jeder einzelnen Maske ist ein Prüfsiegel gedruckt – oder sollte es sein. Das CE-Kennzeichen und die Prüfnorm sind der Nachweis dafür, dass die Maske ein erfolgreiches Nachweisverfahren durchlaufen hat und den Anforderungen der gültigen Gesetze und Normen der EU entspricht. Es enthält zudem einem vierstelligen Code, der Aufschluss über die Prüfstelle bietet, er kann auf der Webseite der EU-Kommission überprüft werden.

Was sind N95- oder KN95-Masken?

FFP2 ist europäischer Standard, in anderen Ländern gibt es andere Bezeichnungen. In den USA heisst es etwa N95, in China KN95. Letztendlich verbergen sich dahinter vergleichbare Zulassungsanforderungen – ob das bei einer Kontrolle in Bayern derzeit als rechtskonform durchgehen würde, ist allerdings unklar.

Wie oft darf man die FFP2-Maske verwenden?

Vor der Pandemie sind die partikelfiltrierenden FFP2-Masken („Filtering Face Piece“) vor allem im Handwerk zum Einsatz gekommen. Eigentlich handelt es sich dabei um Einwegprodukte, allerdings für eine Acht-Stunden-Schicht. Da sie im Pandemie-Alltag nicht dauerhaft, sondern nur für einen etwa 30-minütigen Einkauf oder eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eingesetzt werden, kann man sie öfter benutzen. Allerdings müssen sie dafür zwischendurch richtig gelagert und gereinigt werden. Allerspätestens wenn eine FFP2-Maske sichtlich verschmutzt oder beschädigt ist, muss sie ausgetauscht werden.

Wie sie sitzen muss

Um vor einer Infektion zu schützen, müssen die Masken direkt auf der Haut aufliegen, der Bügel auf der Nase muss so angedrückt werden, dass Luft tatsächlich nur noch über die Maske entweichen kann. Deshalb stehen Bartträger auch vor einem Problem: Durch den Abstand zwischen Haut und Maske kann weiterhin Luft ungefiltert ein- und ausströmen.

Die richtige Anwendung

Vor dem Auf- und Absetzen sollten die Hände gewaschen oder desinfiziert werden, damit die Maske nicht durch Erreger kontaminiert wird, besonders nicht die Innenseite. Während des Tragens sollte sie weder berührt noch verschoben werden. Beim Absetzen nur an die Fixierungsbänder greifen. Die Maske sollte an einem Haken oder Bügel aufbewahrt und getrocknet werden, ohne andere Gegenstände zu berühren.

Reinigungsmöglichkeit 1: Rotationsprinzip

Die beste Anwendung ist das Rotationsprinzip. Dafür besorgen Sie sich mehrere FFP2-Masken, am besten für jeden Wochentag eine. Wenn die Maske sieben Tage nicht verwendet worden ist, ist sie weitgehend keimfrei und kann wieder verwendet werden. Die Masken, die nach diesem Prinzip aufbewahrt werden, können etwa fünf Mal benutzt werden.

Reinigungsmöglichkeit 2: Backofen

Auch im Backofen lassen sich die Masken reinigen. Dazu lassen Sie die Maske nach dem Tragen erst einen Tag trocknen. Danach erhitzen Sie sie bei 80 Grad für eine Stunde im Backofen bei Ober- und Unterhitze. Die genaue Temperatur ist dabei allerdings sehr wichtig: Temperaturen unter 80 Grad machen den Coronaviren nichts aus, über 80 Grad kann sich die Maske verformen. Es wird ein gutes Backofen-Thermometer empfohlen.

Wieso die FFP2-Regel so kritisiert wird

Obwohl die meisten für bessere Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus im Alltag sind, bekommt die neue FFP2-Regel viel Kritik: Zu kurzfristig und für einkommensschwache Gruppen vor allem zu kostspielig sei sie. Die bayerische Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze sieht die Verantwortung für die Umsetzung der Maskenpflicht bei der Regierung. Sie sei dafür zuständig, „dass es genug gibt und sie kostenfrei für Menschen, die sie sich nicht leisten können, abgegeben werden“, twitterte sie. Auch die Caritas forderte auf BR-Anfrage, dass die Politik darauf achte, „gesellschaftliche Teilhabe und die Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen“ nicht vom Einkommen abhängig zu machen. Aufgrund der Preise und der hohen Anschaffungszahl der Masken befürchten viele Kritiker nun, dass die Masken bei weitem nicht so oft ausgetauscht werden wie sie sollten – und damit letztendlich sogar weniger Schutz bieten könnten.

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